Heidelberg – In Ostberlin geboren, begann Milan Peschel als Theatertischler an der Deutschen Staatsoper und Bühnentechniker an der Berliner Volksbühne seine Theaterlaufbahn. Er studierte an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und war von 1997 bis 2008 festes Ensemblemitglied an der Berliner Volksbühne, Intendant Frank Castorf. Auch heute spielt er noch dort, u.a. in Dimiter Gottscheffs Tschechow-Inszenierung „Iwanow“. Seit 2006 führt er selbst Regie am Theater. U. a. inszenierte er Tennessee Williams’ „Die Glasmenagerie“ am Maxim-Gorki-Theater; den Dramenzyklus „Aus dem bürgerlichen Heldenleben“ von Carl Sternheim am Schauspiel Hannover; „Alles Gold, was glänzt“ von Mario Salazar am Theater und Orchester Heidelberg sowie Sean O’Caseys „Juno und der Pfau“ am Deutschen Theater Berlin.
Auch als Film- und Fernsehschauspieler hat er sich längst einen Namen gemacht. Für Furore sorgte Peschel gleich in seiner ersten Kinohauptrolle in Robert Thalheims Debütfilm „Netto“ (2005). Das Drama wurde auf der Berlinale gezeigt und brachte ihm eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis als bester Hauptdarsteller ein. Zu weiteren Kinofilmen gehören u. a. Matti Geschonnecks „Boxhagener Platz“, Oskar Roehlers vieldiskutiertes Melodram „Jud Süß – Film ohne Gewissen“, „Der ganz große Traum“, Detlev Bucks Komödie „Rubbeldiekatz“ und Matthias Schweighöfers Regiedebüt „What a Man“. 2011 berührte und begeisterte er auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes mit seiner Tour-de-Force-Darstellung eines Krebspatienten in Andreas Dresens „Halt auf freier Strecke“. Das ergreifende Familiendrama wurde dort mit dem Preis „Un certain regard“ ausgezeichnet. Milan Peschel gewann für seine Leistung den Deutschen Filmpreis 2012 als bester männlicher Hauptdarsteller. Weiterhin spielte er in „Die Abenteuer des Huck Finn“, der Komödie „Schlussmacher“ mit Matthias Schweighöfer, „Kundschafter des Friedens“ mit Henry Hübchen. Derzeit läuft in den Kinos gerade sein neuester Film „Der Hauptmann“, (Start März 2018). Ab September 2018 ist er u. a. gemeinsam mit Till Schweiger in „Klassentreffen 1.0“ zu erleben
Nun arbeitet Peschel bereits zum dritten Mal mit dem Heidelberger Schauspielensemble als Regisseur. Am 06. April kommt seine Neuinszenierung der Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ im Marguerre-Saal zur Premiere. Es spielen: Christina Rubruck, Marco Albrecht, Benedict Fellmer, Hans Fleischmann, Steffen Gangloff, Raphael Gehrmann, Johann Jürgens, Dominik Lindhorst-Apfelthaler, Andreas Seifert, Olaf Weißenberg. Der beliebte Film- und Theaterschauspieler sowie Regisseur Milan Peschel brachte bereits überaus erfolgreich Mario Salazars „Alles Gold was glänzt“ sowie „Die Kassette“ von Carl Sternheim auf die Heidelberger Bühnen.
New York 1941 ist ein Häusermeer voller Lasterhöhlen und Verbrecherschlupfwinkeln, das wahre Sündenbabel. Doch mittendrin gibt es eine Oase des Friedens: das alte Haus der Schwestern Brewster. Niemand wird an dieser Tür abgewiesen. Manche bleiben für immer. Abby und Martha Brewsters Teestunden sind berühmt. Marthas Quittenmarmelade, Kekse und Holunderwein nicht minder. Pfarrer Harper und die Polizisten des Viertels genießen die Gegenwart der frommen und liebenswerten alten Damen, die sich um ihren verrückten Neffen Teddy kümmern, der sich für Präsident Roosevelt hält. Auch Mortimer, Teddys Bruder und Elaine, die Tochter des Pfarrers, haben hier ihr Glück gefunden. Alles scheint friedlich und selig. Doch an diesem Abend durchstöbert Mortimer per Zufall die Fenstertruhe im Haus. Er war auf der Suche nach wichtigen Unterlagen und stößt auf das furchtbare Geheimnis seiner Tanten, das ihn fast den Verstand verlieren lässt. Ein Massenmörder, ein falscher Arzt, ein Verrückter, der sich für den Präsidenten der USA hält – um es mit Dr. Harper zu sagen: „Wenn doch Europa auf einem anderen Stern läge!“
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