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Tim Nitschker (re., knieend) im Spiel mit den Kindern. Kita-Leiterin Christine Pfeifer, Michael Huber, Bildungskoordinatorin Julia Hillebrecht, Thomas Feser und Heike Strack (v.li.) sind begeistert vom Engagement des 29-Jährigen. (Foto: Stadt Bingen)

Bingen – Anlässlich der 31. Vermittlung eines Werkstattbeschäftigten zum Anfang des Jahres 2018 in ein reguläres Arbeitsverhältnis lud in.betrieb gGmbH Gesellschaft für Teilhabe und Integration am Freitag in die integrative Kindertagesstätte Büdesheim ein.

Dort arbeitet Tim Nitschker, ehemaliger Werkstattbeschäftigter, seit Anfang des Jahres im Rahmen des „Budget für Arbeit“. Zusammen mit Oberbürgermeister Thomas Feser, und der Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Heike Strack, besuchte ihn Michael Huber, Geschäftsführer der in.betrieb gGmbH, besuchten Nitschker, um über seine ersten Erfahrungen und seinen Werdegang in der Kita zu sprechen.

Tim Nitschker nahm zuvor am neunmonatigen Lehrgang „Praktiker*in in sozialen Einrichtungen“ teil, der von in.betrieb gGmbH in Zusammenarbeit mit der IHK für Rheinhessen entwickelt und 2015/2016 erstmals angeboten wurde. Im Oktober letzten Jahres hielt er dann sein Abschlusszertifikat in den Händen.

„Ich bin froh, dass das mit dem Lehrgang so schön geklappt hat und ich dadurch jetzt die Chance habe, auf dem ersten Arbeitsmarkt zu arbeiten“,

so der 29-Jährige.

Mit der modellhaften Einführung des „Budgets für Arbeit“ im Jahr 20017 in Rheinland-Pfalz ergaben sich für die Beschäftigten der in.betrieb (ehemals WFB Mainz) neue Möglichkeiten der Vermittlung in den allgemeinen Arbeitsmarkt.

„Mit dem ,Budget für Arbeit‘ wurde für viele Menschen eine Alternative zu einer geförderten Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen geschaffen. Die Budgetnehmer*innen nehmen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf, werden tariflich entlohnt und sind – außer in der Arbeitslosenversicherung sozial versichert. Sie haben den gleichen Arbeitnehmerstatus wie ihre nicht behinderten Kolleginnen und Kollegen. Ich sehe darin einen wichtigen Schritt in Richtung gelebte Inklusion“,

sagt Strack.

Im Schnitt fanden darüber in den letzten zehn Jahren fast jährlich drei Beschäftigte eine Arbeitsstelle außerhalb der Werkstatt. Damit kann in.betrieb gGmbH eine sehr gute Vermittlungsquote aufweisen.

Neben dem Ausbau qualifizierter Weiterbildungsangebote für Menschen mit Behinderung in der Werkstatt verdankt in.betrieb gGmbH das gute Gelingen dabei auch einer zunehmenden Offenheit von externen Einrichtungen und Unternehmen für diesen Personenkreis. Insbesondere die Stadt Bingen entwickelt sich hier zu einem kontinuierlichen Kooperationspartner. „Wir freuen uns sehr über diese stetige Zusammenarbeit. Unsere gezielten Qualifizierungsmaßnahmen münden erst dann in einen vollen Erfolg, wenn die Teilnehmer*innen eine Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt finden. Insofern hoffen wir auch auf weitere Bereitschaft von außerhalb“, betont Geschäftsführer Huber.

„Nach meinem Selbstverständnis für den Aufgabenbereich einer Kommune sind wir hier gefordert und die Stadt Bingen zeigt mit der Kooperation Verantwortung für diese gesellschaftliche Aufgabe. Persönlich bin ich froh und dankbar, dass wir mit so nachhaltigem Erfolg dieses Projekt unterstützen können“,

fügt Oberbürgermeister Thomas Feser hinzu.