Darmstadt – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadtteilen.
Neugestaltung der Nieder-Ramstädter Straße: Bürgerinfotermin am Freitag
Wie wird die Nieder-Ramstädter Straße nach ihrer grundhaften Sanierung und Neugestaltung aussehen? Darüber informieren Mitarbeiter des Stadtplanungsamts, des Straßenverkehrs- und Tiefbauamts und des Büros der Bürgerbeauftragten bei einer Begehung am Freitag, 26. Januar 2018, von 12 bis 14 Uhr. Interessierte Bürger und Bürgerinnen treffen sich an der Posthornsiedlung gegenüber vom Straßenbahndepot Böllenfalltor. Dort ist auch Gelegenheit, Fragen zu stellen, Kritik zu äußern und Anregungen zu geben.
Kraniche über Kranichstein: Riesiges Wandbild schmückt neuerdings das nunmehr 50 Jahre alte Quartier / Akdeniz und Boczek loben die identitätsstiftende Wirkung
Der Neubaustadtteil Kranichstein feiert 2018 fünfzigjähriges Bestehen. Damit auf sinnfällige Weise sichtbar wird, woher er seinen Namen hat, ist jetzt eine der markantesten Flächen der Siedlung neu gestaltet worden: Die 48 Meter hohe Kopfwand der Wohnanlage Gruberstraße 2 wurde ganzflächig mit dem Motiv vorüberziehende Kraniche bemalt. Der Entwurf zu dem 582 Quadratmeter großen Wandbild stammt vom Darmstädter Büro Ramona Buxbaum Architekten und lehnt sich an die legendären Zeichnungen des holländischen Künstlers M. C. Escher (1898- 1972) an, was sich in der Kippwirkung der Vogelkörper und im Farbverlauf vom strahlenden Weiß unten zum tiefen Himmelsblau oben spiegelt. Eine Woche haben die Maler dafür gebraucht. Zuvor hatte der Hauseigentümer, die GWH Wohnungsgesellschaft Hessen, die Wand mit einer Wärmedämmung und neuem Putz versehen. Die Fassadengestaltung war vom Projektmanagement angeregt worden, das Teil des Projekts Soziale Stadt ist.
„Kranichstein ist, wie die Wissenschaftsstadt Darmstadt insgesamt, heute Heimat von Menschen vieler Nationen“, betont Sozialdezernentin Barbara Akdeniz. „Dass sie gut und oft sehr engagiert miteinander leben, bewährt sich nirgends so sehr wie im Quartier. Gerade in Kranichstein hat sich hier eine sehr starke Identität herausgebildet, und das weithin ausstrahlende Bild der Kraniche ist ein schönes Symbol dafür.“ Auch Baudezernentin Barbara Boczek betont die identitätsstiftende Wirkung des riesigen Wandbilds: „Wichtig ist, dass Menschen emotional die Qualität des Orts empfinden, an dem sie zuhause sind. Dazu gehören die ganz realen Verbesserungen im Wohnumfeld, in die wir fortlaufend investieren, seit jeher auch sinnlich erfahrbare Symbole im Raum, die baukünstlerisch umgesetzt werden.“ Das Projekt Soziale Stadt wird je zu einem Drittel vom Bund, vom Land und von der Wissenschaftsstadt Darmstadt finanziert; in die vom Darmstädter Magistrat beschlossenen Maßnahmen sind bislang rund 7,5 Millionen Euro geflossen.
Marienplatz: Wissenschaftsstadt Darmstadt lobt Realisierungswettbewerb aus
Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner jüngsten Sitzung einen Realisierungswettbewerb für den Marienplatz beschlossen. Beschlossen wurde zugleich, ein Büro mit dem Wettbewerbs- und Verfahrensmanagement zu beauftragen.
„Damit kann die letzte große Brache am Rand der Darmstädter Innenstadt bebaut werden – mit dem Ziel, zentrumsnah ein hochwertiges Wohnquartier zu gewinnen“, erklärt Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Von diesem Wettbewerb“, ergänzt Planungsdezernentin Barbara Boczek, „erhoffen wir uns überzeugende Konzepte, wie diese Lücke im Stadtgefüge mit einer prägnanten, qualitätsvollen Baustruktur geschlossen und optimal genutzt werden kann. Das sind hohe Anforderungen – es geht um die Schaffung bezahlbaren, zielgruppengerechten, energieeffizienten, ökologischen und städtebaulich attraktiven Lebensraums.“
Der sogenannte Marienplatz ist derzeit eine als Parkplatz zwischengenutzte städtebauliche Brache westlich der Heidelberger Straße mit einer Größe von rund 1,4 Hektar. Das Grundstück liegt im Zentrum von Darmstadt und ist Teil des „Anlagenrings“, der die Nahtstelle zwischen der Kernstadt und den später entstandenen Stadtquartieren bildet. In der Vergangenheit wurden bereits verschiedene Verfahren zur Planung des Geländes durchgeführt. Zu einer Realisierung kam es jedoch nicht. Nun soll das Gelände unter Berücksichtigung aktueller inhaltlicher Anforderungen entwickelt werden.
„Beabsichtigt ist die Durchführung eines städtebaulichen Realisierungswettbewerbs als Investoren- und Planungswettbewerb mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb. Der Teilnahmewettbewerb dient dazu, die Eignungsvoraussetzung der Bewerber zu ermitteln und die Zahl der Bieter einzugrenzen. Deshalb handelt es sich um einen begrenzt offenen Wettbewerb. Es sollen fünf Bewerber gesetzt werden und weitere fünfzehn zur Teilnahme ausgewählt werden. Es werden nur Arbeitsgemeinschaften aus Investoren und Planungsbüros zur Teilnahme am Wettbewerb zugelassen“, erläutert Boczek.
Ein wesentliches Element des Realisierungswettbewerbs ist das damit verbundene Auftragsversprechen. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt verspricht als Ausloberin, einen der Preisträger mit der weiteren Planung und Umsetzung des Projekts zu beauftragen. Damit soll gewährleistet werden, dass die Planung auch zur Realisierung kommt. Zuvor sind die baurechtlichen Voraussetzungen durch einen Bebauungsplan zu schaffen. Vor dem Hintergrund des großen Wohnungsdrucks in Darmstadt soll hier eine dichtere Bebauung als im Umfeld ermöglicht werden; dabei geht es in erster Linie um die Gebäudehöhe und somit um die Zahl der Geschosse. Um trotz steigender Immobilienpreise eine soziale Durchmischung im Quartier zu schaffen und gleichzeitig eine hohe bauliche Qualität sicher zu stellen, soll das Instrument der sogenannten Konzeptvergabe angewendet werden. Die Stadt wird in einer Projektbeschreibung städtebauliche, wohnungswirtschaftliche, soziale und ökologische Rahmenbedingungen vorgeben. Aus der Projektbeschreibung werden Bewertungskriterien abgeleitet und gewichtet.
„Mit der Konzeptvergabe wird ein Beitrag zur Schaffung von bezahlbarem, zielgruppengerechtem, energieeffizientem, ökologischem und städtebaulich attraktivem Lebensraum geleistet. Das Verfahren gewährleistet eine möglichst schnelle und rechtssichere Umsetzung“, betont Oberbürgermeister Partsch. Der soziale Wohnungsbau soll zu 25 Prozent, die Mittelstandsförderung zu zwanzig Prozent berücksichtigt werden. Bestandteil des Verfahrens wird auch die Beteiligung der Öffentlichkeit sein. Es ist geplant – wie in anderen Verfahren bereits bewährt – zwei Bürgerinnen oder Bürger als Sachverständige ohne Stimmrecht in die Preisgerichtsjury aufzunehmen. Nach Abschluss des Wettbewerbs werden die Wettbewerbsbeiträge in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.