Wiesbaden (ots) – (ho)Im Verlauf des gestrigen Donnerstages haben in Wiesbaden Trickdiebe ihr Unwesen getrieben und aus den Wohnungen älterer Menschen mehrere Zehntausend Euro erbeutet.
Der erste Fall ereignete sich in der Wohnung eines Ehepaares in der Palmstraße in Wiesbaden-Biebrich. Gegen 12.15 Uhr klingelten drei Männer in Handwerkerbekleidung an der Wohnungstür und äußerten, dass dringend Reparaturarbeiten am Schornstein des Einfamilienhauses durchgeführt werden müssten. Ohne die Angaben weiter zu überprüfen, wurde das Trio in die Wohnung gelassen, die schließlich auf dem Dachboden mit den vermeintlichen Arbeiten begannen. Während der Arbeitszeit, liefen die Männer durch das ganze Haus und verwickelten das betroffene Ehepaar immer wieder in Gespräche. Nach Abschluss der Arbeiten verlangten die Männer 2.000 Euro Honorar, welches der Geschädigte aus einem Wertgelass holte und übergab. Später wurde festgestellt, dass die Täter sämtliches Bargeld und Schmuck aus der Wohnung gestohlen hatten. Einer der Männer wurde als ca. 1,75 bis 1,80 Meter groß, ca. 40 bis 45 Jahre alt, stämmig, mit ovalem Gesicht und dunklen Haaren beschrieben. Die beiden Komplizen seien etwa 1,72 bis 1,75 Meter groß, stämmig und hätten ebenfalls ovale Gesichter mit dunklen Haaren. Alle Täter sprachen Deutsch mit Wiesbadener Mundart. Die Personen entfernten sich zu Fuß in Richtung Faaker Straße. Alle drei Personen sollen schwarze Arbeitskleidung, ähnlich Dachdeckerkleidung (schwarze Schuhe, schwarze Hosen und schwarze Jacken) getragen haben.
Die Kriminalpolizei fragt zu diesem Fall: Wer hat am Donnerstag, in der Zeit zwischen 11.00 und 15.00 Uhr im Bereich Palmstraße/Faaker Straße/Klagenfurter Ring/Gräselberg Personen gesehen, auf die die vorgenannte Beschreibung passt.
Ein zweiter, ebenso dreister Fall, ereignete sich nur wenig später in der Werderstraße. Hier klingelte gegen 15.30 Uhr ein Mann an der Wohnungstür einer 94-jährigen Frau. Auch dieser Mann trug Handwerkerbekleidung und eine orangefarbenen Warnweste und gab an, Arbeiten in der Wohnung durchführen zu müssen. Auch in diesem Fall war die Seniorin überfordert und ließ den Mann in die Wohnung. Offensichtlich ließ dieser die Eingangstüre auf, so dass sich ein zweiter Täter Zugang verschaffen konnte. Als schließlich noch eine Frau klingelte, welche sich als Kriminalbeamten auswies und sich den Tresorschlüssel zeigen ließ, war die Frau der Situation nicht mehr gewachsen. Erst nachdem die Täter die Wohnung wieder verlassen hatte, verständige die Seniorin die richtige Polizei. Dabei wurde auch in diesem Fall der Verlust von Bargeld und Schmuck im Wert von mehreren Zehntausend Euro festgestellt. Der falsche Handwerker wurde als ca. 1,80 Meter groß, 40 bis 45 Jahre alt, mit kräftiger Figur und dunklerem Hauttyp beschrieben. Die falsche Polizeibeamtin sei ca. 30 Jahre alt, schlank und sprach Deutsch ohne Akzent.
Wie die zuvor geschilderten Fälle belegen, entsprechen die Maschen, mit denen die Täter vorgehen, entsprechen meist dem gleichen Muster und sind gleichermaßen kaltschnäuzig wie skrupellos. Es klingelt an der Wohnungstür und der Mann vom Amt, den Wasserwerken der Bank oder der Polizei begehrt Einlass. Klar werden die Täter oftmals in die Wohnung gelassen, denn der Besuch wird stets als äußerst wichtig und dringend dargestellt. Was danach kommt läuft in aller Regel sehr schnell ab. Ausspionieren, Ablenken, Abzocken und Verschwinden sind die Schlagworte. Regelmäßig wird auch die Eingangstür nur angelehnt, was einem Komplizen die Möglichkeit eröffnet, sich unbemerkt Zugang zu verschaffen und Diebstähle zu begehen. Was bleibt sind geschockte Seniorinnen und Senioren, die teilweise den Verlust von erheblichen Geldbeträgen zu beklagen haben. Lassen Sie daher niemals Unbekannte in ihre Wohnung und rufen Sie im Zweifel die Polizei. Wenn Sie die Absicht die Polizei zu verständigen gegenüber einem Trickdieb äußern, wird dieser schnell das Weite suchen. Weitere Hinweise zum Schutz vor Trickdieben und Betrügern finden Sie unter der www.polizei-beratung.de.
Hinweise zu den geschilderten Fällen nimmt die Wiesbadener Kriminalpolizei unter der Telefonnummer (0611) 345-0 entgegen.