Frankfurt am Main – Etwa 400.000 Menschen laufen täglich über den Vorplatz des Frankfurter Hauptbahnhofs. Manche bleiben stehen, manche essen, andere rauchen und gehen weiter. Der Hauptbahnhof ist das Tor zur Stadt. Aber statt einladend wirkt der Platz grau und unwirtlich – obwohl er täglich mehrmals gereinigt wird.
Bisher war die Bahn mit der Reinigung des Vorplatzes beauftragt, die FES reinigte die kreuzenden Straßen und den Bereich rund um den neuen Busbahnhof. Für die Treppenabgänge zum öffentlichen Nahverkehr, die Straßenbahnstation und die Leerung der dortigen Papierkörbe war die VGF zuständig. Weitere Beteiligte kümmerten sich um kleinteilige Flächen.
Ab Sonntag, 1. April 2018, reinigt nun die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) im Auftrag der Stadt den Bahnhofsvorplatz. Ein wichtiger Schritt weg vom Wirrwarr der Zuständigkeiten. Den Aufbruch markierte am Donnerstag, 22. März, ein „Frühjahrsputz“ durch die FES. Diese führte gemeinsam mit der Frankfurter Umweltdezernentin Rosemarie Heilig eine symbolische Grundreinigung des Platzes durch.
Rosemarie Heilig betonte dabei die Wichtigkeit des neuen Konzeptes: „Der Frankfurter Bahnhofsvorplatz ist eine Visitenkarte für unsere Stadt. Mit dem Einsatz der FES und der Ausweitung der täglichen Reinigung erhoffen wir uns deutlich mehr Sauberkeit. Die FES kennt das Bahnhofsviertel aus täglicher Anschauung wie die eigene Westentasche und weiß bestens, wie man auch bei hohem Publikumsaufkommen dem Schmutz zu Leibe rückt.“
FES-Geschäftsführer Dirk Remmert zeigte sich sehr erfreut über den Auftrag: „Die Stadtreinigung brennt darauf, den Frankfurtern zu beweisen, was sie zu leisten im Stande ist. Der Bahnhofsvorplatz ist Herausforderung und Prestigeaufgabe zugleich. Wir sind bereit, sie in Angriff zu nehmen.“
Täglich gibt es Beschwerden über Müll und Dreck auf diesem Platz. Deshalb hat die Stadt nun einen ersten Schritt gemacht: „Wir sind auf die Deutsche Bahn zugegangen, auf die VGF und die Fernbusunternehmen. Ganz schnell waren alle bereit, eine gemeinsame Lösung zu suchen und die Reinigung in eine Hand zu geben“, so Heilig. Die Menschen interessiert doch nicht, wer hier welche Platte fegt und wer welchen Mülleimer leert. Sie wollen einen sauberen Platz und einen Ansprechpartner.“
Ab April wird die FES an fünf Tagen in der Woche täglich eine Präsenzreinigung durchführen. Zwei Straßenreiniger befreien den Platz und den Bereich der Straßenbahnhaltestelle den ganzen Tag hinweg von groben Verschmutzungen oder Müll und leeren die Papierkörbe. Frühmorgens kommen zudem Kehrmaschinen zum Einsatz. Schmutzecken werden mit Heißwasser und Hochdruck in Angriff genommen, gegebenenfalls werden gegen unangenehme Gerüche die bereits im Bahnhofsviertel erfolgreich erprobten Duftstoffe versprüht.
Auch am Wochenende ist die Stadtreinigung mehrmals im Einsatz. Um den Platz und seine Umgebung aufzuwerten, übernimmt das Grünflächenamt zudem im Lauf des Frühjahrs die Bepflanzung der neuen Grünstreifen und Hochbeete.
Erstmals stehen auf dem Bahnhofsvorplatz auch die gut sichtbaren knallgrünen Papierkörbe der Kampagne #cleanffm. Die Frankfurter und Frankfurterinnen kennen sie seit vergangenem Jahr vom Mainufer, aus einigen Parks und einigen Stadtteilen wie Einkaufsstraßen. Auch am Bahnhofsvorplatz sollen die Sprüche und „cleanfacts“ die Reisenden mit einem Augenzwinkern auffordern, über ihr eigenes Abfallverhalten nachzudenken und es zu ändern. Zu lesen ist dann etwa „Künstlerisch. Kontrovers. Kultig. Das Bahnhofsviertel. Der Müll. Ihre Zukunft? #uptoyou.“ Auch ein englischer Spruch ist dabei, um internationale Besucher zu erreichen. „Wir hoffen, dass sich durch dieses Engagement der Bahnhofsplatz nicht nur sauberer, sondern auch bunter und freundlicher präsentiert. Eine echte Herausforderung bei all dem Grau“, so Umweltdezernentin Heilig.