Darmstadt – Das Hessische Landesmuseum Darmstadt stellt am 10. März 2018 von 11 bis 23 Uhr anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Constantin Brancusis »Unendliche Säule« Skulpturen und die Sammlung Simon Spierer in den Mittelpunkt. In Vorträgen, Führungen und in der anschließenden »UNENDLICHEN NACHT DER JUNGEN FREUNDE« werden unterschiedliche Facetten für Besucher jeden Alters aufgezeigt.
Constantin Brancusi, der 1876 in einem Bauerndorf in den Karpaten zur Welt kam und 1957 in Paris starb, sah seine Skulpturen nicht als isolierte Kunstwerke, sondern lenkte die Wahrnehmung der Betrachter in raumgreifenden Installationen. Ausgehend von der menschlichen Figur suchte er nach universellen Formen und reduzierte seine Körper immer mehr. Brancusi war der Erste, der die meist wenig beachteten Sockel zu Bestandteilen seiner Skulpturen machte, in dem er geometrische Elemente wie Module kombinierte. Aufeinander gestapelte Pyramiden wuchsen zu immer höheren Stelen, bis zur Unendlichen Säule. Das älteste erhaltene Exemplar mit einer Höhe von 165 cm ist heute in der Sammlung des New Yorker Moma und wird 2018 hundert Jahre alt.
Brancusis minimalistischer Vogel im Raum »L‘Oiseau dans l’espace«, 1927, ist ein zentrales Werk der Sammlung Simon Spierer des Hessischen Landesmuseums Darmstadt. Weitere Künstlerinnen dieser Sammlung, wie Isamu Noguchi, Barbara Hepworth, Max Bill, Alberto Giacometti, Germaine Richier und Henry Moore besuchten Brancusi in seinem legendären Pariser Atelier, in dem er seine Skulpturen wie in einer Landschaft arrangierte. Auch Simon Spierer nannte seine Sammlung von 40 zentralen Plastiken des 20. Jahrhunderts einen »Wald der Skulpturen«. Formal und motivisch konzentriert sich die Sammlung auf die Stele und den Torso. Dieser Schwerpunkt verleiht ihr eine einzigartige und kunsthistorisch wertvolle Stellung.