Bad Kreuznach – Freitag, der 13. April, war gerade eine halbe Stunde alt, als Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Werner Hofmann gegen 0.30 Uhr einen Alarm erhielt. „Gasaustritt in einem Wohngebäude in Waldlaubersheim“, lautete die Meldung.
Vor Ort konnte kurz nach dem Eintreffen des KFI bereits Entwarnung gegeben werden – die Messungen der Feuerwehren aus der Verbandsgemeinde Stromberg zeigten, dass glücklicherweise kein Gas ausströmte.
Es war der erste Gefahrguteinsatz des Jahres 2018 im Landkreis, jedoch bereits der 28. Alarm für den Kreisfeuerwehrinspekteur. Dieser rückt nur dann aus, wenn größere Einsätze zu befürchten sind.
„Im vergangenen Jahr waren es zu dieser Zeit rund ein Drittel weniger KFI-Einsätze“,
weiß Hofmann.
Im Gegensatz zum Alarm in Waldlaubersheim waren bei den allermeisten Fällen keine schnellen Entwarnungen zu geben. Im Gegenteil, alleine bei neun größeren Bränden, wie etwa in Merxheim, Schloßböckelheim oder Hennweiler, standen ganze Gebäude oder Gebäudeteile hell in Flammen. Darüber hinaus unterstützten Einheiten aus dem Landkreis Bad Kreuznach gemeinsam mit KFI Hofmann auch Löscharbeiten über die Kreisgrenzen hinaus – etwa beim Brand einer Lagerhalle eines Getränkegroßhändlers in Simmern.
„Die Vernetzung der vergangenen Jahre mit anderen Landkreisen bringt es immer wieder mit sich, dass man sich inzwischen glücklicherweise gegenseitig häufiger mit Facheinheiten unterstützt“.
Neben den Bränden beschäftigten auch schwere Verkehrsunfälle, Personensuchen oder längere Stromausfälle die Feuerwehreinheiten im Landkreis gemeinsam mit dem Kreisfeuerwehrinspekteur.
„Die großen Feuerwehreinsätze liefen durchweg sehr positiv ab“,
reflektiert Hofmann. Die ehrenamtlichen Männer und Frauen seien hoch motiviert, gut ausgebildet und gehen die Einsätze professionell an. Um den oft für die Einsatzkräfte beschwerlichen Einsätzen entgegnen zu können, hat der Landkreis in den vergangenen Jahren verschiedene Anschaffungen im Feuerwehrbereich für den überörtlichen Brand- und Katastrophenschutz getätigt.
Die vielen Einsätze haben gezeigt, dass die beschafften Einsatzmittel gut nutzbar sind und sehr effektiv eingesetzt werden können. So kam etwa der erst vor einigen Monaten ausgelieferte und in Bad Sobernheim stationierte Abrollbehälter Wasser, mit dem fast 10000 Liter Wasser zu Brandorten transportiert werden können, schon mehrfach bei großen Bränden zum Einsatz. Gleiches gilt für den Abrollbehälter Atemschutz, der bei der Feuerwehr Bad Kreuznach platziert wurde und 16 Atemschutzgeräte samt Ersatzflaschen zu den Einsatzorten bringt.
„Gerade in den großen Einsätzen erleben wir zwangsläufig regelrechte Materialschlachten. Mit unseren Abrollbehältern nehmen wir den Einsatzleitern vor Ort ein Stück weit die wichtige Frage des Nachschubs von den Schultern – und dies bei verhältnismäßig kleinem Aufwand und Platzbedarf“.
Um 16 Atemschutzgeräte zur Einsatzstelle zu bringen, würde es anderenfalls bis zu acht Einsatzfahrzeugen bedürfen – Ersatzflaschen nicht eingerechnet.
Bei allen Einsatzfahrzeugen und –geräten braucht es aber auch das Personal, um diese zu Fahren oder Bedienen.
„Gerade über die Tagesstunden ist die Personalsituation weiterhin sehr angespannt“,
weiß Hofmann. Er werde nicht müde, dies immer wieder anzubringen und die Bürgerinnen und Bürger zu animieren, den Wehren vor Ort beizutreten, um im Ernstfall helfen zu können. Trotz anhaltender Bewerbung wird die Personaldecke dennoch stetig dünner. Landrätin Bettina Dickes nahm dies bereits zum Anlass, nach einer Möglichkeit zu suchen, wie die Kreisverwaltung die Wehren im Landkreis tagsüber personell unterstützen kann.
„In der Kreisverwaltung sind gleich mehrere, teils sehr gut ausgebildete Feuerwehrmitglieder, beschäftigt. Wir befinden uns derzeit in der Prüfung, in wie weit diese zu größeren Einsätzen aus ihren Büros in den Landkreis ausrücken können, um die Wehren vor Ort zu unterstützen“,
erklärt die Landrätin. Sie sei guter Hoffnung, dass sich das Vorhaben noch in diesem Jahr umsetzen lasse.