Ludwigshafen – Der Ludwigshafener Theaterintendant und Regisseur Hangsgünther Heyme startet mit seinem Buch Sturm. Splitter die diesjährige Parkpoeten-Reihe des Förderkreises Ebertpark (09.05.2018, 19.00 Uhr, Konzertmuschel Ebertpark, freier Eintritt). Seit diesem Jahr verantwortlich für die abwechslungsreiche Reihe ist die Ludwigshafener Autorin und Vorstandsmitglied Kirsten Sawatzki. Sie war vor zwei Jahren die erste Parkpoetin gewesen.
„Die Zuhörer dürfen in diesem Jahr besonders gespannt sein. Die Bandbreite reicht u.a. von einem Wikingerroman von Ragnar Raimundson über eine romantische Geschichte aus Schottland von Karin Firlus, bis hin zu Petra Scheuermann, die ihren Genusskrimi Schokoleiche vorstellt“, so Sawatzki bei der Vorstellung des Programms.
Auch erotische Literatur wird geboten, denn Leocardia Sommer liest aus „Kirschenkuchenküsse“. „Sogar ein lustiger Krimi wird dabei sein!“, so Sawatzki weiter, „denn Ingrid Reidel erzählt in „Die Frau des Sargmachers“, wie eine pfiffige Hausfrau das konjunkturschwache Geschäft des Ehemanns belebt.“ Mehr Termine
unter www.ebertpark.de und auf Facebook. Bei unfreundlicher Wetterlage finden die Lesungen im Turmrestaurant im Ebertpark statt.
Hansgünther Heyme
Der Schauspieler , Regisseur und Intendant Hansgünther Heyme wurde 1935 in Bad Mergentheim geboren. Er ging in Heidelberg zur Schule, studierte Architektur, nahm Schauspielunterrricht. Und entwickelte bald seine Leidenschaft für Film und Theater. Nach einer Assistenz bei Piscator in Berlin, Paris und Mannheim führte er Regie an diversen Bühnen. Heyme zählt zu den bekanntesten zeitgenössischen Regisseuren. Er drehte Fernsehfilme, war Intendant in Köln und Stuttgart, Leiter der Ruhrfestspiele Recklinghausen und Leiter der Festspiele Ludwigshafen. Seine letzte Inszenierung dort, war das Jahrtausende alte Gilgamesch-Epos. Seine Produktionen wurden regelmäßig zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Er war auch Mitinitiator des Modellversuchs Theater und Psychotherapie.
Sturm. Splitter: Das sind Gedanken und Erinnerungen des Autors, die ihm während der Arbeit mit deutschen und bulgarischen Laiendarstellern zu Shakespeares „Sturm“ durch den Kopf gehen. Die Proben in zwei Sprachen finden im Keller der Mannheimer Neckarschule statt. Heyme findet, dass Theater in die Stadt hinein gehört, er hat immer wieder Stücke mit Laien erarbeitet und sie an ungewöhnlichen Orten herausgebracht.
Während der Probenzeit hält Heyme Rückschau auf sein Leben, auf frühere Produktionen. Frei von Nostalgie beschreibt er mit großer Intensität seine Kinder- und Jugendjahre, erste Theaterarbeiten, Erfolge und Misserfolge. Er schildert Theaterglück ebenso wie Rückschläge, erinnert an Förderer, Freunde, Vorbilder und Gegner sowie an menschliche wie auch an tierische Weggefährten. In diesen Erinnerungen setzt er sich mit der „Wahrheit in den alten Texten“, mit Krisen und Hoffnungen auseinander. Und er beschreibt anhand von Beispielen aus der Theaterarbeit seine Vorstellung von „Sozialarbeit durch Kunst“. Der Autor ist überzeugt, dass sich unsere menschlichen Kräfte durch Kunst steigern lassen, und steckt die Leser damit an.