Karlsruhe – Während die Karlsruher-Trainingskollegen ihre Kondition in Oberwiesenthal bzw. Florida auf Vordermann brachten, zog es den gebürtigen Kassler Felix Frank bis ans andere Ende der Welt – mal wieder! Schon im vergangenen Jahr bereitete er sich in Australien auf die Saison vor. Dieses Mal zog es den Deutschen Vizemeister im Viererkajak über 200 Meter gleich sechs Wochen Down Under. In Adelaide schloss er sich dem South Australien Sports Institut an und trainierte fernab der Heimat.
750 Trainingskilometer spulte er gemeinsam mit seinem Heimtrainer Harald Brückmann und dem australischen U23-Nationalteam ab. Vier Trainingseinheiten am Tag, nicht nur auf dem Wasser, sondern auch im Kraftraum oder auf der Laufstrecke absolvierte der 25-jährige Student des Bau- und Immobilienmanagements. „Eine der vier
Einheiten legten wir immer in die Mittagshitze. Ich sehe dies als eine zusätzliche Belastung, wie das Höhentraining in den Bergen“, erörtert Felix diese Trainingsphilosophie und berichtet über „eine unwahrscheinliche Leistungsfähigkeit“ die er dadurch erlangte.
Er hat sich viel vorgenommen für 2018. Es soll nicht wie im letzten Jahr „knapp danebengehen“. 2017 fehlte ihm ein Platz zur Qualifikation für die A-Nationalmannschaft. Gemeinsam mit den Karlsruher Trainern Ralf Straub und Detlef Hofmann hat er einen „Fahrplan“ für die Vorbereitung auf die Saison entwickelt und freut sich darüber, dass es für die Nebensaison „kaum besser laufen könnte“. Dies ist sicherlich nicht nur ein subjektives Empfinden, denn in der Zeit seines Aufenthalts in Australien nahm er an den Südaustralischen Meisterschaften teil und ließ im Einerkajak über 1.000 Meter keinen „Aussi“ an sich vorbei. Über die 200 Meter musste er sich lediglich Matthew Goble geschlagen geben, der über diese Distanz im letzten Jahr beim stark besetzten World Cup in Szeged/ Ungarn sogar im B-Finale vertreten war.
Felix Frank ist motiviert, so sehr wie vielleicht noch nie. Während die anderen nach Weihnachten ein paar Tage frei genossen, begann er in Australien schon sein Training. „Ich will unbedingt schneller sein als im letzten Jahr, habe meine Technik erheblich verbessern können“, freut sich der U23- EM-Bronzemedaillengewinner von 2016 im Viererkajak über 500 Meter, der schon in der nächsten Woche wieder ins nächste Trainingslager aufbricht. Dann wird er mit seinen baden-württembergischen Trainingskollegen in Sevilla/Spanien sein Quartier beziehen.
In Spanien wird er unter besonderer Beobachtung seiner Trainer stehen. „Wir sind natürlich gespannt wie sich Felix entwickelt hat. Man spürt, dass er will, und was wir von Australien gehört haben, freut uns natürlich. Nun werden wir in Sevilla sehen, wo er im Vergleich zu den anderen steht, und können dann weiter an der Form feilen“, beschreibt Hofmann seine Vorfreude, den Kanu-Rohdiamant weiter zu schleifen.