Hockenheim – Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mannheim wurde Haftbefehl gegen einen 23-jährigen Mann erlassen. Der Iraker steht im dringenden Verdacht, am frühen Morgen des 29. März 2018 in der Anschlussunterkunft für Flüchtlinge im Pfälzer Ring Feuer gelegt zu haben.
Die Ermittlungen
Wie die Ermittlungen ergaben, soll er von außen über ein Toilettenfenster in den Technikraum des Gebäudes eingestiegen sein und einen Stapel mehrerer Matratzen angezündet haben. Bewohner hatten den Brand bemerkt und die Feuerwehr verständigt, die das Feuer schnell löschte. Dennoch entstand ein Sachschaden von über 10.000.- Euro.
Darüber hinaus soll der 23-Jährige wenige Minuten zuvor im Waschraum der Unterkunft Bettlaken auf einer Waschmaschine entzündet zu haben. Ein Bewohner hatte dies bemerkt und das Feuer selbständig gelöscht.
Kein fremdenfeindlicher Hintergrund
Bereits bei den ersten Ermittlungsschritten der sofort eingerichteten 20-köpfigen Ermittlungsgruppe “Hockenheim” der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg gab es keine Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund. Vielmehr gerieten im Laufe des Donnerstagvormittages vier Bewohner der Unterkunft in Verdacht, mit den beiden Brandgeschehen in Verbindung zu stehen. Während drei von ihnen zunächst vorläufig festgenommen wurden, hatte sich der später hauptverdächtige 23-Jährige abgesetzt.
Nachdem sich die Verdachtsmomente gegen die drei festgenommenen Männer nicht erhärteten, wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt. Allerdings geriet der flüchtige 23-Jährige, auch aufgrund von Zeugenaus-sagen, nunmehr zunehmend ins Visier der Fahnder.
Am Montagmorgen, 02. April 2018, gegen 1.30 Uhr, wurde er schließlich nach seiner Rückkehr in der Unterkunft festgenommen. Am Dienstagvormittag wurde der Verdächtige, der zum Tatvorwurf schweigt, dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Nach Erlass des Haftbefehls wurde er in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mannheim und der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg dauern an.