Hoffenheim: Dritte Niederlage im dritten Freiburg-Duell

TSG II setzt beeindruckende Serie fort

Die Frauenfußballmannschaft des SC Freiburg (Foto: Hannes Blank)
Die Frauenfußballmannschaft des SC Freiburg (Foto: Hannes Blank)

Sinsheim – Auf den Sieg gegen die SGS Essen am Mittwoch folgte am Sonntagmittag eine 0:1 (0:0)-Niederlage gegen den SC Freiburg. Im Baden-Derby erwischte die TSG zwar einen guten Start, doch der Sport-Club stellte anschließend sein Können unter Beweis und siegte am Ende verdient durch ein Tor von Lina Magull (67.).

TAKTIK und PERSONAL:

Ein Heimspiel jagt das nächste. Nur vier Tage nach dem Sieg gegen die SGS Essen vor heimischer Kulisse reiste der SC Freiburg zur Partie des 17. Spieltags in den Kraichgau. Bei sommerlichen Temperaturen begann im Dietmar-Hopp-Stadion eine im Vergleich zum SGS-Spiel auf vier Positionen veränderte Startelf. Taktisch entschied sich Chef-Trainer Jürgen Ehrmann für ein 1-3-5-2. Stephanie Breitner ersetzte Lena Lattwein im zentralen Mittelfeld, Franziska Harsch startete statt Isabella Hartig. Auf der rechten Außenbahn spielte Anne Fühner für Judith Steinert. Fabienne Dongus rückte eine Position nach hinten ins Mittelfeldzentrum, neben Maximiliane Rall startete Jana Beuschlein im Sturm, ihr Bundesliga-Debüt für die TSG.

Etwas überrascht wirkte der Sport-Club von der neu formierten Mannschaft der TSG. So erwischte die Mannschaft von Trainer Jürgen Ehrmann den besseren Start und erspielte sich in der Anfangsphase zwei Mal bis vor das Freiburger Tor, ein gefährlicher Abschluss blieb jedoch aus. Doch nach etwa zehn Minuten kippte das Spiel zugunsten der Gäste. Die Hoffenheimerinnen kamen nicht mehr richtig in die Zweikämpfe, die Angriffe verebbten meist schon kurz hinter der Mittellinie. Der Sport-Club kombinierte sich hingegen immer wieder durch die Defensivreihen der TSG, blieb jedoch bis zur Halbzeit ohne Torerfolg.

Auch nach der Pause war die TSG zunächst das aufgewecktere Team und Maxi Rall vergab drei Minuten nach Wiederanpfiff die Chance zur Führung. Erneut dauerte es aber keine zehn Minuten, ehe Freiburg das Zepter zurück in die Hand nahm. Es folgte eine Druckphase der Gäste, die TSG konnte sich kaum mehr aus der eigene Hälfte befreien. Die Angriffswelle des Sport-Clubs war gerade überstanden, als Lina Magull die TSG in Rückstand brachte (67.). Die hohen Temperaturen und die stechende Sonne zehrte immer mehr an den Kräften der beiden Teams, sodass sich immer mehr Fehler in die Partie schlichen. Die TSG mühte sich, Chancen zum Ausgleich zu kreieren, doch der Sport-Club stand defensiv sicher. So musste das Bundesligateam die dritte Niederlage im Baden-Derby hinnehmen: ein knappes, aber verdientes Ergebnis.

DER SPIELFILM:

5. Spielminute: Es scheint ein munteres Spiel zu werden! Beide Teams sind mutig, richtig gefährlich wird es nach fünf Minuten im TSG-Strafraum. Nach einer Ecke kommt Kim Fellhauer zum Abschluss, doch Michaela Specht steht auf der Linie goldrichtig und klärt. Der Nachschuss von Giulia Gwinn wird im Getümmel geblockt.

10. Spielminute: Wieder die Gäste! Hasret Kayikci macht Tempo über die rechte Seite und bedient Klara Bühl im Zentrum. Die Angreiferin versucht es mit dem Rücken zum Tor aus der Drehung, scheitert aber an TSG-Schlussfrau Friederike Abt.

29. Spielminute: Stark von Abt! Rebecca Knaak zieht aus 20 Metern einfach mal ab, ihren strammen Schuss lenkt Abt mit den Fingerspitzen über die Latte. Das war wichtig!

34. Spielminute: Puh, wieder Glück für die TSG! Die Freiburgerinnen starten einen Angriff über die linke Seite, den Querpass von Jobina Lahr leitet Klara Bühl tückisch weiter und Kayikci kommt zentral aus zwölf Metern zum Abschluss. Knapp drüber!

38. Spielminute: Wieder eine starke Aktion von Abt! Gwinn setzt sich auf dem rechten Flügel durch und will im Strafraum flanken, doch Sophie Howard grätscht dazwischen. Der abgefälschte Ball senkt sich gegen die Laufrichtung von Abt ins kurze Eck, doch die Torhüterin lenkt den Ball artistisch am Kasten vorbei.

48. Spielminute: Guter Start der TSG! Maxi Rall bedient Fabienne Dongus auf links, die den Ball scharf flach in den Strafraum zieht. Jana Beuschlein verpasst erst, erobert den Ball dann aber stark zurück, lässt Puntigam aussteigen und legt ab auf Rall, deren Abschluss aus kurzer Distanz knapp am Pfosten vorbeitrudelt. Schade!

54. Spielminute: Fast die Führung für Freiburg! Die TSG bekommt nach einem Eckball die Kugel nicht weg und Tamar Dongus will mit einer Grätsche klären. Der Ball landet jedoch vor den Füßen von Kayikci, die halblinks frei vor Abt auftaucht. Die TSG-Torhüterin bleibt im Eins-gegen-Eins die Siegerin und lenkt den Ball zur Ecke.

67. Spielminute: Tor für Freiburg. Nachdem die TSG eine Druckphase der Gäste noch unbeschadet überstanden hatte, sorgt die eingewechselte Lina Magull nun doch für das 1:0. Die Nationalspielerin spielt Klara Bühl an der Strafraumkante an, die per Hacke den Ball direkt durchsteckt. Vor Abt bleibt Magull eiskalt und trifft zur Führung.


TSG II setzt beeindruckende Serie fort

Noch keinen einzigen Punkt hat das Zweitligateam in der Rückrunde der laufenden Saison liegenlassen. Beim SC Freiburg II feierte die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht am Sonntag einen 2:0 (2:0)-Erfolg, die Treffer erzielten Paulina Krumbiegel (4.) und Annika Eberhardt (44.).

Die vergangenen beiden Spielzeiten schloss die TSG II als Meister der 2. Bundesliga Süd ab, nun steuert die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht auf den dritten Titel in Folge zu. Fünf Punkte Vorsprung hat das Zweitligateam auf den FC Bayern München II, drei Spieltage stehen noch an. Besonders beeindruckend: Am Sonntag feierte die TSG gegen den SC Freiburg II ihren elften Sieg in Folge, nur vier Gegentreffer kassierte das Team um Spielführerin Johanna Kaiser in diesen Begegnungen. Als Favorit reiste die TSG II damit auch in den Breisgau zum SC Freiburg II und erwischte dort einen echten Blitzstart. Vier Minuten nach Anpfiff erzielte Paulina Krumbiegel mit einem Schuss von der Strafraumkante das 1:0 für die TSG. „Die Anfangsphase lief richtig gut“, lobten Siegfried Becker und Lena Forscht. „Nach etwa 20 Minuten ist dann Freiburg besser reingekommen und die Partie wurde zerfahrener.“ Viele Fouls störten den Spielfluss, das Baden-Derby wurde hitzig. Kurz vor dem Pausenpfiff holte eine Freiburger Spielerin Paulina Krumbiegel im Strafraum von den Beinen und Annika Eberhardt verwandelte den Elfmeter sicher zum 2:0 (44.).

Nach der Halbzeit fand die TSG wieder besser zu ihrem Spiel und dominierte. Doch das Zweitligateam verpasste es, mit dem dritten Treffer für die Vorentscheidung zu sorgen. Nachdem Chantal Hagel das 3:0 auf dem Fuß hatte (50.), wurde es auch auf der Gegenseite gefährlich (51.). Der Sport-Club witterte seine Chance und übernahm auf heimischem Rasen mehr und mehr das Kommando. Doch die Gastgeberinnen versäumten den Anschlusstreffer. „Gegen Ende der Partie hatten dann auch wir wieder einige gute Möglichkeiten, das Ergebnis deutlicher zu machen“, so das Trainerteam. „Aber auch Freiburg hätte treffen können.“ Im Breisgau fielen allerdings keine Tore mehr, sodass die TSG II mit einem 2:0 (2:0) die Heimreise antrat. „Alles in allem sind wir mit dem Spiel sehr zufrieden, insbesondere, weil wir wieder ohne Gegentor geblieben sind.“ Am Sonntag (14 Uhr) empfängt die TSG II den VfL Sindelfingen im Ensinger Stadion.


U17 lässt wieder Punkte liegen

Die U17-Juniorinnen haben am Samstag einen gelungenen Saisonabschluss vor heimischer Kulisse verpasst. Gegen Tabellenschlusslicht FSV Hessen Wetzlar kam die TSG nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Für die U17 traf Jule Brand per Kopf (26.) zum Ausgleich. Im letzten Duell der Spielzeit geht es für die Mannschaft von Uwe Andorfer und Andy Zehnbauer am Samstag in München nun noch um den vierten Tabellenplatz.

Es zieht sich bei der U17-Juniorinnen durch die Saison. Gegen die Spitzenteams der B-Juniorinnen-Bundesliga Süd hielt die TSG meist gut dagegen und verpasste unglücklich Punkte, gegen die vermeintlich schwächeren Gegner spielte die Mannschaft von Uwe Andorfer und Andy Zehnbauer oft unkonzentriert und nicht entschlossen genug. So reichte es auch am Samstag gegen den Letztplatzierten der Liga nur zu einem 1:1 (1:1). „Das war natürlich ein enttäuschendes Ergebnis“, so das U17-Trainerduo. „Aber über das Unentschieden können wir uns aufgrund des Spielverlaufs nicht beschweren.“ Dabei erwischte die TSG gegen Wetzlar einen guten Start, dominierte in der Anfangsphase und erspielte sich erste Chancen. Doch nach einer Viertelstunde kamen auch die Gäste besser ins Spiel und nutzten einen Konter zur Führung (17.). „Der Treffer hat es uns noch schwieriger gemacht, gegen den sowieso schon tiefstehenden Gegner zu Chancen zu kommen“, so Andorfer und Zehnbauer. „Wir haben dominiert und hatten viel Ballbesitz, kamen aber nicht richtig bis vor das Tor.“ Nach einem Eckball von Lisa Drexler köpfte Jule Brand zumindest den Ausgleich für die TSG (26.).

Noch deutlicher waren die Rollen dann nach der Pause verteilt. Die U17 machte das Spiel und versuchte immer wieder, über die Außenbahnen für Tempo zu sorgen, doch die Bälle ins Zentrum fanden meist keine Abnehmerin. In den Zweikämpfen war Wetzlar oft bissiger und durch einfache Ballverluste der TSG kamen die Gäste zu Chancen, die Saskia Wagner im Hoffenheimer Tor jedoch vereitelte. Die U17 bemühte sich zwar, noch den Siegtreffer zu erzielen, doch ein Kopfball von Vanessa Leimenstoll, den Wetzlar auf der Linie klärte, blieb der einzige gefährliche Abschluss. „Wir hatten zwar mehr Chancen als der Gegner, aber waren nicht zwingend genug.“ Am Samstag haben die U17-Juniorinnen die letzte Möglichkeit, für einen versöhnlichen Abschluss einer durchwachsenen Saison zu sorgen. Auswärts spielt die TSG mit dem FC Bayern München den vierten und fünften Tabellenplatz aus.