Heidelberg – Der Komponist Benjamin Britten stand bereits im Rahmen von „Musique non stop – Zoom ins Orchester“, dem 1. Familienkonzert dieser Spielzeit, auf dem Programm. Sein 1945 komponierter Orchesterführer zu Henry Purcells 250. Todestag hat sich allerdings längst über das Schulzimmer hinaus im Konzertsaal behauptet.
Neben diesem bekannten Werk komponierte Britten auch die Oper „Peter Grimes“, über deren Entstehung er selbst sagte: „Die meiste Zeit meines Lebens verbrachte ich in engem Kontakt mit dem Meer. Das Haus meiner Eltern in Lowestoft blickte direkt auf die See, und zu den Erlebnissen meiner Kindheit gehörten die wilden Stürme, die oftmals Schiffe an unsere Küste warfen und ganze Strecken der benachbarten Klippen wegrissen. Als ich ´Peter Grimes´ schrieb, ging es mir darum, meinem Wissen um den ewigen Kampf der Männer und Frauen, die ihr Leben, ihren Lebensunterhalt dem Meer abtrotzten, Ausdruck zu verleihen – trotz aller Problematik, ein derart universelles Thema dramatisch darzustellen.“
Das zweite Werk dieses Konzertprogramms, Henri Dutilleuxs „Tout un monde lointain“, zählt zu den Meisterwerken des Cello-Repertoires und wurde durch Verse aus dem Zyklus „Les Fleurs du Mal“ von Charles Baudelaire inspiriert, ein nicht ganz skandalfreier Bezug. Die Erstausgabe dieses Gedichtbandes führte Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem gerichtlichen Verfahren. Baudelaire wurde wegen Verletzung der öffentlichen Moral verurteilt und die weitere Veröffentlichung von sechs als anstößig bezeichneten Gedichten verboten.
Eher märchenhaft ist der von Igor Strawinsky 1909 für die Ballets Russes komponierte „Feuervogel“. Das kontrastreiche Ballett arrangiert er später zu mehreren Orchestersuiten – die aus dem Jahr 1919 gilt als seine erfolgreichste Partitur. „Der Feuervogel“ ist bereits am 11. April um 11.00 Uhr in der Stadthalle in der Moderation von Malte Arkona als 1. Jugendkonzert dieser Spielzeit zu erleben.
Am Violoncello ist der Gastmusiker Maximilian Hornung zu erleben sein, der schon im Alter von nur 23 Jahren erster Solocellist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks wurde und diese Position bis 2013 innehatte. Die musikalische Leitung übernimmt Generalmusikdirektor Elias Grandy, der das Philharmonische Orchester Heidelberg dirigiert.
Für alle interessierten Besucher beginnt bereits um 19.15 Uhr die Werkeinführung. – Weitere Informationen und Tickets: www.theaterheidelberg.de; 06221|5820.000
Dieses Konzert findet im Rahmen des Heidelberger Frühlings statt.
Benjamin Britten “The Young Person’s Guide to the Orchestra”; “Four Sea Interludes“ aus der Oper „Peter Grimes“; Henri Dutilleux Konzert für Violoncello und Orchester „Tout un monde lointain“; Igor Strawinsky „Der Feuervogel“ (Fassung 1919)
Mi 11. April 2018, 20.00 Uhr | Werkeinführung 19.15 Uhr | Stadthalle Heidelberg