Frankfurt am Main – Auch 2018 setzt die Deutsche Bahn ihren Modernisierungskurs für Schienennetz und Bahnhöfe fort. „Mit der Rekordsumme von 9,3 Milliarden Euro steigern wir dieses Jahr die bundesweiten Investitionen in das Netz und die Bahnhöfe um 800 Millionen Euro. Gleichzeitig haben wir es mit dem bei DB Netz eingerichteten ‚Lagezentrum Bau‘ im Jahr 2017 geschafft, baubedingte Einflüsse auf die Bahnkunden gegenüber 2016 um 10 Prozent reduzieren“, so Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn AG.
„Mit rund 450 Millionen Euro für die bestehende Infrastruktur in Hessen sorgen wir ganz im Sinne unseres Unternehmensprogramms Zukunft Bahn für mehr Qualität und Kapazität“, erläutert Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für das Land Hessen.
Im laufenden Jahr wird das hessische Bestandnetz mit Investitionen von knapp 350 Millionen Euro weiter auf Vordermann gebracht. Hinzu kommen rund 100 Millionen Euro (inklusive Mittel von Bund, Land und Kommunen) für die Modernisierung der Bahnhöfe. Daneben stehen wichtige Neu- und Ausbauprojekte für ein Plus an Kapazität auf der Agenda, darunter die Vielzahl der Projekte unter der Überschrift Frankfurt RheinMainplus. Bundesweit fließen in die Großprojekte im Jahr 2018 rund 2,6 Milliarden Euro. Hinzu kommen bundesweit 1,9 Milliarden Euro für die Instandhaltung des Schienennetzes aus Eigenmitteln der Bahn.
Um die Auswirkungen des weiterhin sehr umfangreichen Baugeschehens für die Reisenden so gering wie möglich zu halten, werden die Maßnahmen in Baukorridoren mit überregionalen bzw. bundesweiten Auswirkungen noch stärker gebündelt. 2018 wird in ganz Deutschland an über 100 Baukorridoren gearbeitet. „Hier ist unser Anspruch, die Kunden über verschiedene Kanäle frühzeitig darüber zu informieren“, so Dr. Vornhusen.
Insgesamt stehen in Hessen im laufenden Jahr die Erneuerung von 120 Kilometer Gleisen, über 100 Weichen sowie 22 Brücken an. An über 60 Bahnhöfen wird es 2018 Modernisierungen geben, darunter im Raum Frankfurt am Main für mehr als 23 Millionen Euro in Frankfurter Tunnelstationen, Frankfurt Flughafen Regionalbahnhof und in Raunheim.
Mit Fokus auf dem barrierefreien Ausbau arbeitet die Bahn zudem auf der Riedbahn unter anderem an den Bahnhöfen Stockstadt, Biebesheim und Gernsheim sowie auf der Main-Neckar-Bahn in Bickenbach und Riedrode. Die Maßnahmen auf der Riedbahn und der Main-Neckar-Bahn sind Teil einer Serie von Bahnhofsvorhaben, um neue Verkehrsangebote im Verbundraum des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) und des Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) zu ermöglichen. Auf der Main-Weser-Bahn wird der Bahnhof in Wabern, auf der Kinzigtalbahn der Bahnhof Schlüchtern sowie auf der Vogelsbergbahn der Bahnhof Grünberg modernisiert und barrierefrei erschlossen.
„Das größte Infrastruktur-Modernisierungsprogramm der Bahngeschichte liegt gut im Plan und wir sehen erste Erfolge“, betont Dr. Vornhusen.
2018 geht es weiter, unter anderem mit Gleiserneuerungen auf der Main-Weser-Bahn und auf den Strecken Fulda–Kassel und Fulda–Mottgers. Investiert werden dafür rund 30 Millionen Euro.
Mit der Umstellung auf elektronische Stellwerkstechnik (in Hessen beginnen 2018 die Arbeiten für die Elektronischen Stellwerke Haunetal und Darmstadt-Kranichstein) sowie vorausschauende Instandhaltung treibt die DB auch die Digitalisierung der Eisenbahninfrastruktur weiter voran. Bis Ende 2017 wurden bundesweit über 15.700 Weichen an das Weichendiagnosesystem DIANA angeschlossen – davon über 2.100 in Hessen. Bis 2020 sollen es 30.000 in ganz Deutschland sein. Antriebsbedingte Störungen an Weichen können damit perspektivisch um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Alle Aufzüge und Fahrtreppen in den Bahnhöfen der drei Bundesländer werden mit dem Diagnosesystem ADAM überwacht. Ausfälle sind so in Echtzeit erkennbar und schnellstmöglich zu beseitigen. 2017 lag die Verfügbarkeit der Aufzüge und Fahrtreppen bundesweit bei 97,1 Prozent.
Im vergangen Jahr realisierte die Bahn in der hessischen Schieneninfrastruktur Maßnahmen für rund 360 Millionen Euro, darunter die Erneuerung von knapp 120 Kilometer Gleisen sowie 140 Weichen. Auch der Blick auf die Bahnhöfe zeigt eine positive Bilanz: Hier konnten 2017 zum Beispiel die Stationen in Hungen, Niedernhausen, Frankfurt Höchst und Mainz-Gustavsburg modernisiert werden.
Rund um das Thema Bauen hat die Bahn auch beim Personal kräftig investiert. Allein bei der DB Netz AG arbeiten in Hessen mehr als 1.500 Mitarbeiter im Berufsfeld Bau. Dazu gehören zum Beispiel Ingenieure, Projektmanager, Planer und Bauüberwacher ebenso wie Elektroniker für Betriebstechnik, Gleisbauer, Mechatroniker und Elektroanlagenmonteure. Im laufenden Jahr sollen bei der DB Netz in Hessen rund 160 Mitarbeiter in diesen Berufsgruppen eingestellt werden.