Germersheim – „Beim Gespräch in Stuttgart heute wurde die Ausweitung des SPNV-Angebotes zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg während der Bauarbeiten an der Rheinbrücke zwischen Wörth und Karlsruhe besprochen“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel. Er war gemeinsam mit Vertretern des Landkreises Karlsruhe Land und der Stadt Karlsruhe sowie der Verkehrsunternehmen des Regierungspräsidiums Karlsruhe am heutigen Donnerstag, 1. März 2018 im Baden-Württemberger Verkehrsministerium in Stuttgart.
Die Baumaßnahmen an der Wörther Rheinbrücke starten ab Anfang August 2018 und werden voraussichtlich bis Ende September 2019 andauern. Während der Bauphase wird es absehbar zu starken Verkehrsbeeinträchtigungen kommen.
Landrat Brechtel weist darauf hin, dass in einem ersten Schritt der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV) in seinem Auftrag bereits ein umfangreiches Angebot auf der Schiene insbesondere für die Pendler erarbeitet hat: „Während der Bauzeiten werden zusätzliche Züge bereitstehen. Zusätzlich zum heutigen Angebot werden je Werktag insgesamt rund 2.600 Sitzplätze (Summe beide Richtungen von und nach Karlsruhe) angeboten. Auch für die voraussichtlich vier Wochenenden, an denen die Autobrücke voll gesperrt sein wird, haben wir als ZSPNV Süd ein umfangreiches Entlastungsprogramm erstellt“, so Brechtel. So werden während der Vollsperrungen der Rheinbrücke an Wochenenden insgesamt ca. 14.000 zusätzliche Sitzplätze je Wochenende bereitgestellt. Dies betrifft die Fahrten zwischen der Südpfalz und Karlsruhe. Es handelt sich bei Germersheim und Karlsruhe von morgens bis nachmittags um einen 30-Minutentakt durch stündliche Zusatzzüge der S-Bahn Rhein-Neckar sowie längere Züge zwischen Neustadt, Landau.
In einem Schreiben hatte sich Landrat Dr. Fritz Brechtel vergangene Woche auch in seiner Funktion als Verbandsvorsteher des ZSPNV an das Regierungspräsidium Karlsruhe als Projektträger gewandt und ein Gesamtkonzept gefordert, wie der Verkehr während der Bauzeit bewältigt werden soll. Nun haben das Ministerium für Verkehr, der Zweckverband SPNV Rheinland-Pfalz Süd (ZV SPNV RLP Süd) und die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH (NVBW) in Zusammenwirken mit den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen DB Regio AG und AVG auf Veranlassung des Regierungspräsidium Karlsruhe ein Konzept entwickelt, um Zusatzleistungen und Verstärkungen der regulären Züge für die betroffene Bevölkerung im SPNV anbieten zu können.
Dies gilt für Leistungen der S-Bahn Linie Rhein-Neckar (Netz 6a) und die S-Bahn-Linien S 5 und S 51/52 (Netz 7 und Verkehrsvertrag Wörth – Germersheim), sowie die Linien RE 6 und RB 51 von Neustadt/Weinstraße nach Karlsruhe Hbf. Die Finanzierung des Angebots erfolgt anteilig durch das Verkehrsministerium und die weiteren betroffenen Aufgabenträger.
Pendler werden gebeten über die Homepage des ZSPNV Bedarfsanmeldungen einzureichen, für welche Betriebe eventuell Transferfahrten per Bus nötig werden.