Karlsruhe – Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hat am 1. Februar 2018 gegen einen 43-jährigen Mann aus Schleswig-Holstein Anklage beim Landgericht Karlsruhe – Schwurgericht – erhoben.
Ihm wird vorgeworfen, er habe in den Jahren 2016 und 2017 im sogenannten Darknet Kontakt zu dem 39-jährigen Lebensgefährten der Mutter eines damals acht bzw. neun Jahre alten Jungen aufgenommen und angefragt, ob er den Jungen sexuell missbrauchen und danach töten dürfe.
Zu einem Treffen sei es nicht gekommen, da der 39-Jährige eine Tötung des Jungen ablehnte. Alternativ habe der Angeschuldigte angefragt, ob man gemeinsam ein anderes Kind entführen könne, um es sexuell zu missbrauchen und anschließend zu töten.
Die Mutter des Neunjährigen und deren Lebensgefährte wurden Mitte September 2017 festgenommen und der Junge in staatliche Obhut genommen. Der Angeschuldigte habe in Unkenntnis dieser Festnahmen erneut im Darknet mit dem Account des 39-Jährigen Kontakt aufgenommen und ein Treffen in Karlsruhe vereinbart, bei dem er den Jungen habe vergewaltigen wollen.
Am 3. Oktober 2017 wurde der Angeschuldigte bei seiner Anreise am Hauptbahnhof Karlsruhe festgenommen.
Daneben wird dem Angeschuldigten vorgeworfen, kinder- und jugendpornographische Videos besessen zu haben.
Der Angeschuldigte befindet sich seit dem 3. Oktober 2017 in Untersuchungshaft.
Die Erstmeldung des LKA – Datum: 11.01.2018
Pädophilenring zerschlagen: Zwei weitere Tatverdächtige festgenommen
Staatsanwaltschaften Karlsruhe und Kiel und Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA)
Im Zusammenhang mit den heute von der Staatsanwaltschaft Freiburg und dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg mitgeteilten Festnahmen wurden zwei weitere Tatverdächtige festgenommen.
Einer der beiden wurde bereits am 3. Oktober nach vorangegangenen verdeckten Maßnahmen des Landeskriminalamtes in Karlsruhe von Spezialkräften festgenommen. Der 43 Jahre alte Mann aus Schleswig-Holstein war eigens nach Karlsruhe angereist, wo er den Jungen (siehe heutige Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Freiburg und LKA BW) zuführen lassen wollte, um ihn sexuell zu missbrauchen. Nach Erkenntnissen der Ermittler soll der Verdächtige zuvor Tötungsfantasien im Zusammenhang mit einem Kindesmissbrauch geäußert haben. Bei seiner Festnahme hatte der Mann einen Rucksack mit Fesselutensilien dabei.
Bei den weiteren Ermittlungen des Landeskriminalamts Baden-Württemberg wurde auch Filmmaterial aufgefunden, das den sexuellen Missbrauch eines Mädchens zeigt. Als mutmaßlicher Täter dieser Missbrauchshandlungen wurde der Vater des Mädchens identifiziert. Es handelt sich um einen 32 Jahre alten Mann aus Schleswig-Holstein. Auch diese Person sitzt seit 3. November in Untersuchungshaft. Der Verdächtige wurde an seinem Wohnort festgenommen. Die weiteren Ermittlungen in diesem Fall werden durch die Staatsanwaltschaft Kiel in Zusammenarbeit mit der dortigen Kriminalpolizei geführt.
Insgesamt befinden sich damit in diesem Ermittlungskomplex acht Verdächtige in Untersuchungshaft. Es handelt sich in diesem Komplex um den schwerwiegendsten Fall des sexuellen Missbrauchs von Kindern, der vom LKA BW bislang bearbeitet wurde.