Heidelberg – „Wir leben längst in einer Lobbykratie – egal, ob es um Bildung, Atomenergie, Lebensmittel, Medikamente, Glücksspiel oder Finanzen geht. Die politischen Schaltzentralen in Brüssel und Berlin werden immer professioneller und raffinierter von Lobbyisten infiltriert. Sie unterwandern selbst Schulen, die Forschung und Bürgerinitiativen“. Dies schreibt Uwe Ritzer (Bild) über seinen Vortrag, der am Donnerstag, 15. Februar 2018 um 20:00 im Haus der Johannesgemeinde, Lutherstr. 67, 69120 Heidelberg (Neuenheim) stattfindet.
Der Wirtschaftskorrespondent der Süddeutschen Zeitung hat für sein 2016 erschienenes Buch „Lobbykratie – wie die Wirtschaft sich Einfluss, Mehrheiten und Gesetze kauft“ zusammen mit seinem Kollegen Markus Balser die Arbeitsweisen und Ziele der Lobbyisten detailliert untersucht und stellt in seinem Vortrag die wichtigsten Ergebnisse vor. Danach besteht Gelegenheit zur Diskussion. Die Moderation hat Sebastian Klusak, Politikwissenschaftler und Leiter der Evangelischen Erwachsenenbildung Heidelberg.
Der Vortrag findet aus Anlass des 50. Bestehens der Evangelischen Erwachsenenbildung in Baden statt. Diese wird in diesem Jahr mit Veranstaltungen in mehreren badischen Sädten sowie mit einer zentralen Jubiläumsfeier am 14.09.2018 in Karlsruhe gefeiert. Der Eintritt ist frei.
Der Journalist und Buchautor Uwe Ritzer kümmert sich als Wirtschaftskorrespondent der Süddeutschen Zeitung hauptsächlich um meist investigative Sonderthemen. Bekannt wurde er für seine Recherchen über die Fälle Thomas Middelhoff und Gustl Mollath sowie über den ADAC-Manipulationsskandal, den er mit einem Kollegen Bastian Obermayer aufdeckte. Für seine Arbeit wurde er u.a. zweimal mit dem Wächterpreis, dem Leuchtturm-, dem Helmut-Schmidt-und dem Deutschen Journalistenpreis ausgezeichnet. Mit seinem Kollegen Markus Balser veröffentlichte er zuletzt das Buch „Lobbykratie“.