Neustadt an der Weinstraße – Wie geht es auf dem Bahnhofsvorplatz weiter und wie ist der Stand der Dinge bei dem geplanten Neubau am westlichen Rand? Zu diesen Fragen nahm nun Oberbürgermeister Marc Weigel Stellung und gab zusammen mit Bernhard Adams, Leiter der Abteilung Stadtplanung, einen Sachstandsbericht ab.
Angestoßen wurde das Projekt 2015 mit der Zusammenstellung aller Grundlagen, gefolgt von einem Wettbewerb zur Neugestaltung des Platzes. Im Februar 2016 ging der Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Bierbaum, Aichele Landschaftsarchitekten und der Senger Consult GmbH als Sieger daraus hervor. Die Idee des Gewinners lautet „Ein alter Platz erstrahlt zu neuem Glanz“.
Wichtig war den Planern unter anderem die Betonung der Achsen und Sichtbeziehungen, keine Dominanz von Verkehr, Überdachungen nur in den Randbereichen (Stichwort: Weinlesefest) sowie der Erhalt des prägenden Baumbestands. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Busverkehr um einen neu zu schaffenden Platz im Uhrzeigersinn und Einbahnstraßenverkehr geführt wird, an dessen Rändern sich Haltestellen befinden. Für den Individualverkehr ist der Kreis gesperrt. Der Platz wird mit versenkten Wasser-, Strom- und sonstigen Anschlüssen ausgestattet, um ihn später multifunktional nutzen zu können. Er soll mit Natursteinen gepflastert werden und ist natürlich barrierefrei.
Eine Vorfahrtmöglichkeit für Autos („Kiss-and-Ride“) sowie Kurzzeitparkplätze sollen auf der westlichen, der Post zugewandten Seite entstehen. Auch Abstellflächen für Fahrräder sind vorgesehen. Zukünftig wird es rund um den Platz acht Haltestellen geben, alle sind überdacht. Die Taxistände bleiben an Ort und Stelle. An das Gebäude selbst wird eine barrierefreie Rampe angebaut.
Das gesamte Gelände befindet sich im Eigentum der Deutschen Bahn. Den Umbau erfolgt für die Bahn kostenneutral, deshalb sind Fördermittel zwingend erforderlich. Aktuell sind insgesamt rund 3,2 Millionen Euro veranschlagt. Der für die Neugestaltung notwendige, so genannte Gestattungsvertrag, liegt der Bahn vor und die Stadt wartet im Moment auf die Rücksendung.
Das Thema „Neubau eines Gebäudes mit Parkhaus“ Richtung Post steht nach Auskunft von Oberbürgermeister Weigel auf der Tagesordnung der nächsten Aufsichtsratssitzung der Wohnungsbaugesellschaft (WBG). „Ich werde dort den Vorschlag unterbreiten, unsere Planungen potentiellen Investoren näher zu bringen. Ziel ist es, dass nicht die WBG, sondern ein Dritter das Projekt übernimmt“, so Weigel. Es gebe bereits Interessenten und er hoffe, dass spätestens in sechs Monaten eine Entscheidung gefallen ist. Laufe alles optimal, könnte 2019 Baubeginn für den neuen Komplex und 2020 Baubeginn für die Umgestaltung des Platzes sein. „Es handelt sich um ein zentrales Ziel der Stadtentwicklung, das für uns sehr wichtig ist.“