Bruchmühlbach-Miesau – Am Montag letzter Woche, 22.01.2018, wurde in der Kita Buchholz ein Speicherchip mit Kinderpornos entdeckt. Bürgermeister Klaus Neumann wurde von der Kita-Leitung direkt unterrichtet und hat danach unverzüglich die Polizei informiert.
Kurze Zeit später konnte das Speichermedium einem Mitarbeiter zugeordnet werden. Da alleine schon der Besitz von kinderpornographischem Material eine Straftat darstellt, wurde der Mitarbeiter sofort vom Dienst freigestellt und mit dem Speicherchip der Kriminalpolizei übergeben.
Das zuständige Jugendamt der Kreisverwaltung Kaiserslautern wurde noch am gleichen Tage über den Vorfall informiert.
Das dienstliche Verhalten des langjährigen Mitarbeiters war bis zu diesem Zeitpunkt in keinster Weise zu beanstanden. Gegenüber der ermittelnden Kriminalpolizei verhielt er sich kooperativ.
Am Dienstag wurde bei einem runden Tisch der Ermittlungsstand vorgestellt und das weitere Vorgehen mit der Kriminalpolizei (in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Zweibrücken), dem Jugendamt der Kreisverwaltung Kaiserslautern (in Abstimmung mit dem Landesamt für Jugend und Soziales in Mainz), der hiesigen VG-Verwaltung, der Kita-Leitung und dem Bürgermeister koordiniert.
In einer ersten Überprüfung des sichergestellten Mediums konnte geklärt werden, dass auf dem Stick polizeibekanntes Material aus dem Internet gespeichert war, das absolut keinen Bezug zur Kita Buchholz hatte.
Nach interner Reflexion sind die Kita-Leitung, das pädagogische Fachpersonal und Bürgermeister Neumann als Trägervertreter sicher, dass in der Kita kein Kindesmissbrauch stattgefunden hat (nach Aussage des beschuldigten Mitarbeiters auch nicht außerhalb der Kita!).
Bürgermeister Neumann: „Um Spekulationen und Gerüchten vorzubeugen haben wir uns darauf verständigt, dass die Eltern und die Öffentlichkeit zeitgleich mit einer gemeinsamen Pressemitteilung von Ortsgemeinde, Staatsanwaltschaft Zweibrücken und Polizeipräsidium Westpfalz über den Vorfall am frühen Mittwochmorgen informiert werden.“
Die 13 pädagogischen Fachkräfte der Kita wurden zuvor am Dienstag in einer außerordentlichen Personalversammlung über den Sachverhalt und die weitere Vorgehensweise vorab unterrichtet, damit am Mittwoch die Betreuung der uns anvertrauten 76 Kinder gewährleistet werden konnte. Die Kitaleitung und das ganze Team haben in den Folgetagen, trotz großer Betroffenheit, die Kita-Kinder unverändert mit großem Engagement betreut. „Das verdient Anerkennung, Respekt und großen Dank.“, so Bürgermeister Neumann.
Da in der Kita rd. 90 % Kinder von Eltern der beiden freien evangelischen Christengemeinden aus Buchholz und Miesau betreut werden, wurden Vertreter der Kirchengemeinden bereits am frühen Mittwochmorgen persönlich vor Ort über den Vorgang informiert.
„Die Vertreter der Christengemeinde, aber vor allem die Eltern haben ruhig, besonnen und sachlich reagiert. Bis auf das Fernbleiben weniger Kinder wurde die Kita normal besucht. Und auch am Folgetag lief der Kindergartenbetrieb, mit der Einschränkung, dass die Medienvertreter vor der Kita Statements der Eltern haben wollten, halbwegs normal.“, so Bürgermeister Klaus Neumann.
Am Donnerstagabend wurden in einer außerordentlichen Elternversammlung die Erziehungsberechtigten von einem Vertreter des Polizeipräsidiums Westpfalz, Volker Lehner, dem Kreisbeigeordneten Peter Schmidt, Gabriele Mauer vom Jugendamt, Bürgermeister Erik Emich, der Kitaleiterin Frau Edeltraud Speer und Bürgermeister Klaus Neumann informiert. Der Vorgang selbst wurde voll umfänglich und transparent dargestellt. Dem Team der Kita wurde von der anwesenden Elternschaft das Vertrauen ausgesprochen.
Erst am Freitag kehrte langsam wieder Ruhe in die Kita ein. Stand heute, 28.01.2018, wurde kein Kind von der Kita abgemeldet.
In dieser schwierigen Situation war das richtige Krisenmanagement und Fingerspitzengefühl gefragt. Dabei wurde die Ortsgemeinde von den genannten Behörden und Vertretern professionell mit Rat und Tat unterstützt.
Metropolnews berichtete:
Bruchmühlbach-Miesau: Auffinden von kinderpornographischem Material