Bensheim – Festlicher Anlass, ebenso festlicher Rahmen: An der Gesundheitsakademie Bergstraße (GAB) haben dieser Tage 18 Absolventen ihren Abschluss als examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger gefeiert. Im Beisein von Familienangehörigen, Lehrern und Vertretern der Trägerkrankenhäuser der Akademie gab es Blumen und kleine Geschenke. Vorangegangen war ein Prüfungsmarathon, in dem es für die jungen Frauen und Männer darum ging, das in drei Ausbildungsjahren Erlernte wiederzugeben, theoretisch wie praktisch. Es waren anspruchsvolle Prüfungen, die den erfolgreichen Schülern den Weg in einen nicht minder anspruchsvollen Beruf ebnen, in dem sie Verantwortung übernehmen. Ein Beruf, der seit jeher wichtig für den Einzelnen wie für die Gesellschaft ist und dessen Bedeutung im Sozialgefüge aktuell mehr und mehr in den Fokus der Wahrnehmung rückt.
Die Examensfeier in Räumen der Karl-Kübel-Schule Bensheim, auf deren Campus die Gesundheitsakademie ihren Sitz hat, wurde zum Moment der Standortbestimmung, bot Gelegenheit, Rückschau auf die Zeit der Ausbildung zu halten, Bilanz zu ziehen und nach vorn zu schauen. Die Anforderungen an Pflegende sind schon immer hoch, Tendenz weiter zunehmend. Mehr als 2100 Unterrichtsstunden haben die Absolventen des Akademie-Kurses 15.1 auf dem Stundenplan gehabt. Kompetenz im Umgang mit Kranken ist der Kern des Berufs, um ihn formiert sich alles. Empathie und fachliches Können gehen hier eng miteinander einher. Um im Beruf zu bestehen, bedarf es heutzutage aber weit mehr. Das Lernpensum ist immens. Neben dem pflegerischen und medizinischen Wissen gilt es beispielweise, Aspekte des Qualitätsmanagements wie auch rechtliche Grundlagen im Umgang mit Patienten zu kennen und in die Arbeit einzubringen. Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein sind zudem gefragt.
Wer sich für die Arbeit in der Pflege entschieden hat, hat sich für einen anspruchsvollen Beruf entschieden, das wurde bei der Examensfeier wiederholt deutlich. Aufbauend auf der Ausbildung bietet die Gesundheits- und Krankenpflege zudem eine Vielzahl von Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die Spezialisierungen in unterschiedlichste Bereiche der Versorgung und Betreuung von Mitmenschen und auch in administrative Funktionen ermöglichen. Die Leiterin der Gesundheitsakademie, Gudrun Statz, resümierte und formulierte an die Adresse der Absolventen: „Sie haben eine solide Grundlage für ihr weiteres Leben geschaffen.“ Nun gelte es, die Chancen, die darin stecken, zu nutzen. In Anlehnung an ein von ihr zitiertes Sprichwort forderte sie auf, weiter an der Treppe zu bauen, deren erste Stufen in den Jahren der Ausbildung entstanden sind.
Dass die frisch examinierten Pflegekräfte fit für das Berufsleben sind, haben sie bereits gezeigt. Am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim, neben der Vitos-Klinik Heppenheim und dem Heilig-Geist-Hospital Bensheim, Träger der Gesundheitsakademie, haben sie im vergangenen Spätherbst über zwei Wochen hinweg eine Schülerstation betrieben. Das Projekt war eine Premiere in der Region, die viel Aufmerksamkeit und Beifall fand und, weil erfolgreich, für die kommenden Abschluss-Kurse der Gesundheitsakademie eine Fortsetzung erleben wird. Schüler der Akademie, so das Konzept, organisieren die Station in eigener Verantwortung, erfahrene Pflegekräfte, Praxisanleiter und Lehrkräfte der Gesundheitsakademie stehen im Hintergrund zur Seite. Kurz vor den Examensprüfungen war die Arbeit auf der Schülerstation eine Bereicherung der Ausbildungszeit, so die Bilanz.
Anerkennung für das während der Ausbildung Geleistete kam nicht nur von Akademieleiterin Statz. Auch Vitos-Geschäftsführerin Margit Schmaus, die Pflegedienstleiterin des Kreiskrankenhauses, Christine Faschingbauer sowie Susanne Knöttner, Vertreterin von Pflege und Betriebsrat am Heilig-Geist-Hospital, würdigten die Leistungen der Absolventen, beglückwünschten sie zum Abschluss der Ausbildung und wünschten für den Weg im Beruf alles Gute.