Bingen – Der barrierefreie Ausbau des Hauptbahnhofs Bingen war Thema eines Treffens von Politik, Bahnvertretern und Behindertenbeirat Anfang Januar.
Auf Initiative der Wahlkreisabgeordneten Ursula Groden-Kranich erörterte Oberbürgermeister Thomas Feser gemeinsam mit dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für Rheinland-Pfalz und das Saarland, Jürgen Konz, und dem Vorsitzenden des Behindertenbeirates, Gerhard Hemicker, die Möglichkeiten einer Ertüchtigung der Bahnsteige hin zur Barrierefreiheit.
Konz verdeutlichte zunächst, dass das Land Rheinland-Pfalz mit der DB Station & Service AG und den beiden Zweckverbänden des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) die Rahmenvereinbarung als Basis bereits abgeschlossen hat. Diese Rahmenvereinbarung fokussiert die Verbesserung der Funktionalität und Qualität der Personenbahnhöfe der DB Station & Service für den SPNV und beinhaltet u. a. den Ausbau barrierefreier Zugänglichkeit zu den Bahnsteigen für Menschen mit Mobilitätseinschränkung.
In der zur Rahmenvereinbarung gehörenden Liste der Projekte, die zur Realisierung anstehen bzw. anstanden, ist Bingen bislang nicht gelistet. Im Jahr 2019 endet diese Rahmenvereinbarung, wobei zwischen den Vertragspartnern hohes Interesse an einer Fortschreibung ab dem Jahr 2020 besteht. Derzeit wird eine Bewertung aller noch nicht modernisierten Bahnhöfe und Bahnhaltepunkte durchgeführt. Wichtig sei es daher, so der Konzernbevollmächtigte, dass der Ausbau des Hauptbahnhofes Bingen mit einer möglichst hohen Priorisierung in die neue Projektliste aufgenommen werde.
„Vor dem Hintergrund der Bedeutung dieses Bahnknotenpunktes für die Berufspendler und die Touristen halte ich dies für unerlässlich und dringend geboten“,
verwies Oberbürgermeister Thomas Feser auf die Bedeutung des Hauptbahnhofes für Bingen und die Region. Mit ca. 5.000 Ein- und Ausstiegen pro Tag sei der Bin-ger Hauptbahnhof nach Koblenz die am stärksten frequentierte Bahnanlage im Mittelrheintal.
Bundestagsabgeordnete Groden-Kranich sah bei dieser Ausgangslage ebenfalls akuten Handlungsbedarf. Die seit der Landesgartenschau installierten und von der Stadt Bingen unterhaltenen Aufzüge zu den Bahnsteigen gewährleisten zwar den barrierefreien Zugang zu den Gleisen, nunmehr gelte es aber den mobilitätseingeschränkten Menschen auch den ungehinderten Zugang zu den Zügen zu ermöglichen. Sie werde daher mit politisch Verantwortlichen auf Landesebene und mit der Deutschen Bahn AG in Verbindung treten und für eine Fortführung der Rahmen-vereinbarung sowie eine Aufnahme des Hauptbahnhofes Bingen in die zu erstellende Projektliste werben.
„Wir sind sehr froh, dass nach dem Termin zum barrierefreien Ausbau des Haupt-bahnhofes Bingen im Stadtrat und der Kundgebung Ende November, die Deutsche Bahn AG gemeinsam mit der Stadt und der Politik die Angelegenheit vorantreibt“,
so Gerhard Hemicker. Wenngleich man wüsste, dass bis zur Realisierung noch einige Jahre ins Land gingen, sei dies ein guter Start ins neue Jahr, der hoffen lasse, dass der Hauptbahnhof Bingen mittelfristig barrierefrei sei.
Auf dieser gemeinsamen Basis, sind nun weitere Treffen geplant, um sich gegenseitig über die einzelnen (Projekt-)Fortschritte und die Arbeitspakete zu informieren.