Mainz – Univ.-Prof. Dr. Thomas Hofmann wurde gestern im Rahmen einer feierlichen Amtsübergabe als neuer Direktor des Instituts für Toxikologie der Universitätsmedizin Mainz vorgestellt. Er folgt auf Univ.-Prof. Dr. Bernd Kaina, den der Vorstand der Universitätsmedizin Mainz heute verabschiedete. Prof. Hofmann zählt wie sein Vorgänger zum Kreis der international führenden Experten auf dem Gebiet der DNA-Schadensforschung. Darüber hinaus ist ein weiterer Forschungsschwerpunkt des gebürtigen Unterfranken die Analyse komplexer Zellreaktion auf erbgutschädigende, sogenannte genotoxische Substanzen.
„Die Toxikologie ist eine Wissenschaft an der Schnittstelle zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung. Unbestritten hat sie zudem auch eine hohe Relevanz für die klinischen Disziplinen. Das zeigt sich beispielsweise daran, dass unsere Toxikologen untersuchen, wie sich durch Zytostatika verursachte DNA-Schäden reparieren lassen, um die gewonnenen Erkenntnisse dann mit den Ärzten unseres Universitären Centrums für Tumorerkrankungen in die Praxis zu überführen“,
so der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer.
„Ich freue mich, dass wir mit Prof. Hofmann einen international herausragenden Vertreter seines Faches für die Leitung des Instituts gewinnen konnten. Er folgt auf Prof. Kaina, der maßgeblichen Anteil daran hatte, dass das Institut für Toxikologie der Universitätsmedizin Mainz auf dem Gebiet der DNA-Reparaturforschung weltweites Renommee genießt. Dafür möchte ich ihm im Namen des Vorstands ausdrücklich danken.“
„Vor dem Hintergrund, dass es unser zentrales Anliegen ist, unser Forschungsprofil konsequent weiter zu entwickeln, hat diese Berufung Impulscharakter. Nicht zuletzt wegen Prof. Hofmanns herausragender Expertise in den Forschungsfeldern DNA-Reparatur und Genotoxizität gibt es zahlreiche Anknüpfungspunkte zu unseren Forschungsschwerpunkten wie beispielsweise der Immuntherapie“,
sagt der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann. Professor Kaina sprach der Wissenschaftliche Vorstand in seiner Laudatio seinen ausdrücklichen Dank für sein großes Engagement für die Universitätsmedizin Mainz aus.
Univ.-Prof. Dr. Thomas Hofmann sieht der neuen Aufgabe als Leiter des Instituts für Toxikologie erwartungsvoll entgegen:
„Das Institut für Toxikologie ist weithin national und international sichtbar. Gemeinsam mit meinem Team möchte ich unter anderem den Schwerpunkt des Instituts auf dem Gebiet der Genotoxizität, also der Erbgutschädigung, ausbauen. Dabei sollen verstärkt modernste Hochdurchsatztechnologien der Universitätsmedizin Mainz zum Einsatz kommen. Denn diese Technologien ermöglichen es, in Echtzeit nachzuvollziehen, wie Zellen auf erbgutschädigende Substanzen reagieren.“
Erkenntnisse in diesem Bereich sind wichtig, um die Mechanismen der Chemo- und Strahlenresistenz von Krebszellen besser zu verstehen.
„Vorrangiges Ziel ist es, die beteiligten molekularen Abläufe so genau zu kennen, dass wir die Zellen gezielt manipulieren können. Im Idealfall sind wir dann in der Lage, Tumorzellen in den Zelltod zu treiben und gesunde Zellen mithilfe von Manipulationen zu schützen“,
erklärt Prof. Hofmann. Des Weiteren hat sich Prof. Hofmann vorgenommen, schwerpunktmäßig die Erforschung der molekularen Mechanismen der DNA-Reparatur voranzutreiben.
„Darüber hinaus plane ich auch auf dem Feld der Immunologie die Forschungsaktivitäten des Instituts weiter auszubauen“,
ergänzt Prof. Hofmann.
In seiner Funktion als Institutsleiter hatte Professor Kaina insbesondere dazu beigetragen, dass dessen Forschungsaktivitäten auf sehr aktuelle Themengebiete der Toxikologie ausgerichtet sind. Dazu zählten beispielsweise DNA-Schadensantwort, programmierter Zelltod, Autophagie, Zellalterung sowie die epigenetische Regulation von DNA-Reparaturgenen. Ihm war es stets ein zentrales Anliegen, neue Fragen ins Forschungsrepertoire des von ihm über 14 Jahre geleiteten des Instituts für Toxikologie der Universitätsmedizin Mainz aufzunehmen. So hat er mit seinem Team nicht nur chemische Genotoxine analysiert wie etwa hoch krebserregende Umweltschadstoffe sowie in der Krebstherapie verwendete Zytostatika. Vielmehr untersuchte er auch die DNA-schädigende Wirkung von ultravioletter und ionisierender Strahlung.