Speyer – Mit Unterstützung der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer konnte das Domkapitel eine Treppenraupe zum Transport von Rollstuhlfahrern anschaffen. Dieses Gerät ermöglicht es mobilitätseingeschränkten Menschen, sicher und bequem in die Krypta oder das Querhaus zu gelangen. Da das Gerät aus Sicherheitsgründen ausschließlich von eingewiesenen Personen in Betrieb genommen werden darf, bittet das Domkapitel um Voranmeldung für die Nutzung der Treppenraupe. Information und Anmeldung finden gehbehinderte Menschen auf der Website des Doms unter www.dom-zu-speyer.de/besucherinformationen/barrierefreiheit/.
Als der Dom vor beinahe 1000 Jahren gebaut wurde, war Barrierefreiheit noch kein Thema. In neuerer Zeit beschäftigt sich das Domkapitel fortwährend mit der Frage, wie der Dom für Menschen mit Einschränkungen besser erschlossen werden kann. Die Überwindung von Treppen im Dom muss dabei sowohl auf die Bedürfnisse der Besucher als auch auf die historisch gewachsene Bausubstanz Rücksicht nehmen. Unter Einbeziehung der Seelsorge für Menschen mit Behinderung und der kirchlichen Denkmalpflege wurden verschiedene Modelle einer praktischen Erprobung unterzogen. Die Wahl fiel schließlich auf die Treppenraupe „Jolly Ramp“. Entscheidend ist, dass die Besucher dieses Gerät mit ihrem eigenen Rollstuhl nutzen können und nicht, wie bei anderen Modellen, umgesetzt werden müssen. Ein weiteres Auswahlkriterium war, dass die Nutzung sicher und einigermaßen zügig erfolgen kann. Ein Modell, mit dem auch das spiralförmige Treppenhaus zum Kaisersaal sowie zum Turm bewältigt werden kann, konnte nicht gefunden werde, da bei einer Strecke über mehr als 90 Stufen die Sicherheit nicht ausreichend gewährt werden könnte.
Finanziert wurde die Treppenraupe im Speyerer Dom durch die Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer. Hilfe erhielt die Stiftung von einer Spenderin, die ungenannt bleiben möchte. Nach der Finanzierung des barrierefreien Portals durch den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Dr. Manfred Fuchs, konnte hier abermals ein wichtiger Schritt in Richtung Inklusion getan werden.