Kaiserslautern – Viel besser hätte es nicht laufen können für den TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg. In einem hochklassigen Pfalzderby legte der TuS zwischen der 30. und 45. Minute den Grundstein für den ersten Derbysieg in dieser Saison. Mit nun 17 Pluspunkten klettert Dansenberg in der Tabelle um eine Position auf den ersten Nichtabstiegsplatz.
Im mit 550 Zuschauern nicht ganz ausverkauften Hochdorfer Sportzentrum, darunter mehr als ein Drittel TuS-Fans, entwickelte sich von Beginn an ein intensives Spiel zweier Mannschaften, die unbedingt Punkten wollten, um dem großen Ziel Klassenerhalt einen Schritt näher zu kommen. Dass es hitzig und verbissen zur Sache gehen würde, war allen Beteiligten klar und so setzten die beiden Unparteiischen schon in der Anfangsphase ein Zeichen mit zwei Hinausstellungen gegen TuS-Abwehrchef Christopher Seitz. Für ihn rückte der Ex-Hochdorfer Christopher Klee ins Abwehrzentrum und machte über die gesamte Spielzeit seine Sache sehr gut. Trotz Unterzahl war der TuS in den ersten zehn Minuten (3:6, 9. Minute) die spielbestimmende Mannschaft. Insbesondere Jan Claussen drehte an seiner alten Wirkungsstätte mächtig auf und erzielte drei der ersten sechs TuS-Treffer. Doch die Gastgeber wehrten sich, gingen in der Folge im Abwehrverbund aggressiver zu Werke und legten mit einem 4:0-Lauf auf 7:6 (13.) vor. Postwendend schlug der TuS mit einem 5:1-Lauf zurück (8:11, 20.). Bezeichnend für das Kopf-an-Kopf-Rennen, dass sich die beiden Kontrahenten im ersten Durchgang lieferten: Immer wenn eine Mannschaft etwas nachließ, bekam der Gegner Oberwasser. Und so war es den Gastgebern vorbehalten die Schlussphase der ersten Halbzeit für sich zu gestalten. Youngster Dominik Lenz setzte den Schlusspunkt und so ging es beim Stand von 13:12 in die Halbzeitpause..
Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich das Team von TuS-Coach Marco Sliwa hellwach. Munzinger, Laurent und nochmals Munzinger brachten ihre Farben binnen drei Minuten mit 13:15 in Führung. Im TuS-Fanblock wurde es nun richtig laut. Die knapp 200 Dansenberger Schlachtenbummler spürten, dass jetzt die Weichen auf Derbysieg gestellt werden könnten. Und in der Tat, die Gastgeber bissen sich an der TuS-Abwehr und an Torhüter Tim Hottgenroth eine Viertelstunde lang die Zähne aus. Bis zur 44. Minute gelang ihnen nur drei Treffer, während der TuS hochprozentig seine Torchancen verwertete. Mitte der Halbzeit hieß es 16:21 (44.). Dansenberg verteidigte den Vorsprung bis zur 50. Minute (19:24), erst dann konnten die Hausherren etwas Boden gut machen, aber näher als bis auf zwei Tore ließ die TuS-Abwehr vor dem glänzend aufgelegten Hottgenroth den TV Hochdorf nicht mehr herankommen. Dass es nicht zu einer Hochdorfer Aufholjagd kam, lag aber auch an deren Abschlussschwäche vom Siebenmeterpunkt. Mitte der Halbzeit wurden gleich drei Siebenmeter innerhalb weniger Minuten vergeben. Mit seinem siebten Treffer zum 24:27 zwei Minuten vor dem Ende packte Loic Laurent den Derbysieg für den TuS in trockene Tücher. Endstand 25:27.
Nach dem Schlusspfiff feierten Mannschaft und Fans ausgelassen einen verdienten Auswärtssieg. Auch TVH-Coach Steffen Christmann sah im anschließenden Trainerinterview den TuS einen Tick besser und betonte, dass beide Mannschaften nicht wie Abstiegskandidaten gespielt hätten, deshalb sei seine Mannschaft auch heute noch nicht abgestiegen, auch wenn es mit jetzt vier Punkten Rückstand auf das rettende Ufer nicht leichter geworden sei. TuS-Coach Sliwa zollte seinem jungen Torwart Tim Hottgenroth großen Respekt:
„Tim hat heute überragend gehalten und großen Anteil an diesem Erfolg“.
Aus einem starken Kollektiv ragten auf Dansenberger Seite neben dem Franzosen Laurent auch Jan Claussen (6 Tore) und Luca Munzinger mit vier Treffern heraus. Dass ein glückliches Händchen Gold wert sein kann bewies der sechsfache Torschütze Alexander Schulze. Er stand gleich bei drei Abprallern goldrichtig und netzte jeweils souverän ein. Erstmals in diesem Jahr steht der TuS nun auf einem Nichtabstiegsplatz und will diese Position unbedingt verteidigen.
„Am liebsten wäre es mir, wenn am Ende beide Mannschaften über dem Strich stehen würden“,
gab Sliwa seinem Trainerkollegen Christmann mit auf den Weg.
TV Hochdorf
Thomas Bolling und Sebastian Bachmann, Roy James, Dominik Lenz (3), Tim Götz (2/1), Nikola Sorda (2), Benedikt Bayer, Steffen Bühler (2), Niklas Schwenzer (5/1), Daniel Lanninger, Emanuel Novo, Torben Waldgenbach (3), Vincent Klug, Marvin Gerdon (8). – Trainer: Steffen Christmann.
TuS 04 KL-Dansenberg
Markus Seitz und Tim Hottgenroth (im Tor), Augusto Aranda (1), Steffen Kiefer (1), Theodoros Megalooikonomou (1), Christopher Seitz, Marc-Robin Eisel (1/1), Niklas Jung, Alexander Schulze (6), Luca Munzinger (4), Jan Claussen (6), Christopher Klee, Loic Laurent (7). – Trainer: Marco Sliwa.
Schiedsrichter: Hendrik Fleisch (TV Nellingen) und Yannik Brandt (HSG Ostfildern)
Zuschauer: 550
Siebenmeter: 2/6 : 1/1
Zeitstrafen: 3 : 5
Der Spielfilm: 1:2, 3:6, 7:6, 8:11, 13:12 (Halbzeit), 13:15, 16:21, 22:24, 24:27, 25:27