Mannheim – Die Heimstärke aus der Vorrunde ist erst einmal dahin. Gegen den Tabellenvorletzten TuS Bilfingen reichte es für den VfR Mannheim trotz einer 2:0-Halbzeitführung nur zu einem 2:2-Remis. Nach der Niederlage gegen den ASV Durlach vor 2 Wochen gab es somit auch im zweiten Heimspiel des Jahres keinen Sieg für die Rasenspieler.
Dabei begann die Partie gegen den Tabellenvorletzten eigentlich nach Wunsch. Norbert Kirschner flankte in der 1. Minute in den Strafraum, weder der VfR noch der TuS bekamen den Ball richtig unter Kontrolle, doch dann lag die Kugel auf einmal im Kasten. Marc Haffa hatte den Ball irgendwie über die Linie gedrückt, für die Gäste jedoch regelwidrig, da deren Keeper Bünyamin Karagöz schon die Hand am Ball gehabt haben soll. Doch auch nach Rücksprache mit seinem Assistenten zeigte Schiedsrichter Sebastian Reichert Richtung Mittelkreis. Der VfR war mit 1:0 in Front.
Auch nach 8 Minuten hatte sich Bilfingens Trainer Reiner Ackermann noch nicht beruhigt und wurde vom Unparteiischen auf die Tribüne geschickt. Sein Team spielte weiter defensiv, ließ mit einer Fünferkette dem VfR kaum Platz im Angriff. Die Mannheimer versuchten mit Geduld die Lücke zu finden und drängten auf das zweite Tor. Dies sollte mit etwas Verzögerung auch fallen.
Zunächst wurde nämlich ein Treffer von Daniel Herm nicht gegeben, da Vorbereiter Marc Haffa beim Zuspiel von Oliver Malchow knapp im Abseits gestanden war (39.). Nur drei Minuten später eine ähnliche Situation. Diesmal setzt Jonas Meier-Küster den besten VfR-Torjäger in Szene und der fackelt nicht lange und markiert das 2:0 (42.). Haffas 13. Saisontreffer. Mit dieser beruhigenden Führung ging es in die Pause.
Auch im zweiten Durchgang schien für den VfR nichts anzubrennen. Der TuS Bilfingen, der laut Trainer Ackermann „verletzungsbedingt ohne Offensive“ angetreten war, kam erst in der 57. Minute zu seinem ersten, jedoch harmlosen, Torschuss. Doch wenig später nutzte das Kellerkind seine erste richtige Torchance zum Anschlusstreffer. Ein Freistoß war von der linken Seite hart reingegeben worden, in der Mitte stand Paul Barbu goldrichtig und traf zum 2:1 (65.).
Der TuS hatte Blut geleckt und riskierte nun mehr als die komplette Spielzeit zuvor. Keine fünf Minuten nach Barbus Treffer hebelt eine weite Flanke die komplette VfR-Defensive aus, wieder kommt die Kugel mit Schmackes in die Mitte und diesmal steht der eingewechselte Maxim Kohlmann parat und macht das 2:2 (70.). Innerhalb von wenigen Minuten hatten die Gäste das Spiel auf den Kopf gestellt.
Der VfR antwortete zwar mit wütenden Angriffen und drängte den TuS bis zum Spielende hinten rein, bis auf einen Torschuss von Norman Refior, den sich Schlussmann Karagöz im Nachfassen schnappte (85.), sprangen aber keine Großchancen mehr heraus. Was blieb war die Enttäuschung, den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben zu haben. Der TuS Bilfingen dagegen freute sich im 4. Duell über den ersten Punktgewinn gegen den VfR, was dem Team „vor allem moralisch weiterhelfen wird“, so ein zufriedener Trainer Ackermann auf der anschließenden Pressekonferenz. VfR-Cheftrainer Hakan Atik hatte dagegen „in der 2. Halbzeit die notwendige Leidenschaft vermisst“ und blickte bereits nach vorne: „Wir haben noch 11 Spiele, da müssen nun alle Vollgas geben“.
Schon am kommenden Wochenende nehmen die Blau-Weiß-Roten einen neuen Anlauf auf den ersten Heimsieg 2018. Dann ist die in diesem Jahr noch ungeschlagene SpVgg Durlach-Aue zu Gast im Rhein-Neckar-Stadion (So. 25.03.18, 15.00 Uhr).