Wiesbaden – Nochmal alles versucht, es trotzdem nicht geschafft: Die Bundesliga-Volleyballerinnen des VC Wiesbaden haben auch ihr zweites Playoff-Viertelfinale gegen die Ladies in Black aus Aachen mit 0:3 (21:25, 21:25, 23:25) verloren. Für die Hessinnen ist die Saison damit beendet, während Aachen nun im Playoff-Halbfinale der Volleyball Bundesliga steht.
„Man muss nur in die Gesichter der Spielerinnen schauen. Wir sind sehr enttäuscht“, sagte VCW-Chef-Coach Dirk Groß nach dem Spiel. „Wir haben alles gegeben bis zum Schluss, haben uns im dritten Satz sogar nochmal gesteigert. Leider sind wir nicht belohnt worden.“
Gleich der erste Satz bot spannende Volleyballunterhaltung. Leichte Aachener Vorteile im geordneten Spielaufbau glich der VCW mit kämpferischer Leistung aus. Gegen Ende des Durchgangs hatten die Gastgeberinnen einen Vier-Punkte-Vorsprung, an den die Hessinnen nicht mehr herankamen (21:25).
Zu Beginn des zweiten Satz zeigte sich Aachen in einigen Spielsituationen abgeklärter als die Gäste vom VCW, denen der Druck anzumerken war. Erst gegen Mitte des Durchgangs konnte Wiesbaden erstmals die nötige Gegenwehr erzeugen. Trotzdem hatten die Ladies lange die Nase vorn und zudem auf viele cyan-blauen Angriffsbemühungen eine Antwort. So endete auch der zweite Satz nicht unverdient mit 25:21 für Aachen.
Im dritten Satz dann warf Wiesbaden nochmal alles in die Waagschale. Dank der mobilisierten Kräfte lagen die Hessinnen lange Zeit in Führung. Erst beim Stand von 18:18 hatte Aachen den Ausgleich erzielt. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, den die Gastgeberinnen am Ende trotz hessischer Gegenwehr mit 25:23 für sich entscheiden konnten.
„Aachen hat verdient gewonnen, weil das Team auf einem sehr guten Niveau gespielt hat“, erkannte Wiesbadens Coach die Leistung des Gegners an. So sah es auch VCW-Geschäftsführerin Nicole Fetting: „Wir sind hier her gekommen, um die Wende zu schaffen. Jedoch muss man auch akzeptieren, dass Aachen heute wieder die bessere Mannschaft war.“
Der VC Wiesbaden beendet die Saison in der Volleyball Bundesliga damit als Tabellenfünfter. Als Erfolg steht zweifelsohne der Vize-Pokalsieg im diesjährigen DVV-Pokal unter dem Saisonstrich: „Natürlich brauchen wir jetzt noch einen Moment, um diese Niederlage zu verdauen. Aber ich bin mir sicher, dass schon bald die Freude über diese Saison einsetzt. Die Spielerinnen haben Tolles geleistet und es war eine erfolgreiche Spielzeit“, so Fetting abschließend.
Ausführlicher Spielbericht
Der VCW begann das Spiel mit folgender Aufstellung: Im Außenangriff Sina Fuchs und Karolina Bednářová, im Mittelblock Simona Kóšová und Tanja Sredić, auf der Diagonalposition Kimberly Drewniok, im Zuspiel Irina Kemmsies und Lisa Stock als Libera.
Das zweite Playoff-Viertelfinale zwischen dem VC Wiesbaden und den Ladies in Black Aachen startete zunächst recht ausgeglichen, doch Aachen kam direkt zu seinen Punkten und zeichnete sich, wie auch in den vergangenen Spielen, durch starke Blocks aus. Aber auch die Wiesbadenerinnen fanden gut ins Spiel. Sie konnten gleich zu Beginn mit starken Angriffen und einer soliden Annahme punkten. Zur Ersten Technischen Auszeit stand es 8:7 für die Ladies in Black. Die Volleyballerinnen aus Wiesbaden ließen sich von der Kulisse von 1.310 Zuschauern – darunter über 50 VCW-Fans – nicht einschüchtern und zeigten sich spielfreudig. Mit einem Aufschlagass von Kimberly Drewniok gelang den Hessinnen der Ausgleich zum 11:11. Die Ladies in Black konnten jedoch dank starker Angriffe wieder in Führung gehen, sodass es zur zweiten Technischen Auszeit 16:13 für Aachen stand. Der VCW kam mit gleich drei Punkten in Folge nochmal auf 17:16 heran. Die Ladies in Black konnten anschließend ihre Führung jedoch wieder zum 23:20 ausbauen. Diesen Vorsprung ließen sie sich auch nicht mehr nehmen (25:21).
Gleich zu Beginn des zweiten Satzes konnten die Ladies in Black ihre Stärke im Angriff ausspielen. Die Wiesbadenerinnen machten es ihren Gegnerinnen jedoch auch etwas zu leicht. Erst zur Mitte des Durchgangs war Wiesbaden erstmals richtig präsent, um danach die vielleicht schlechteste Phase des Spiels zu erwischen. Beginnend mit druckvollen Aufschlägen machten die Ladies in Black anschließend einen Punkt nach dem anderen, sodass es zwischenzeitlich 15:9 für die Gastgeberinnen stand. Zur zweiten Technischen Auszeit hatten sich die Hessinnen wieder gefangen und konnten zumindest zum 16:13 für Aachen aufholen. Trainer Dirk Groß wechselte, brachte Tanja Großer für Sina Fuchs. Doch Aachen zog weiter an und baute die Führung zum 20:14 wieder aus. Zwar kommen die Wiesbadenerinnen noch einmal bis auf drei Punkte zum 23:20 heran, doch auch im zweiten Satz mussten sie sich einer starken Aachener Mannschaft mit 25:21 geschlagen geben.
Im dritten Satz warf der VCW noch einmal alles in die Partie. Die Wiesbadenerinnen begannen, angefeuert von den mitgereisten Fans, stark. Sie konnten, auch dank präziser Aufschläge von Mittelblockerin Tanja Sredić, mit 5:2 Punkten in Führung gehen. Zwar kamen die Aachnerinnen im Lauf des Durchgangs immer wieder heran, doch Wiesbaden konnte die Führung bis zum 11:10 halten und bis zur zweiten Technischen Auszeit sogar auf 16:13 ausbauen. Die Mannschaft des VC Wiesbaden kämpfte um jeden Punkt, doch den Ladies in Black der Ausgleich zum 18:18. Danach begegneten sich beide Teams mit offenem Visier. Mit ständigen Aufschlagwechseln spielten sich Wiesbaden und Aachen dem Satzende entgegen. Bei Stand von 23:23 war der Volleyballgott den Gastgeberinnen zugewandt: Aachen gelang mit einem Block dann auch der finale Punkt des Abends zum 25:23-Satzsieg und dem Gewinn dieses Playoff-Spiels.