Frankfurt am Main – Sinn und Sinnlichkeit ist das Motto zur Nacht der Museen im Haus am Dom, Domplatz 3: Am Samstag, 5. Mai 2018, stehen bis in die Nacht zwei bewegende Ausstellungen, Lesungen von ernst bis spannend, und Musik auf dem Programm. Die Autorin Sandra Schulz berichtet um 19 Uhr über die Geschichte einer Entscheidung aus Liebe und liest aus ihrem autobiographischen Erfahrungsbericht „Das ganze Kind hat so viele Fehler“. Dazu passt die Ausstellung „Glück kennt keine Behinderung“ mit Fotografien von Jenny Klestil, die Menschen mit Down-Syndrom porträtiert hat.
Kriminalistisches Gespür ist um 20.30 Uhr gefragt, wenn der Autor und Musiker Jan Costin Wagner fragile Momente des Glücks ohne Happy End aus seinem Roman „Sakari lernt durch Wände zu gehen“ beschreibt. Um 19, 21 und 23 Uhr spricht der Lyriker Christopher Paul Campbell über „Gott auf nackter Haut“ und religiöse und künstlerische Aspekte von Tattoos: Denn mit Kreuzen, Madonnen oder gotischen Ornamenten beleben auch Tätowierer und Tattoo-Fans die Motive und Symbole des Christentums.
„Sieh mich doch an!“ heißt um 22 Uhr der szenisch-literarische Liederabend mit Texten von Bertolt Brecht und Kurt Weill. Katharina Nieß, Sopran, und Esther Frankenberger, Mezzosopran, lassen das Fin de Siècle wiederaufleben und entführen die Zuhörer in die vielfältige und widersprüchliche Welt der Zeitenwende.
Den ganzen Abend ist zudem im Zollamtssaal die Ausstellung „erfasst, verfolgt, vernichtet.“ zu sehen, die eindringlich die ideologischen und institutionellen Voraussetzungen der Morde an kranken und behinderten Menschen während des Nationalsozialismus darstellt.