Karlsruhe – Die 2. Nationale Qualifikation im Kanu-Rennsport steht unmittelbar bevor. Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) trägt am ersten Maiwochenende auf der Wedau in Duisburg die letzte und entscheidende nationale Qualifikationsregatta 2018 aus.
Bei der ersten Entscheidung Mitte April haben sich von den Rheinbrüdern Karlsruhe alle Leistungsklasse-Athleten von Trainer Ralf Straub mit teilweise sehr guten Rennen präsentiert. Mit den besten Karten für eine Qualifikation für das WM-Team treten Sarah Brüßler und Saeid Fazloula in Duisburg an.
Sarah Brüßler, die in den vergangenen Jahren ihre ersten internationalen Erfahrungen in der U23-Mannschaft sammelte, freut sich auf das Rennwochenende: „Die erste Qualifikation lief schon echt gut und ich hatte einfach richtig Spaß an den Rennen. Nun war ich dazwischen leider ein bisschen krank, aber ich kann auf eine gute Saisonvorbereitung schauen und deshalb bin ich trotz des Trainingsausfalls optimistisch für die abschließenden Wettkämpfe.“ Richtig heiß auf ein erneutes Aufeinandertreffen mit der deutschen Kanuelite ist der gebürtige Iraner Saeid Fazloula: „Ich habe nochmals gut trainiert und die Angst ist weg. Jetzt will ich noch besser fahren als bei der 1. Qualifikation.“
Das Augenmerk von Canadierfahrerin Sophie Koch liegt vor allem auf der Zweier-Qualifikation. Gemeinsam mit ihrer Berliner Partnerin Lisa Jahn tritt sie im Zweiercanadier gegen den letztjährigen deutschen WM-Zweier Loske/Preller an. Lisa Jahn gewann bei der ersten Qualifikation alle Rennen und möchte auch mit der Karlsruherin den Zweier aus Potsdam hinter sich lassen. Gelingt ihnen dies, ist der Weg zur WM für Sophie Koch weit offen. Vor dem entscheidenden C2 Rennen muss die im Abitur stehende OHG Schülerin aber auch noch je einmal über 500 Meter und 200 Meter im Einer an den Start gehen. Insbesondere auf ihrer „Lieblingsstrecke“, den 200 Metern, möchte die 20-jährige mindestens unter die ersten drei kommen. Für Carola Schmidt, Katinka Hofmann und Xenia Jost geht es eher um die Startberechtigung für die U23 Europa- und Weltmeisterschaften – genauso wie für Jan Bechtold, der gerne auf diesen Zug aufspringen würde. Der Junioren-WM-Fünfte von 2016 war bei der ersten Qualifikation angeschlagen gestartet und möchte nun sein ganzes Können unter Beweis stellen.
Doch die Rheinbrüder-Truppe, die sich auf den Weg nach Duisburg macht, ist weitaus größer. Insgesamt gehen 19 Athleten in den Bereichen Junioren und Leistungsklasse an den Start. Nicht für alle geht es noch um die Nationalmannschaftsplätze, einige wollen sich einfach gut verkaufen oder sich der hochkarätigen Konkurrenz stellen. „Klar ist, dass man bei so vielen Athleten nicht alle in die Nationalteams bekommt. Aber jedem, den wir mitnehmen, trauen wir in naher Zukunft den großen Sprung zu und jeder reist auch mit individuellen Ansprüchen zu dieser Veranstaltung.“, fasst Detlef Hofmann, Cheftrainer der Rheinbrüder Karlsruhe, seine Mannschaftserwartung zusammen und ergänzt unmittelbar danach: „Bei Felix Frank liefen zum Beispiel die 2.000 Meter nicht so überzeugend, aber generell hat er das Potential. Deshalb wird er in Duisburg antreten, um vielleicht doch noch seine Chance auf einen internationalen Platz zu nutzen.“ Für Newcomer Simon Krautloher, Marathonspezialist Nico Paufler und Isabel Friedt geht es zusätzlich um einen Startplatz bei den Studenten-Weltmeisterschaften in Szeged.
Mit dem klaren Anspruch auf die Junioren-Nationalmannschaft geht Greta Köszeghy an den Start. Sie vertrat schon im letzten Jahr die deutschen Farben bei den Junioren-Weltmeisterschaften und möchte das auch 2018 erreichen. Mit Alexej Karle und Neuzugang Jochen Wiehn haben die Rheinbrüder in diesem Jahr auch bei den Herren Junioren zwei heiße Eisen im Feuer, wenn es um die Verteilung der JWM Tickets geht.
Im Junioren-Bereich gab es für das von Maren Knebel und Michael Kolganov trainierte Team in diesem Jahr bisher nur einen Athletik-Test, somit werden Köszeghy, Wiehn, Karle und ihre Teamkollegen Tomislav Jost, Monika Plesa, Maya Miller und Lisa Neureuther mit einer guten Portion Nervenkribbeln ins Boot steigen. Tim Bechtold, der die YOG-Qualifikation für sich entschied, wird in Duisburg befreit auffahren und soll vor allem Rennerfahrung sammeln.