Wiesbaden – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.
OB-Bürgersprechstunde im Rathaus
Oberbürgermeister Sven Gerich führt seine Bürgersprechstunde am Freitag, 26. Januar, im Rathaus, Schlossplatz 6, fort. Der Rathauschef steht den Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern ab 15 Uhr in Zimmer 004 im Erdgeschoss für Fragen, Anregungen und Anliegen zur Verfügung.
„Mir ist es wichtig, dass sich die Bürgerinnen und Bürger direkt mit mir austauschen und mir ihre Sorgen und Wünsche unmittelbar vortragen können. Die Bürgersprechstunde gibt mir die Chance, ein Gespür für ortsteilspezifische Themen zu bekommen“, so der Oberbürgermeister.
Da die Sprechstunde im Rathaus erfahrungsgemäß sehr gut besucht ist, können sich Bürgerinnen und Bürger, die mit dem Oberbürgermeister sprechen möchten, am Freitag, 26. Januar, ab 14.45 Uhr im Bürgerreferat des Rathauses anmelden. Sie erhalten dort eine Nummer, die im Laufe des Nachmittags aufgerufen wird. Da innerhalb einer begrenzten Zeit auch nur eine gewisse Anzahl an konstruktiven Gesprächen möglich ist, sind sie auf maximal 15 beschränkt. „Wir möchten niemanden zwei Stunden warten lassen und dann unverrichteter Dinge wieder nach Hause schicken müssen, weil die Bürgersprechstunde um ist und ich dringende Anschlusstermine habe“, so der Oberbürgermeister. „Durch die Nummernvergabe können die Anwesenden besser planen.“
Darüber hinaus findet die Bürgersprechstunde auch regelmäßig in einem der Wiesbadener Vororte statt. „Auch in den Stadtteilen sind die Bürgerinnen und Bürger, die in der Innenstadt wohnen, aber bei der Sprechstunde im Rathaus wegen zu großen Andrangs keinen Termin mehr bekommen haben, selbstverständlich willkommen“, so der Oberbürgermeister. Wer ein Anliegen hat, das nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten kann, wendet sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bürgerreferats: telefonisch unter der Nummer (0611) 313301, per E-Mail an buergerreferat@wiesbaden.de oder persönlich im Rathaus, am besten nach telefonischer Terminvereinbarung.
Neue Sporthalle an der Hermann-Ehlers-Schule
Auf dem Schulgrundstück der Herman-Ehlers-Schule in Erbenheim soll eine Dreifelder-Sporthalle für den Schul- und Vereinssport errichtet werden. In seiner Sitzung am Dienstag, 23. Januar, hat der Magistrat grünes Licht für die Aufstellung eines Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren gegeben; er ist die planungsrechtliche Grundlage für die Errichtung einer Dreifelder-Sporthalle.
Die Sitzungsvorlage von Stadtentwicklungsdezernent Hans-Martin Kessler geht nun in die Fachausschüsse. Die finale Beschlussfassung durch die Stadtverordnetenversammlung soll am 7. Februar erfolgen.
Die Hermann-Ehlers-Schule ist eine Gesamtschule mit Nachmittagsbetreuung; derzeit besuchen rund 600 Schülerinnen und Schüler die Schule. „Die vorhandene Turnhalle ist für einen zeitgemäßen Sportunterricht nicht mehr geeignet – sowohl von der Größe als auch aufgrund des erheblichen Sanierungsbedarfs“, sagt Kessler. Für die Erteilung des pflichtgemäßen Sportunterrichts sind vier Sportfelder erforderlich. Mit der bestehenden und der neuen Spothalle sind dann die Vorgaben des Kultusministeriums erfüllt.
Zusatzvorstellung „Aus dem Nichts“ im Caligari
Wegen der großen Nachfrage, gibt es am Sonntag, 28. Januar, 11 Uhr, eine zusätzliche Vorstellung des NSU-Dramas „Aus dem Nichts“ von Fatih Akin im Caligari, Marktplatz 9.
Ausgangspunkt für Akins neuen Film ist der Nagelbomben-Anschlag des NSU 2004 in der Kölner Keupstraße, dem einseitige Ermittlung der Behörden folgten, die die türkischen Opfer als Täter verdächtigten und allzu lange Hinweise auf eine rechtsradikale Täterschaft ignorieren. Dieser Skandal wurde inzwischen in Dokumentarfilmen wie „Der Kuaför aus der Keuptstrasse“ oder „6 Jahre, 7 Monate und 16 Tage“ thematisiert. In seinem Thriller erzählt Akin von einem Anschlag in Hamburg, bei dem ein Kurde und dessen Sohn ums Leben kommen. Katja, die Ehefrau und Mutter der Opfer versinkt darauf in Trauer und kann nur mit Drogen ihren Schmerz betäuben. Dann aber nimmt die Polizei zwei Verdächtige als Täter für das Attentat ins Visier: ein junges Paar mit Neonazi-Hintergrund. Als es zum Gerichtsprozess kommt, tritt Katja als Nebenklägerin auf. Doch entgegen aller Erwartungen kommt es zum Freispruch.
Fatih Akins Drama wurde bereits mit dem Golden Globe dann mit dem Critics‘ Choice Award zum besten nicht-englischsprachigen Film gekürt. Diane Kruger erhielt für ihre Rolle der Katja bei den Filmfestspielen von Cannes den Preis als beste Darstellerin. „Aus dem Nichts“ ist der Oscar-Kandidat bei der Verleihung am 4. März 2018.
Eintrittskarten zu sieben Euro, ermäßigt sechs Euro gibt es bei der Tourist Information, Marktplatz 1, und an der Kinokasse der Caligari Filmbühne, Marktplatz 9.
Friedrich-Ebert-Allee zwischen RMCC und Museum in neuem Glanz
Am Dienstag, 23. Januar, wurde die neu gestaltete Friedrich-Ebert-Allee zwischen dem RheinMain CongressCenter (RMCC) und dem Landesmuseum durch Oberbürgermeister Sven Gerich, Verkehrsdezernent Andreas Kowol, Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel und Stadtentwicklungsdezernent Hans-Martin Kessler (zuvor Vorsitzender des Ausschusses für Planung, Bau und Verkehr) feierlich eingeweiht. Den neuen Bereich kurz auf den Punkt gebracht: Höhere Aufenthaltsqualität, einheitliche Farbgebung, mehr Raum für Fußgänger, Fahrradschutzstreifen, Wasserspiegel vor Landesmuseum und RMCC, neue Bäume.
Die städtische Baumaßnahme lief über ein Jahr und konnte nun mit der Pflanzung der neuen Alleebäume fristgerecht abgeschlossen werden. In der Verantwortung der Stadt waren die neuen Gehwege auf der Museumsseite, die Straßengestaltung der Friedrich-Ebert-Allee samt neuer Mittelinsel und Radfahrstreifen sowie die neuen Wasserspiegel vor dem Museum.
Die Flächen vor dem RMCC werden von dem Bauherrn TriWiCon gestaltet; am Museum renoviert das Land Hessen zusätzlich die Kolonnaden. Zur Einweihung des RMCC sollen bis Mitte April auch die Arbeiten am Vorplatz des CongressCenters abgeschlossen sein, und auch die Renovierung der Kolonnaden und der Freitreppe des Landesmuseums soll im Frühjahr fertig sein. Alle Projektpartner orientieren sich dabei an der gestalterischen Gesamtplanung, die die Stadt vom Büro Adler & Olesch, Mainz, entwickeln ließ.
Der Baufortschritt ist mit Hintergrundtexten und Bildern im Internet unter www.wiesbaden.de/innenstadt-ost dokumentiert.
Erfolgreiches Großprojekt
„Schon bald können wir den Gästen des Ball des Sports eine neue Facette unserer schönen Stadt zeigen, darauf bin ich stolz. Denn dass eine so komplexe Baumaßnahme, die ämterübergreifend und unter Einbindung diverser externer Partner zu leisten war, perfekt in der Zeit liegt, ist nicht selbstverständlich. Wie für den Hochbau des RheinMain Congress Centers selbst, gilt auch für die Tiefbauarbeiten davor: Wiesbaden kann Großprojekte“, sagte Oberbürgermeister Gerich in seiner Ansprache.
Der für die Baumaßnahme verantwortliche Verkehrsdezernent Kowol sprach den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Tiefbau- und Vermessungsamtes sowie des Stadtplanungsamtes seine Anerkennung aus und betonte, dass die ästhetische Aufwertung des Eingangs zur Innenstadt auch durch die Neuordnung der Verkehrsflächen erreicht wurde: „Ziel war die Aufwertung des Straßenraums zu einem attraktiven Stadt- und Aufenthaltsbereich unter Beibehaltung der Verkehrsfunktion. Die größere Aufenthaltsqualität wird für die Bürgerinnen und Bürger und alle Besucher durch breitere Fußwege, Rastmöglichkeiten und neuangelegte Radfahrstreifen erlebbar.“
Wirtschaftsdezernent Bendel machte deutlich, dass Wiesbaden mit der Neugestaltung des RheinMain CongressCenter, der Friedrich-Ebert-Allee und des direkt gegenüberliegenden Museums „bundesweit zu den Top-Standorten für Kongresse und Messen gehören werde und sich damit einen erheblichen Wettbewerbsvorteil in der nationalen und internationalen Wahrnehmung erkämpft habe“.
Der Bauverlauf
Was über das Jahr 2017 wie eine einzige große Baustelle aussah, war in Einzelschritten ein aufeinander abgestimmter Bauablauf, in dem verschiedene Gewerke Hand in Hand gehen mussten. In dem Baufeld wurde bereits im März 2017 die ESWE-Fernwärmeleitung fertiggestellt, und es musste eine Brunnenkammer für die Wasserspiegel gesetzt werden, bevor das Tiefbau- und Vermessungsamt mit dem Neubau von Gehwegen, Fahrbahnen und Mittelinseln beginnen konnte. Als letzte Tiefbauarbeit in Verantwortung der Stadt wurden im Januar 2018 auf der Friedrich-Ebert-Allee neue Bäume gepflanzt, deren Anordnung erstmals die Blickachse in Richtung Adelheidstraße freigibt.
Ein Ensemble
Das RMCC und das Landesmuseum als ein zusammengehöriges Ensemble zu präsentieren, war ein Ziel der Neugestaltung. Zentral dafür war die Verwendung von weißgrauen und hellbraunen Materialien im Straßenbereich und auf den Gehwegflächen, welche die Farbgebung von Kongressgebäude und Kunsthalle aufnehmen. So wurden für Gehwege, Museumsvorplatz und die Mittelinsel nach einem speziellen Plan sieben leicht verschiedenfarbige Betonsteinsorten gesetzt. Insgesamt kamen hierbei 17.666 Steine mit einem Einzelgewicht von 50 Kilo zum Einsatz. Der Straßenabschnitt zwischen Reisinger-Anlage und Rheinstraße wurde passend dazu mit einer speziellen sandfarbenen Oberfläche versehen.
Mit der Neugestaltung bekommen Fußgänger mehr Platz und der Radverkehr erhält in beiden Richtungen einen Radfahrstreifen. Dafür wurden die vormals sieben Fahrspuren auf vier vor dem Museum und drei im Bereich der Tiefgaragenzufahrt des RMCC reduziert. Eine breite Mittelinsel soll zudem die Überquerung für die Fußgänger vereinfachen und die Wirkung als gestalteter Platz unterstützen.
Die öffentliche Straßenbeleuchtung wurde mit vier Stelen auf der Mittelinsel platziert, um sich auch beleuchtungstechnisch von der Gestaltung der Wilhelmstraße abzusetzen und das Thema des Übergangs in einen anderen Stadtraum zu unterstützen.
Besseres Klima
Ebenfalls zur Unterstützung der Platz- und Fassadenwirkung wurden vor dem Museum und dem RMCC Wasserbassins angelegt, in denen sich die jeweiligen Fassaden spiegeln werden. Um die Wasserelemente herum werden Sitzgelegenheiten angeboten, die die Besucher zu einem längeren Verweilen einladen sollen. Neben der Erhöhung der Aufenthaltsqualität und der ästhetischen Aufwertung des Platzes, werden die Wasserspiegel durch die permanente Verdunstung auch zu einem verbesserten Mikroklima beitragen.
Kreativ- und Innovationszentrum wird vom Magistrat unterstützt
Der Magistrat hat in seiner Sitzung am Dienstag, 23. Januar, seine Unterstützung zur Einrichtung eines Kreativ- und Innovationszentrums der heimathafen GmbH & Co. KG beschlossen. Die Landeshauptstadt Wiesbaden fördert nun mit einer Anschubfinanzierung von jeweils 80.000 Euro in den Jahren 2019 und 2020 das Zentrum, das in einem Teilbereich des Alten Gerichts in der Moritzstraße entstehen soll.
Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel zeigt sich erfreut über die Entscheidung in der heutigen Magistratssitzung: „Für die lebhafte Gründer- und Startup-Szene in der Stadt braucht es nicht nur engagierte Personen, sondern auch einen Platz zum Netzwerken. Das Zentrum wird innovativen Ideen, Unternehmen und kreativen Akteuren mit Kleinbüros, Co-Working-Plätzen und Veranstaltungsräumen den passenden Rahmen bieten und zu einem neuen kreativen Ort in unserer Stadt werden.“ In den vergangenen Jahren zeigte sich, dass Wiesbaden aufgrund seiner Bausubstanz über weniger geeignete Standorte für Kreative, Gründerinnen und Gründer verfügt. Das Alte Gericht bietet daher eine für Wiesbaden einzigartige Gelegenheit für eine erfolgreiche Etablierung eines Kreativ- und Innovationszentrums.
„Wir fördern und unterstützen von städtischer Seite seit Jahren Gründerinnen und Gründer und Start-ups durch verschiedene Maßnahmen und Einrichtungen. Das neue Zentrum wird in idealer Weise die städtischen Angebote ergänzen und erweitern. Über die teils unternehmerische und teils gemeinnützige Nutzung wird sowohl die wirtschaftliche als auch die gesellschaftliche Entwicklung vorangebracht“, so Bendel.
Auch Oberbürgermeister Sven Gerich begrüßt die Zusage des Magistrats: „Solche innovativen Milieus machen Wiesbaden für junge Menschen immer interessanter.“ Denn auch die Wiesbadener Hochschulen – Hochschule RheinMain, Hochschule Fresenius, Hessische Hochschule für Polizei und Verwaltung sowie EBS Universität für Wirtschaft und Recht – unterstützen das Konzept zur Einrichtung eines Kreativ- und Innovationszentrums. „Besonders mit den örtlichen Hochschulen können sich durch das neue Zentrum große Synergien ergeben. In den kommenden Jahren werden etwa 2.000 junge Menschen in den Bereichen Design, Medienwirtschaft und – management in Wiesbaden studieren. Ein Kreativ- und Innovationszentrum im alten Gericht kann die Interessen dieser Studiengänge bündeln. So wird ein Ort der Begegnung für Wissenschaft und Stadtgesellschaft entstehen, Studierende und ihre Projekte werden in Wiesbaden sichtbarer“, so der Oberbürgermeister.
Eiszeit im Thermalbad Aukammtal
Am Freitag, 26. Januar, bietet das Thermalbad Aukammtal, Leibnizstraße 7, von 18 bis 24 Uhr einen themenbezogenen Saunaabend unter dem Motto „Eiszeit“ an.
An diesem Abend gibt es im Saunabereich mehrere Erlebnisaufgüsse; neue und abwechslungsreiche Ideen mit Überraschungen machen das Schwitzen für die Gäste besonders angenehm. Im Dampfbad werden verschiedene Peelings angeboten.
Der Eintrittspreis für den Saunabereich – inklusive der Motto-Angebote – beträgt 20 Euro. Für weitere 13.90 Euro können sich die Gäste an einem Buffet mit verschiedenen Köstlichkeiten, inklusive eines Getränks, zwischen den einzelnen Saunagängen stärken.
Nähere Informationen gibt es an der Kasse des Thermalbades oder unter Telefon (0611) 317080 sowie im Internet unter www.wiesbaden.de/mattiaqua.
Hochwasser: Pegelstände an Rhein und Main steigen
Niederschläge und Schneeschmelze sorgen aktuell wieder für Hochwasser an Rhein und Main. Der Pegel in Mainz hat die Marke von 5.50 Metern überschritten, was zum Auslösen der Meldestufe I führte. Da auch in den nächsten Tagen Niederschläge vorhergesagt sind, ist mit weiter steigenden Wasserständen zu rechnen. Laut Hochwassermeldezentrum „Rhein“ in Mainz wird der Pegel in den nächsten Tagen sechs Meter übersteigen.
Hochwasserschutzwände sollen in Kostheim und Schierstein flächenhafte Überflutungen ufernaher Grundstücke verhindern. Die mobilen Wände werden heute und morgen von der Wiesbadener Feuerwehr im Auftrag des städtischen Umweltamtes aufgestellt.
„Immer wenn die Wasserpegel an Rhein und Main bedrohlich ansteigen, setzt die Stadt gemäß Risikomanagementplan alle Hebel in Bewegung, um Schäden durch über die Ufer tretendes Wasser zu vermeiden“, erklärt Umweltdezernent Andreas Kowol. „Trotz des Hochwasserschutzes seitens der Stadt bleibt ein Gefährdungspotenzial bestehen. Flussanrainer müssen daher selbst aktiv werden, um Schäden an ihrem Eigentum zu vermeiden.“
Wenn die Wasserpegel an Rhein und Main bedrohlich steigen und die entsprechenden Meldestufen erreicht sind, baut die Feuerwehr Wiesbaden die mobilen Hochwasserschutzwände auf. Dabei wird sie durch die freiwilligen Feuerwehren Schierstein und Kostheim unterstützt. Kommt es dennoch zu umfangreichen Überflutungen, wird der Katastrophenschutzplan aktiviert. Dann koordiniert der Katastrophenschutzstab unter Leitung des Oberbürgermeisters alle weiteren Maßnahmen.
Seit dem Jahr 2001 errichtet das städtische Umweltamt bei entsprechender Hochwasserlage die Schutzwände in den kritischen Bereichen der Ortslage Schierstein. Die so genannten Spundwände sind 1.20 Meter hoch und schützen bis zu einem Wasserstand von 7.30 Meter. Pumpen fördern bei Rheinhochwasser das aus dem Lindenbach ankommende Wasser, um ein Fluten der am Lindenbach gelegenen Grundstücke zu verhindern.
In Kostheim schützen Dammbalken vor einer Überflutung bis zu einem Pegel von 7.90 Meter. Ein Ereignis, das statistisch gesehen etwa alle 100 Jahre auftritt. Der Schutz vor einem Main-Hochwasser liegt sogar darüber.
Überschwemmungsgebiete werden über die städtische Bauleitplanung ebenfalls berücksichtigt, um Rückhalteflächen zu sichern oder zu schaffen. Zudem wird bei Bauanfragen und –vorhaben darauf geachtet, dass verloren gehender Rückhalteraum ort- und zeitnah auszugleichen ist, um die vorhandene Situation nicht weiter zu verschlechtern.
Für die von der Stadt Wiesbaden getroffenen aktiven Maßnahmen zur Eindämmung von Hochwasser mit Schutzwänden und Dammbalken gibt es keine rechtliche Verpflichtung.
Mit diesem Vorgehen verfährt die Stadt gemäß dem Hessischen Wassergesetz (HWG) bis hin zu den Europäischen Regelungen zum Schutz vor Hochwasser. Das Hochwasserrisiko wurde bewertet und die vorgeschriebenen Gefahrenkarten für Hochwasser mit geringer Wahrscheinlichkeit (extreme Ereignisse), mittlere Wahrscheinlichkeit (Wiederkehrintervall mindestens 100 Jahre) und sehr hoher Wahrscheinlichkeit (zehn Jahre) erstellt. Daraus wurden entsprechende Risikomanagementpläne (HWRM) abgeleitet.
Umweltamt bietet umfassende Informationen zum Hochwasserschutz
Mit einer Informationskampagne ab Dezember 2014 hat das Umweltamt die Risikopläne, die Gefahrenkarten und das Risikomanagement vorgestellt. Dazu wurde eine Ausstellung mit umfangreichem Informationsmaterial im Umweltladen gezeigt, die auch detailliert Objektschutzmaßnahmen erläuterte. In Bürger-Informationsveranstaltungen mit Vorträgen und Diskussionen bot das Umweltamt im Mai und Juli 2015 in den Ortsverwaltungen Kostheim und Biebrich Hintergrundinformationen zum Versicherungsschutz und dem baulichen Objektschutz an, der in der Verantwortung von Hauseigentümern steht.
Parallel entwickelte das Umweltamt spezielle Karten zur Beratung von Bürgern mit Grundstücken in potenziell betroffenen Stadtflächen. Die Karten geben Auskunft über die mögliche Überschwemmungshöhe und die statistische Häufigkeit, mit der hierbei zu rechnen ist. Nach wie vor bietet das Umweltamt eine individuelle Beratung für die Umsetzung erforderlicher Objektschutzmaßnahmen an – kostenlos und auch vor Ort.
Umweltdezernent Kowol betont: „Die großflächigen Überschwemmungen verschiedener Landstriche in Deutschland, wie sie beispielsweise an der Elbe und der Donau in der jüngsten Vergangenheit aufgetreten sind, haben gezeigt, dass wir umdenken müssen: weg von dem Gedanken einer technischen Beherrschbarkeit durch eine zentrale Lösung, hin zu einer Bewältigung des Risikos. Dabei sind alle gefordert.“ So sieht es auch der Gesetzgeber, denn nach Wasserhaushaltsgesetz ist jede Person, die durch Hochwasser betroffen sein kann, im Rahmen des Möglichen und Zumutbaren verpflichtet, geeignete Vorsorgemaßnahmen zu treffen.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.wiesbaden.de/hochwasser.