Buchen – Um Kindesmisshandlungen vorzubeugen, setzt das Jugendamt des Neckar-Odenwald-Kreises in Zukunft auch auf ein videogestütztes Beratungs- und Frühinterventionsprogramm. Hierzu wurden in den vergangenen 18 Monaten sieben Beraterinnen nach dem Programm STEEP™ (Steps Toward Effective Enjoyable Parenting; Schritte hin zu gelingender und Freude bereitender Elternschaft) ausgebildet. Übergeben wurden die Zertifikate am Samstag, 3. März 2018, durch Dr. Frumentia Maier und Prof. Dr. Gerhard Suess im Beisein von Landrat Dr. Achim Brötel und Jugendamtsleiter Peter Roos im Seitenbacher Forum in Buchen.
Erfolgreich abgeschlossen haben die nebenberufliche Ausbildung Sandra Hollerbach, Jasmin Noe, Jennifer Stadler, Laura Wieder, Marion Walter, Nicole Kuner und Melanie Arnold, die jeweils beim Jugendamt in den Mosbacher Dienststellen arbeiten. Die Beratung wird daher zunächst in Mosbach angeboten, während parallel weitere Beraterinnen ausgebildet werden. „Der Ansatz, Eltern-Kind-Beziehungen zu stützen und nachhaltig zu stärken ist mit Sicherheit der wesentlich bessere als der Eingriff von außen. Wir sind daher überzeugt, dass sich STEEP langfristig im Jugendamt etablieren wird. Für uns ist das nämlich ein weiterer Baustein, der ideal an das anschließt, was wir seit langem im Bereich der Frühen Hilfen leisten“, sagte Dr. Brötel bei der Zertifikatsübergabe.
Das Programm STEEP basiert auf der Bindungstheorie. Erfolgreich eingesetzt wird es in hoch belasteten Familien, wo dann die Eltern-Kind-Interaktion, einfühlsames Verhalten und die Sensibilität für die Bedürfnisse der Kinder trainiert und gefestigt werden. Das Programm setzt im Idealfall bereits in der Schwangerschaft an und erstreckt sich bis ins dritte Lebensjahr. Es umfasst kontinuierliche Einzelkontakte sowie ein Gruppenangebot.
Der Dank des Landratsamtes gilt dem Lions-Club Madonnenland für die finanzielle Unterstützung der Ausbildungen, dem Gute Fee e.V. als Organisator der Weiterbildung und der Familie Pfannenschwarz für die Unterstützung in vielfacher Hinsicht.