Darmstadt – „Wir freuen uns sehr, dass die Musik bei uns einziehen wird und wir damit ein weiteres Behandlungsangebot unseren Patienten anbieten können, sich mit Musik auszudrücken, was die Seele bewegt und Worte nicht schaffen“, mit diesen Worten bedankte sich Dr. Alexandra Mihm, Direktorin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Darmstadt bei dem Vorstand der Hans Erich und Marie Elfriede Dotter-Stiftung, deren Anliegen es ist, die ihr von den Stiftern vorgegebenen Stiftungszwecke im Stadtteil Darmstadt-Eberstadt umzusetzen.
Dank der großzügigen Spende von 3047,50 Euro konnten insgesamt 15 Musikinstrumente – darunter afrikanische Trommeln, Ocean Drums, Bongos, Kalimbas, Schlaginstrumente und Xylophone – für die psychotherapeutische Betreuung in der Psychosomatik angeschafft werden.
Eine psychische Erkrankung bedeutet für die Betroffenen einen tiefen Einschnitt in ihr bisheriges Leben. Mit dem Verlauf der Erkrankung sind Ängste und emotionale Schwankungen zwischen Hoffnung und Verzweiflung verbunden. Oft finden sich nicht der „Raum“ oder die Worte für das, was sie im Zusammenhang mit ihrer Krankheit bewegt.
„Viele unserer Patienten finden allein in der Sprache keinen Ausdruck für ihr Leiden. Neben der „klassischen Psychotherapie“ bieten wir daher non-verbale Therapieverfahren wie die Kunst- und Gestaltungstherapie sowie die Körpertherapie bestehend aus konzentrativer Bewegungs- und Tanztherapie an. Aber auch die Musiktherapie ist ein wichtiger Bestandteil in der psychotherapeutischen Behandlung und ermöglicht einen direkten Zugang zu Gefühlen. Die Therapie mit Instrumenten kann helfen, das seelische Gleichgewicht wieder zu finden, da Klänge, Töne, Schwingungen und Musik gleichermaßen Körper, Geist und Seele ansprechen, “ weiß Dr. Mihm und freut sich umso mehr, dass das Angebot dank der Unterstützung der Dotter-Stiftung nun auch in ihrer Klinik möglich ist.
Karl G. Dotter, Vorstandsvorsitzender der Dotter-Stiftung und Großneffe des Stifters Hans Erich Dotter, sagt dazu: „Die afrikanischen Musikinstrumente erinnern mich an meine Zeit als Wasserbau-Ingenieur in Afrika, wo ich über 40 Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit tätig gewesen bin. In Ländern wie Niger, Tschad, Mali, Burkina Faso oder Somalia sind häufig Musik, Medizin und Religion noch wie in der Frühzeit der Menschheit in der Hand von Schamanen. Das Wissen um die heilende Kraft der Musik ist hierzulande im Laufe der Zivilisationsgeschichte verschüttet worden, kommt aber nach und nach wieder ans Tageslicht. Ich wünsche mir sehr, dass durch die neuen Musikinstrumente viele Menschen wieder genesen und ihren inneren Frieden wiederfinden. Es ist beglückend, auch auf diese sehr konkrete Weise den Stifterwillen umsetzen zu können.“
„Unseren Stiftern war die Musik sehr wichtig. Deswegen veranstalten wir eigene Konzerte und fördern lokale Musikaktivitäten und musikalische Gottesdienste. Mit dieser Spende wollen wir aber über die Freude an der Musik hinaus direkt den Menschen helfen, die durch ihre Erkrankung in existentielle Krisen geraten sind. Über die notwendige und im Klinikum Darmstadt gewährleistete bestmögliche medizinische Therapie hinaus können sie diese Krisen auch mit Hilfe der Musik überwinden. Als praktizierender Amateurmusiker, Gründer der Bad Sodener Musikstiftung und selbst ehemaliger Krebspatient bin ich von der heilenden Wirkung der Musik fest überzeugt!“ sagt Dr. Jürgen Frei, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Dotter-Stiftung.