Südhessen (ots) – Nach dem diesjährigen europäischen Speedmarathon, bei dem die Geschwindigkeit am Mittwoch (18.04.) besonders im Fokus stand, zieht das Polizeipräsidium Südhessen Bilanz.
Zwischen 6 Uhr und 22 Uhr hatten Polizei und Kommunen in der Stadt Darmstadt, im Kreis Bergstraße, den Landkreisen Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau sowie im Odenwaldkreis an insgesamt 66 Mess- und Kontrollstellen Raser im Visier. An den zuvor in den Medien angekündigten Örtlichkeiten wurden insgesamt 16.956 Verkehrsteilnehmer gemessen. Rund sieben Prozent der Verkehrsteilnehmer, 1.305 Fahrzeuge, hielten sich nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit. 14 Wagenlenker überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit so deutlich, dass sie mit einem Fahrverbot rechnen müssen. In Südhessen führte die Polizei neben automatischen Radarmessungen auch mehrere Kontrollen durch, bei denen die Autofahrer direkt gestoppt wurden. In persönlichen Gesprächen zeigten die meisten angehaltenen Verkehrsteilnehmer Verständnis für die Kontrollen der Ordnungshüter. Die Sensibilisierung, dass überhöhte Geschwindigkeit eine der Hauptunfallursachen bei schweren Verkehrsunfällen ist, lag bei hierbei im Vordergrund.
Insgesamt zieht die Polizei in Südhessen ein gemischtes Fazit. An einigen Messstellen, wie auf der Bundesstraße 426 in Hahn wurde während des Einsatzes kein einziger Fahrzeugführer festgestellt, der zu schnell unterwegs war. An anderen Stellen gab es trotz der intensiven medialen Berichterstattung im Vorfeld immer noch Autofahrer, die sich nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit hielten. Unrühmlicher Spitzenreiter am gestrigen Tag war ein Fahrzeugführer auf der Bundesstraße 44 zwischen Bürstadt und Biblis. Bei erlaubten 100 km/h zeigte das Messgerät 189 km/h an. Der Raser muss mit zwei Punkten in Flensburg, einem dreimonatigen Fahrverbot sowie einem Bußgeld in Höhe von 600 Euro rechnen. Auf der Autobahn 5 bei Weiterstadt hielten Zivilfahnder einen Wagenlenker an, der 162 km/h anstelle der erlaubten 100 km/h auf dem Tacho hatte. Auch ihm droht ein Fahrverbot (zwei Monate), zwei Punkte sowie 440 Euro Bußgeld.
Neben Geschwindigkeitsverstößen ahndeten die Polizisten auch mehrere Verstöße, bei denen die Fahrer ein Mobiltelefon am Steuer nutzten. Zudem leiteten sie auch zwei Strafanzeigen wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis ein. Einer der Ertappten hatte auch so viel Alkohol getrunken, dass er für einen gerichtsverwertbaren Alkoholtest mit auf die Wache musste. Die Messung ergab einen Wert in Höhe von 1,07 Promille.
Die Polizei hofft, mit der Teilnahme am europaweiten Aktionstag, die Gefährlichkeit von überhöhter Geschwindigkeit im Straßenverkehr in das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer gerückt zu haben. Auch an den anderen 364 Tagen werden die Beamtinnen und Beamten Geschwindigkeitsüberprüfungen durchführen und damit einen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten.