Karlsruhe – Den KIT SC GEQUOS ist es wieder nicht gelungen, über 40 Minuten mental und physisch auf einem konstant hohen Level zu spielen. Fünf schlechte Minuten nach der Halbzeitpause reichten aus, um gegen die Depant Gießen 46ers Rackelos vorentscheidend in Rückstand zu geraten – am Ende unterlagen sie mit 67:76 (36:34).
„Wir brauchen dieses konstant hohe Level einfach, um eine Siegchance zu haben – leider haben wir es wieder nicht über 40 Minuten gezeigt“, sagt GEQUOS-Headcoach Jaivon Harris. Neben der Schwächephase gelang es die Karlsruhern vor allem nicht, sich Freiwürfe zu erarbeiten. Auf ganze fünf Versuche kamen sie, Gießen stand 23 Mal in der Linie.
Die Anfangsphase war auf beiden Seiten von schnellen Abschlüssen geprägt. Beide Teams versuchten von Beginn an, Druck auf die Verteidigung auszuüben – mit mehr oder weniger Erfolg. Davorin Kuntic läutete mit einem Dreier nach drei Minuten die erste gute Phase der GEQUOS ein. Nach einem Korbleger von Florian Rothenberg führten sie mit 11:4 (4.). Die Gäste brauchten ein wenig, um sich auf das Spiel der GEQUOS einzustellen. In den letzten beiden Minuten des ersten Viertels drehte dann Aufbauspieler Bjarne Kraushaar auf. Mit fünf Punkten und einem Assist hatte er entscheidenden Anteil an der etwas überraschenden 20:18-Führung der 46ers Rackelos nach zehn Minuten.
Im zweiten Abschnitt bauten die Gießener ihren Lauf auf 15:3 aus – nach zwölf Minuten lagen sie mit 27:21 vorn. Einen wichtigen Impuls brachte in dieser Phase GEQUOS-Guard Alex Rüeck von der Bank. Mit zwei Dreiern in 30 Sekunden glich er die Partie aus. Im weiteren Verlauf lag Gießen zwar meist in Front, der Schlussspurt vor der Halbzeitpause gehörte aber dieses Mal den Gastgebern. Fünf Zähler von Luka Drezga brachten den GEQUOS die knappe 36:34-Halbzeitführung.
30 Sekunden lang verlief die zweite Hälfte ausgeglichen – zwei Zähler von Gießens Routinier Johannes Lischka konterte Center Jeremy Black. Dann brachten sich die GEQUOS mehr und mehr selbst in Not. Lischka spielte seine Erfahrung aus und führte seine Farben mit drei Korblegern und einem Assist an. Die Karlsruher fanden keine passenden Antworten, leisteten sich Ballverluste und lagen Mitte des Viertels mit 38:47 zurück. Erst ein Dreier von Kuntic unterbrach die Durststrecke, doch Gießen legte durch Lischka und Marian Schick weiter nach. Nach gerade einmal 27 Minuten war Harris beim Stand von 41:52 gezwungen, seine zweite Auszeit der zweiten Halbzeit zu nehmen. Sein Team fand im Anschluss besser ins Spiel und verkürzte den Rückstand bis zur Viertelpause auf 49:54.
Gießen bestimmte allerdings auch im Schlussviertel am Brett das Geschehen. Immer wenn es nötig war, legte Lischka eine Schippe drauf und hielt die Karlsruher davon ab, den Rückstand weiter einzudampfen. Aller Bemühungen zum Trotz kamen die Hausherren bis in die Schlussphase nicht näher ran – in die letzten 90 Sekunden ging es sogar mit 14 Punkten Rückstand. Erst jetzt gelang es den GEQUOS, richtig Druck auf die Gäste auszuüben. Durch einen Dreier von Drezga und einen Korbleger von Aaron Schmitz verkürzten sie den Rückstand unter zehn Zähler. Mehr als Ergebniskosmetik war das allerdings nicht – mit 67:76 ging die Partie zu Ende.
Vier Spieltage vor Ende der regulären Saison stehen die GEQUOS mit vier Punkten auf dem letzten Tabellenplatz der ProB Süd. Da alle Punkte mit in die Playdowns der letzten vier Teams genommen werden – und da dort maximal zwölf Punkte zu holen sind – brauchen die Karlsruher nun dringend Punkte, um ihre Ausgangslage zu verbessern. Die nächste Gelegenheit dazu haben sie am kommenden Samstag in Schwelm, eine Woche später sind die Dresden Titans zu Gast am KIT.
Punkte GEQUOS: Drezga 15, Black 10 / 8 Reb, Kuntic 9, Davis 8, Schmitz 7, Rüeck 6, Kaufhold 6, Rothenberg 4 / 6 Reb, Prahst 2 / 9 Reb