Bingen – Mehr als 70 Jahre Frieden in Europa, das ist, so die Gesprächsrunde, die sich auf Einladung von Oberbürgermeister Thomas Feser auf Burg Klopp eingefunden hat, eine Tatsache, die nicht hoch genug geschätzt werden kann.
Dass eine so lange Phase des friedlichen Miteinanders kein Selbstläufer und keine Selbstverständlichkeit ist, das zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher. Umso wichtiger erschien den Gesprächsteilnehmern, u.a. Pfarrer Choquet, Pfarrer Zobel, Pfarrer Kley und Pfarrer Jünemann sowie Vertreter von Feuerwehr, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Reservistenkameradschaft und Stadt Bingen, vielleicht heute mehr denn je, sich für den Erhalt des Friedens einzusetzen. Dazu gehört auch eine Erinnerungskultur, die immer wieder den Focus darauf lenkt was passiert, wenn in einer Auseinandersetzung Waffen sprechen anstelle der Diplomatie.
Seit 1919 begeht man in Deutschland den Volkstrauertag als staatlichen Gedenktag zur Erinnerung an die Kriegstoten und Opfer von Gewaltherrschaft. In Bingen am Rhein wird in jedem Stadtteil eine Gedenkfeier veranstaltet. In den letzten Jahren sind die Besucherzahlen stark rück-läufig, sodass man Überlegungen anstellte, wie dieser Feiertag weiterhin angemessen gewürdigt werden kann.
„Über 120 Millionen Menschen verloren in den beiden Weltkriegen des letzten Jahrhunderts Leben und Gesundheit. Ich mache mich dafür stark, dass es nie wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommt und werbe daher auch dafür, den Volkstrauertag als Tag zur Mahnung zur Verständigung und für den Frieden zu betrachten,“
bekräftigt das Stadtoberhaupt seine Haltung, zukünftig mit einer zentralen Veranstaltung der Opfer zu gedenken und damit für friedliches Miteinander aufzurufen. Eine Vorbereitungsgruppe wird sich mit einem neuen Rahmen für die Gedenkveranstaltung befassen, dabei soll auch der Versuch unternommen werden, junge Menschen zu beteiligen.