Rauschenberg: Fast jeden Tag passiert es irgendwo in Deutschland: Tür zugezogen, den Schlüssel vergessen oder er steckt von innen. Dann stellt sich schnell die Frage, wie man wieder in die Wohnung kommt.
Da bietet sich sofort ein Schlüsseldienst aus der Nähe an. Bei der Suche kann man allerdings schnell in eine Kostenfalle tappen. Nach einem Vorfall am Mittwochnachmittag, 21. März in Rauschenberg hat die Kriminalpolizei Ermittlungen aufgenommen.
Eine Frau verließ am Morgen ihre Wohnung und bemerkte bei der Rückkehr am Nachmittag das Malheur. Der Zweitschlüssel steckte von innen und nun war ein Schlüsseldienst gefordert. Über eine Recherche im Internet landete die Hilfesuchende bei einer Telefonnummer mit der Vorwahl 0800. Sie hinterließ eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter des Unternehmens und postwendend meldete sich der Kundendienst. Ein Mitarbeiter erschien dann erst nach über einer Stunde mit einem Fahrzeug mit ortsfremder Zulassung. Nach dem Austausch des Schlosses gab es dann eine unangenehme Überraschung. Die Frau musste an Ort und Stelle mit der EC-Karte sage und schreibe 855 Euro bezahlen.
Um unnötige und überhöhte Kosten zu vermeiden, gibt die Polizei nachfolgende Tipps und Hinweise:
Um Hilfe zu erhalten, suchen die aufgewühlten Betroffenen im Internet über diverse Suchmaschinen nach geeigneten Firmen. Dort wimmelt es vor entsprechenden Einträgen.
Vorsicht bei Firmen, deren Name mit den Buchstaben “AAA” anfangen. Sie wollen im Branchenbuch ganz vorne stehen. Teilweise wird mit sehr günstigen Preisen geworben. Die Einträge suggerieren teilweise dem Kunden, dass die Schlüsseldienste vor Ort sind, was erfahrungsgemäß nicht der Fall ist. Daher ist es wichtig, die Kosten für An- und Abfahrt zu erfragen. Zudem sollte man sich erkundigen, aus welcher Stadt der Handwerker anreist und wie lange er für die Anfahrt braucht. Dies ist insbesondere wichtig, wenn die Leistungen außerhalb der normalen Arbeitszeit eingefordert werden, denn auch auf die Zeiten für An- und Abfahrt darf der Schlüsseldienst
Zuschläge erheben, die je nach Tageszeit und Wochentag zwischen 25 und 100 Prozent ausmachen können. Nicht selten reist der Handwerker aus einer Entfernung von über 200 Kilometern an. Nach teilweise stundenlangem Warten erfolgt dann die Türöffnung mit einer “saftigen” Rechnung, die noch vor Ort in bar bezahlt werden muss/soll.
Daher der Hinweis:
Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass die Rechnung nicht sofort beglichen werden muss. Seriöse Anbieter stellen eine Rechnung aus, die erst später überwiesen werden kann.
Prüfen Sie die vom Handwerker ausgefertigten Auftragsformulare vor einer Unterschrift genau.
Ziehen Sie eine Person Ihres Vertrauens hinzu, sollten Sie unsicher sein. Ist der Handwerker dann vor Ort, verabreden Sie mit ihm vor Beginn der Arbeiten einen Festpreis. Kommt Ihnen der Preis zu hoch vor oder weicht er massiv von dem ab, was Ihnen telefonisch angekündigt wurde, sollten Sie den Handwerker einfach wieder weg schicken.
Lassen Sie sich nicht mit angeblich anfallenden An- und Abfahrtskosten unter Druck setzen.
Ist die Arbeit bereits getan und der Monteur droht damit, die Tür ohne Aushändigung von Schlüsseln wieder zu verschließen: Zögern Sie nicht und rufen die Polizei!!!
Stressfrei mit heimischen Unternehmen arbeiten: Auf Nummer sicher geht man, wenn man einen ortsansässigen Schlüsseldienst beauftragt. Die seriösesten Anbieter liegen meist vor der eigenen Haustür. Hier ist auch keine Sofortzahlung gefordert.
Wie finde ich ein seriöses Unternehmen? Das Hessische Landeskriminalamt hat den sogenannten “Errichternachweis mechanische Sicherungseinrichtungen” eingestellt.
Die hier gelisteten Firmen werden vom Landeskriminalamt für den Einbau einbruchhemmender Sicherungstechnik empfohlen. Einige dieser Schreiner, Schlosser oder Tischler bieten einen 24-Stunden-Notdienst an. Die Auflistung ist über den nachfolgenden Link abrufbar.