Stuttgart – Weltmeistertrainer Boris Obergföll, Hippotherapeutin Christa Hinrichsen, der ehemalige Wasserspringer Helmut Hünerfauth sowie das Kunstturnehepaar Ruf sind bei der Trainerpreisverleihung 2017 des Landessportverbandes Baden-Württemberg (LSV) zu den Trainern des Jahres 2017 gewählt worden. Olympiasieger und Weltmeister Georg Thoma bekam eine Auszeichnung für seine Verdienste um den Sport in Baden-Württemberg überreicht. Die Preise wurden in fünf Kategorien vergeben. Zu den Laudatoren zählten unter anderem Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter, die Turnerin Tabea Alt sowie Dr. Astrid von Velsen-Zerweck, Landoberstallmeisterin aus Marbach.
Boris Obergföll als Trainer des Jahres ausgezeichnet
Nach einem sportlichen Traumjahr seines Athleten Johannes Vetter wurde Bundestrainer Boris Obergföll zum „Trainer des Jahres 2017“ gekürt. „Boris Obergföll ist die treibende Kraft hinter den Erfolgen in Offenburg. Als Teamleiter Speerwurf hat er ein eingeschweißtes Team geschaffen, das sich neben dem sichtbaren Erfolg auch durch Teamfähigkeit auszeichnet. Das Spitzensportland Baden-Württemberg wird durch Trainer wie ihn mit Leben gefüllt.“, freut sich LSV-Präsidentin Elvira Menzer-Haasis einen solchen Trainer in Baden-Württemberg zu beherbergen. Vetter gewann bei der vergangenen Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2017 in London Gold. Der gebürtige Dresdner wechselte 2014 zum Bundestrainer nach Offenburg. Obergföll selbst gewann in den Jahren 1995 und 2003 bei Weltmeisterschaften zwei Mal Bronze.
Maria und Siegbert Ruf sind das Trainerteam des Jahres
Mehr als jeden zweiten Tag verbringen Maria und Siegbert Ruf in der Turnhalle in Überlingen und bringen mit viel Leidenschaft aber auch Disziplin ihren Mädchen das Kunstturnen näher. Die beiden haben den Turnverein Überlingen 1885 e. V. mit ihren Athletinnen immer erfolgreich vertreten und neben nationalen Erfolgen einige ihre Schützlinge an Landes- und Bundesnachwuchskader herangeführt. Mit dem Bau einer Turnhalle mit feststehenden Geräten in Überlingen haben sie ein weiteres Ziel erreicht und den Standort damit noch attraktiver gemacht.
Ehrung für das Lebenswerk von Helmut Hünerfauth
Er hat das Wasserspringen in Karlsruhe geprägt wie kein anderer: Seit vielen Jahren sitzt Helmut Hünerfauth nun schon am Beckenrand und trainiert große wie kleine Springer. Bedeutenden Anteil hatte der 77-Jährige auch an der Ernennung Karlsruhes zum Nachwuchsstützpunkt des Deutschen Schwimmverbandes 2012. Der ehemalige Landestrainer betreut seine Athleten mit großer Geduld und einer Prise trockenem Humor – und das seit 62 Jahren.
Christa Hinrichsen erhält Sonderpreis der BARMER
Sport, der Seele und Körper guttut, ist das Ziel von Hippotherapeutin Christa Hinrichsen. Mit ihrem Training, das sie seit mehreren Jahren in der Region Tübingen anbietet, lebt die 59-Jährige das, was derzeit als Inklusion in aller Munde ist. Mit Aufmerksamkeit, Herzblut und Leidenschaft für den Einzelnen arbeitet sie nicht nur in medizinischer Hinsicht, sondern hat auch einige ihrer Athleten bis zu den Special Olympics gebracht. „Der Sonderpreis der BARMER, aus dem Namen geht schon hervor, dass wir damit einen besonderen Menschen würdigen. Mit Christa Hinrichsen haben wir auch dieses Jahr eine gute Wahl getroffen, denn bei ihrem Engagement als Trainerin geht es um weit mehr als um die rein sportliche Leistung“, so der Landesgeschäftsführer der BARMER Baden-Württemberg, Winfried Plötze.
Ehrenpreis des Landessportverbandes für Georg Thoma
„Georg Thoma verkörpert beispielhaft einen Spitzensportler, der trotz seiner großen sportlichen Erfolge stets bodenständig, heimatverbunden und bescheiden blieb. Bis zum heutigen Tag ist sein Name über die Region Südbaden und Baden-Württemberg hinaus ein Aushängeschild des Nordischen Skisports.“, freut sich die Ministerin für Kultus, Jugend und Sport Dr. Susanne Eisenmann über die Auszeichnung von Georg Thoma beim diesjährigen Trainerpreis.
Der Ehrenpreis des Landessportverbandes Baden-Württemberg für besondere Verdienste um den Sport in Baden-Württemberg geht in diesem Jahr an den Schwarzwälder. Auch Elvira Menzer-Haasis betont an diesem Abend die Bedeutung des 80-Jährigen: „Georg Thoma hat sich in ganz besonderer Weise für den Skisport in Baden-Württemberg eingesetzt. Als ehemaliger Weltmeister und Olympiasieger ist er jungen Menschen ein Vorbild. Doch nicht nur die gewonnenen Titel stehen für seine Verdienste. Mit der Gründung des Skimuseums in Hinterzarten oder auch mit dem
Georg-Thoma-Pokal bleibt er seiner Sportart treu.“
Unter den rund 200 Gästen im Porsche Museum in Stuttgart waren hochrangige Vertreter des Sports, der Politik, der Wirtschaft und Kultur. Präsentiert wurde die Gala von Moderator Michael Antwerpes.