Mosbach: Die richtigen Worte gefunden – Veranstaltung des Arbeitslosenzentrums zum Thema Gewaltfreie Kommunikation

Mosbach – Gibt es überhaupt richtige oder falsche Worte? Sind Worte nicht einfach immer ein Spiegelbild der inneren Verfassung eines Menschen und können schon deshalb weder „falsch“ noch „richtig“ sein? Schon vor dem offiziellen Beginn der Veranstaltung wurde munter diskutiert, bis dann Annika Spitzer, Sozialarbeiterin im Arbeitslosenzentrum des Diakonischen Werkes, die zahlreichen interessierten Zuhörer sowie den Referenten Bernd Dreger begrüßen konnte.

„Ich möchte Menschen inspirieren, achtsame Beziehung zu sich selbst und anderen aufzubauen“ startete Bernd Dreger seinen spannenden Vortrag und setzte gleich nach: „Kennen Sie Leute, mit denen es wirklich schwierig ist zu reden?“ und „Wenn ich die Bedürfnisse des anderen kenne, lassen sich Konflikte schneller lösen. 90 % des psychischen Leides entstehen durch unsere Interpretation!“ Eine echte Alternative zum verbalen Schlagabtausch ist die sog. „Wertschätzende“ bzw. „Gewaltfreie Kommunikation“. Erfinder dieses Modelles ist der amerikanische Psychologe Marshall B. Rosenberg. Demnach sind unsere oft schnellen Interpretationen, Bewertungen und Verurteilungen von Menschen gewaltvoll. Wertschätzende Kommunikation hat zum Ziel, dass die Kommunizierenden sich immer auf Augenhöhe begegnen.

Bernd Dreger stellte die vier Schritte des Konzepts – Beobachten, Gefühle, Bedürfnisse und Bitten – unter Einbeziehung eines Beispiels dar. „Bedürfnisse sind unser Lebensmotor. Sie treiben uns an. Gefühle sind wie Kontrolllämpchen, die aufleuchten, damit wir keinen ´Motorschaden` wie z.B. Depressionen bekommen!“ meinte Dreger und ermunterte die Zuhörer, die eigenen Gefühle und auch die der Mitmenschen ernst zu nehmen.

Bernhard Goldschmidt, Leiter des Fachgebiets Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit, dankte dem lebenskräftigen Referenten und den zahlreichen diskussionsfreudigen Zuhörern für den sehr gelungenen Abend. Er wünschte allen ganz viel Empathie für die alltäglichen Begegnungen.

Wer mehr über die Aktivitäten des Mosbacher Arbeitslosenberatungszentrums erfahren möchte, ist jeden Freitag von 10 bis 12.30 Uhr zum offenen Treff „Leuchtturm“ in die Neckarelzer Straße 1 eingeladen. Ansprechpartner sind Annika Spitzer und Bernhard Goldschmidt. Email: kontakt@diakonie-nok.de, Tel. 06261-9299-0. Das Arbeitslosenberatungszentrum wird als Modellprojekt durch das Land Baden-Württemberg finanziell gefördert.