Wiesbaden – Die Bundesliga-Volleyballerinnen des VC Wiesbaden haben ihr Heimspiel gegen den SC Potsdam verloren. Vor 1.618 Zuschauern in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit musste sich der VCW den Gästen aus Brandenburg mit 1:3 (21:25, 22:25, 25:17, 18:25) geschlagen geben.
Die Hessinnen fanden in der gesamten Partie kaum ein Mittel gegen einen starken Potsdamer Aufschlag. „Unser Problem war heute das Annahmespiel“, resümierte VCW-Chef-Coach Dirk Groß. „Unser Gegner hat unsere Problemzone erkannt und gnadenlos ausgenutzt.“ 13 Annahmefehler in der Statistik untermauern diese Analyse. „Das ist einfach zu viel“, kritisierte der Diplom-Trainer.
Dabei begann die vom „Sponsor of the day“ RheinMain Congress Center präsentierte Partie, die zu weiten Teilen auf Sport1 im Free-TV übertragen wurde, zunächst gut für den VCW. Die Starting-Six um Tanja Großer, Selma Hetmann, Kimberly Drewniok, Irina Kemmsies, Simona Kóšová und Karolina Bednářová erwischte vom ersten Aufschlag weg einen guten Beginn. 11:4 lautete der zwischenzeitliche Spielstand für Wiesbaden. Doch danach hielt die Verunsicherung ins Spiel der Hessinnen Einzug. Ehe man sich versah stand es 16:16. Der VCW hielt noch einmal dagegen, musste sich jedoch schlussendlich mit 21:25 geschlagen geben.
Ähnliches Bild in Durchgang zwei. Der VCW legte vor, Potsdam glich aus und entschied den Satz dann für sich (22:25).
Zu Beginn des dritten Satzes konnte sich keines der beiden Teams einen klaren Vorsprung herausarbeiten. Beide Mannschaften brachten ihr Angriffsspiel bis zum Spielstand von 6:5 für den VCW durch. Die Punktetafel zur ersten Technische Auszeit zeigte 8:5 für Wiesbaden. Es war nun das Team von Gäste-Coach Davide Carli, das den Faden verloren hatte. Carli nahm früh im Satz beide Teamauszeiten, um seine Mannschaft neu zu fokussieren. In der Folge konnte Wiesbaden den SCP aber auf Distanz halten und bis auf 22:15 davonziehen. Diesen Vorsprung ließ sich der VCW dann nicht mehr nehmen. Er sicherte sich mit 25:17 den Gewinn des dritten Satzes.
Doch das Aufbäumen sollte nicht reichen. Dirk Groß wechselte im Laufe des vierten Satzes zwar nochmal frische Kräfte ein (Mertens für Kemmsies und Grozer für Große), doch den frühen 1:8-Rückstand konnten die Hessinnen am Ende nicht mehr kompensieren. Das Publikum brach im Anschluss an das Spiel nicht den Stab über das verunsicherte Heim-Team, das bei seiner Free- TV-Premiere einen gebrauchten Tag erwischte. Vielmehr klatschten die stets fairen Zuschauer beiden Mannschaften freundlich zu.
„Wir werden das Spiel jetzt ganz genau analysieren und dabei herausfinden, woran es gelegen hat und wie wir uns verbessern können. Gerade dafür sind Niederlagen wie heute sehr gut“, sah VCW-Coach Groß nach dem Spiel noch etwas Positives. Am Samstagabend hat das junge Wiesbadener Team bei Allianz MTV Stuttgart die nächste Chance, sich weiter zu entwickeln.