Bingen – Der neu hergerichtete Saal des Kulturzentrums war fast zu klein für die erwartungsvollen Seniorinnen und Senioren der Stadt.
Wie jedes Jahr hatten sich die drei Fastnachtsvereine aus der Binger Innenstadt (BKV, GNC und Schwarze Elf –S11) zusammengetan, um den Binger Senioren ein närrisches Programm vom Feinsten zu bieten. Die Federführung oblag dieses Jahr bei der Karnevalsgesellschaft „Schwarze Elf“. Als Veranstalter zeichnete die Stadtverwaltung Bingen verantwortlich; für das leibliche Wohl sorgten das Team des Deutschen Roten Kreuzes mit Ulla Kljaic an der Spitze Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Nach Einzug des Elferrates, der sich aus Vertretern der Elferräte der drei Vereine zusammensetzte, führte Sitzungspräsident Wolfgang Heinz (S11) in gewohnt souveräner und besonders herzlicher Art und Weise durch ein drei Stunden dauerndes vierfarbbuntes Pro-gramm. Ja, es ging Schlag auf Schlag. Und alle närrischen Protagonisten sind es wert, genannt zu werden. Sei es Dennis Fischer (S11), der als Sekretär die politische Lage mit treffenden Pointen beleuchtete, oder später Ulrich Schumacher (BKV), der seinerseits brillant die vierfarbbunten Pfeile gegen Mucker und Philister abschoss. Ferdinand Moos (S 11), der als „Binger im Himmel“ eine Stippvisite in seine Heimatstadt unternahm, und GNC-Präsident Männi Heil, der mit seinem „Heile Gänsje“ so manch eine Träne auslöste, waren Akteure, die das Publikum sehen wollte. Und viele jugendlichen Aktive erfreuten an diesem Nachmittag die erwartungsvoll gestimmte Narrenschar, sei es Sonja Führer (S11), die als „Nachwuchshexe vom Mäuseturm“ viele originellen Ansichten über ihr junges Leben am Rhein-Nahe-Eck preisgab, oder die Sketchgruppe (S11), die sich beim Fach „Sternenkunde“ mit verblüffenden Erklärungen befasste. Auch waren viele Tanzbeine aktiv: Während die beiden BKV-Tanzmariechen Chantal Braun und Julia Niedzwetzki bereits erstaunliche tänzerische und akrobatische Fähigkeiten bewiesen, zeigte die Nachwuchsgarde der Schwarzen Elf mit Anmut und Grazie einen klassischen Gardetanz. Und die (kleinen) S 11-Eulengeister sowie die GNC-Rasselbande zeigten mit Stolz und unter wohlwollendem Beifall ihre einstudierten Tänze.
Apropos Gardetanz: Der Vorsitzende des GNC, Robi Engelmann, zeigte als „Gardemädchen“ in beeindruckender Art und Weise, dass er in den letzten zwei Jahren nicht umsonst sage und schreibe 70 Kilogramm (!) abgenommen hat. Ja, es hat sich gelohnt. Die Sympathie des Publikums gehörte natürlich auch Brigitte Giesbert, die sich als Liesje Laloi mit vielen lustigen, aber auch nachdenklichen Akzenten mit der Farbe Schwarz befasste. Wolfgang Peters als „Liedchesänger vom Rhein-Nahe-Eck“ traf mit seinen „Binger Liedern“ ebenfalls in’s Schwarze. Den krachenden Abschluss „servierte“ dann das Männerballett (S 11), das sehr anschaulich und authentisch die Erlebnisse auf Mallorca persiflierte. Das schwungvolle Finale der Saalkapelle „Riesling-Duo“ brachte nochmal alle närrischen Protagonisten auf die Bühne, die von dem begeisterten Publikum stürmisch gefeiert wurden. Fazit: Die Seniorensitzung 2018 war eine runde Sache, die närrisch-beschwingte Seniorinnen und Senioren auf den Heimweg schickte und so manchen Aktiven noch in ein Binger Weinlokal führte.