Karlsruhe – Vor 1.500 Zuschauern in der ausverkauften Europahalle zeigten die PS Karlsruhe LIONS am 24. April 2018 großartigen Basketball. Gegen das bis dato stärkste Team der ProA, RASTA Vechta, revanchierte sich die Mannschaft von Headcoach Michael Mai für die am vergangenen Samstag erlittene 79:90- Niederlage im RASTA Dome und egalisierte den Stand in der Halbfinalserie.
Ein für die Aufsteiger vom Oberrhein denkwürdiges Spiel eröffnete Orlando Parker gleich mit einem Dreier nach wenigen Sekunden, bevor RASTA Vechta mit sieben Punkten in Folge eine erste Duftmarke setzte. Die LIONS kamen zunächst lediglich zu einigen Distanzwürfen, konnten aber bis zur Mitte des ersten Viertels zum 8:9 aufschließen. Die Partie wurde der großen Bedeutung entsprechend von beiden Seiten physisch und hart geführt. Vechta war in der Anfangsphase meist etwas glücklicher im Abschluss, aber den LIONS gelang es, den Rückstand nach den ersten zehn Minuten auf 13:18 zu begrenzen und in der 13. Spielminute auf 20:20 gleichzuziehen. Nachdem Karlsruhe erstmals seit Spielminute eins sogar in Führung ging, konterte Vechta mit einem 7-Punkte-Run und drohte davonzuziehen. Doch Michael Mai nahm zum richtigen Zeitpunkt die Auszeit und in der Folge kamen seine Schützlinge wieder auf 27:27 heran, um kurz darauf mittels eines Dreiers durch Richard Williams und einen spektakulären Dunk durch Craig Bradshaw das Publikum zu begeistern. Der ganze Löwenkäfig merkte: Hier ging heute etwas! Entsprechend frenetisch und emotional wurde das Spiel nun von den Rängen angenommen. Nach einer kurzen Phase, in der der Spielfluss etwas ins Stocken geriet, sorgten einige schnelle Punkte dafür, dass die LIONS einen 38:35-Vorsprung mit in die Halbzeit nehmen konnten.
Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber auf 45:38, hatten jedoch auch bereits vier Minuten nach Wiederanpfiff die Mannschaftsfoulgrenze erreicht. Infolge einiger für die LIONS unglücklicher Spielsituationen ging der rote Faden etwas verloren und RASTA kam bis auf zwei Punkte heran. Doch auch Vechta zog viele Fouls, was Karlsruhes sicheren Freiwurfschützen einfache Punkte bescherte. So betrug der Vorsprung der Hausherren nach Ende des dritten Spielabschnitts acht Punkte und es ging beim Stand von 66:58 in die abschließenden zehn Spielminuten, in denen von beiden Mannschaften mit offenem Visier gekämpft wurde. Wieder waren die LIONS schnell bei fünf Mannschaftsfouls angelangt, doch RASTA zeigte Nerven an der Freiwurflinie. In einer schwierigen Phase, als Maurice Pluskota aufgrund seines fünften persönlichen Fouls vom Feld musste, ging plötzlich nochmals ein Ruck durch das Team und in einer Trotzreaktion erhöhte das Löwenrudel in der 37. Minute auf 85:72. Die Sensation war nun so greifbar, dass sowohl die Aktionen der Spieler als auch die Unterstützung der LIONS-Fans keinen Zweifel mehr daran aufkommen ließen, wer an diesem Abend die Oberhand behalten sollte. Bereits Minuten vor Spielende hielt es die Zuschauer nicht mehr auf den Sitzen und nach Ablauf der 40 Spielminuten leuchtete der Endstand von 90:80 von der Anzeigetafel.
Craig Bradshaw – mit einer Dreierquote von 6 aus 9 – war mit 20 Punkten Topscorer der LIONS. Cyrus Tate erzielte 19, Richard Williams 14, Jarelle Reischel 13, Orlando Parker 10 und Maurice Pluskota ebenfalls 10 Punkte. Sowohl die Badener als auch die Niedersachsen sind nun nur noch zwei Siege vom Aufstieg in die BBL entfernt. Das nächste Duell steigt am Freitagabend im RASTA Dome, bevor es am kommenden Sonntag wieder in die Karlsruher Europahalle geht.