Ludwigshafen – Mit dem neuen Beitrag in der Ausstellungsreihe Zoomrichtet das Wilhelm-Hack-Museum den Blickauf das Werk Vegetation von Max Ernst. Die Arbeit ist nicht nur ein herausragendes Stück der Sammlung, sondern nimmt auch in Ernsts Œuvre eine bemerkenswerteStellung ein. Dem Gemälde werden ausgewählte Leihgaben und Werke aus der Sammlung zur Seite gestellt.
Mit der 1916 entstandenen Arbeit Vegetation zeichnet sich bereits die Entwicklung Max Ernsts zu einem der führenden Surrealisten ab. Die wundersame Kombination einzelner Elemente innerhalb des Gemäldesmacht die Abkehr des Künstlers von der Wirklichkeit deutlich. Mit dem Vogel sowie der Natursind Motive zu sehen, die eng mit Erlebnissen aus Ernsts früher Kindheit verknüpft sind.
Das Ausstellungsprojekt setzt mit der These an, dass Ernst bereits in VegetationGestaltungsmittel anwendet, die in seinen späteren Schaffensphasen immanent wichtig werden.In der Kunstgeschichte, die Ernst erst ab 1918eine Eigenständigkeit seines Werkes zugesteht,wurde das Gemälde meist vernachlässigt. Dabei finden sich mit der verschlungenen Darstellung von Pflanzen, Vögelnund Schmetterling in Vegetation Motive und Gestaltungsprinzipien, die im gesamten Werk des Künstlers von zentraler Bedeutung sind.
Die Präsentation des Gemäldes wird von weiteren Arbeiten des Künstlers aus der Museumssammlung begleitet. Mehrere grafische Arbeiten sowie die Skulptur Habakukund die Collage Schmetterlingssammlungmachen die Bedeutung der Motive des Waldes und des Vogelssowie wichtige Entwicklungen innerhalb von Ernsts Œuvreaugenscheinlich. Hochkarätige Leihgaben aus dem Städel Museum Frankfurt sowie dem Sprengel Museum Hannover werden diese Entwicklungslinien unterstreichen.
Erkenntnisse zum Entstehungskontext, der Provenienz und der kunsthistorischen Relevanz von Vegetation,sowie maltechnische und objekthistorische Befunde werden in dem Katalog dargelegt, der zur Ausstellung im Wienand Verlag erscheint.
Die Ausstellungsreihe Zoom stellt seit 2010 ein bedeutendes Werk aus der Sammlung des Wilhelm-Hack-Museums in den Mittelpunkt.Bisher wurden in dieser Reihe unter anderem Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner, Theo van Doesburg und László Moholy-Nagy näher beleuchtet.
Kuratorin: Julia Nebenführ
Eröffnung: Freitag, 23. März 2018, 18 Uhr
Begleitprogramm:
Lesung
Samstag, 7. April 2018, 16 Uhr
Markus Orths liest aus seinem neuen Buch Max, ein biografischer Roman, der ein lebendiges Bild des 20. Jahrhunderts zeichnet und das künstlerische Schaffen von Max Ernst darin verortet.
Art After Work
Frottage, Grattage, Collage!
Mittwochs, 11. und 18. April 2018, 17.30 bis 20.30 Uhr
mit Maike Kreichgauer
Kosten: 38 Euro, inklusiv Material, Anmeldung erbeten
Kunstgenuss am Nachmittag
Donnerstag, 19. April 2018, 15 bis 16.30 Uhr
mit Dr. Ulrike Hauser-Suida
Kosten: 10 Euro, inklusiv Kaffee und Kuchen, Anmeldung erbeten
Fragen wagen
Was Sie schon immer über Kunst wissen wollten …
Dienstag, 24. April 2018, 17 bis 18 Uhr
mit Ursula Dann
Kosten: Eintritt und Führung frei
Führung von Kuratorin und Restaurator
Sonntag, 13. Mai 2018, 15 Uhr
Im Rahmen des Internationalen Museumstags betrachten Julia Nebenführ und Herbert Nolden die Ausstellung aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln.
Kuratorinnenführung
Samstag, 2. Juni 2018, 15 Uhr
mit Julia Nebenführ
Zusammen klappt’s! Kunst für Groß und Klein
Wundersame Gärten, exotische Pflanzen
Samstag, 16. Juni 2018, 14 bis 15.30 Uhr
mit Anja Guntrum
Kosten: 3 Euro pro Person, inklusiv Material, Anmeldung erbeten
ART Lounge – Der lange Donnerstag im Museum
Donnerstag, 21. Juni 2018, 18 bis 22 Uhr
Kosten: Museumseintritt
Zoom #6: Max Ernst
Vegetationen
23. März bis 8. Juli 2018