Frankfurt am Main – Der Bahnhof Frankfurt-Höchst wurde barrierefrei ausgebaut und modernisiert. Dank fünf neuer Aufzüge haben die Fahrgäste nun einen stufenfreien Zugang zu den Bahnsteigen. Die Bahnsteige erhielten neue Bodenbeläge und ein taktiles Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderung. Zudem wurde die Personenunterführung modernisiert. Insgesamt investierten der Bund, das Land, die Stadt Frankfurt, die Deutsche Bahn und der Rhein-Main-Verkehrsverbund 18,7 Millionen Euro in das Vorhaben.
Heute erfolgte nach der Begrüßung durch den Konzernbevollmächtigten der DB für das Land Hessen, Dr. Klaus Vornhusen, die feierliche Inbetriebnahme mit dem hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Tarek Al-Wazir, dem Verkehrsdezernenten der Stadt Frankfurt, Klaus Oesterling, dem Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV), Dr. André Kavai und der Leiterin des Regionalbereich Mitte der DB Station&Service AG, Susanne Kosinsky.
„Als einer der größten Bahnhöfe Frankfurts ist der Bahnhof Höchst eine Visitenkarte für das Rhein-Main-Gebiet. Mit seiner Modernisierung setzen wir ein Ausrufezeichen für die Bedeutung des Nahverkehrs in Hessen und kommen den Bedürfnissen von über 25.000 Fahrgästen entgegen – gerade auch im Bereich der erforderlichen Herstellung der Barrierefreiheit. Das hilft nicht nur Rollstuhlfahrern, sondern auch Eltern mit Kinderwagen oder Fahrgästen mit Gepäck oder denen, die ihr Fahrrad mit der Bahn mitnehmen möchten“, sagte Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. Das Land hat den Bau als Teil der Rahmenvereinbarung Hessen gefördert und trägt mit rund 8,1 Mio. Euro knapp die Hälfte der Gesamtkosten.
Der Verkehrsdezernent der Stadt Frankfurt, Klaus Oesterling, wies darauf hin, dass sich der Stadtteil Höchst aufgrund der nun verbesserten Umsteigefunktion insgesamt noch ein weiteres Stück attraktiver gestalten wird: „Der Umbau des Höchster Bahnhofs verbessert die wichtige Umsteigefunktion der Verkehrsstation.“
„In Frankfurt-Höchst treffen sich Linien aus dem Rheingau, dem Rodgau und dem Main-Taunus-Kreis. Mehr als 25.000 Fahrgäste steigen hier jeden Tag ein und aus. Es war dringend notwendig, diese zentrale Umsteigestation auf die Höhe der Zeit zu bringen“, ergänzte RMV-Geschäftsführer Dr. André Kavai.
Abschließend erläuterte die Leiterin des Regionalbereich Mitte der DB Station&Service AG, Susanne Kosinsky, die Bedeutung der Modernisierungsmaßnahmen für die Kunden und Besucher des Bahnhofs: „Jeder der hier ein- und aussteigenden Fahrgäste erwartet Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Sauberkeit. Unser Ziel war es, dabei auch für in ihrer Mobilität eingeschränkte Reisende einen stufenfreien Zugang zu den Bahnsteigen zu ermöglichen.“
Die Baumaßnahmen im Überblick:
Die Bahnsteige 5 und 6 wurden auf eine Einstiegshöhe von 76 Zentimeter ausgebaut und haben wie die Bahnsteige 1 bis 3 neue Bodenbeläge aus Betonsteinplatten einschließlich eines taktilen Leitsystems erhalten. An allen Bahnsteigen wurden neue Aufzüge eingebaut. An den stärker frequentierten Bahnsteigen 1-3 und 5 wurden dazu die Treppen wie ein „Y“ um die Aufzüge herum gebaut, am Bahnsteig 6 entfiel ein Treppenlauf. Die gegenüberliegenden Treppen wurden ebenfalls erneuert und verfügen jetzt an jeder Stufe über Kontraststreifen. Die Handläufe wurden sowohl mit Beschriftungen in Braille- als auch in Pyramidenschrift versehen. Außerdem wurden alle Bahnsteige mit neuem Mobiliar wie Sitzbänken, Abfallbehältern, Windschutz und Wetterschutzhäusern ausgestattet.
Die Bahnsteigdächer wurden neu gebaut und im Bereich der Personenunterführung mit Glaselementen versehen, um möglichst viel Tageslicht in die Unterführung zu leiten.
Die Personenunterführung erhielt einen neuen Fußbodenbelag aus dunklen Natursteinplatten. Ein Blindenleitstreifen wurde integriert. Im älteren Teil der Unterführung im Bereich der Bahnsteige 1-3 wurde der vorhandene Fliesenbelag gereinigt und erstrahlt im neuen Glanz wie zum Bahnhofneubau im Jahr 1914. Der östliche Treppenaufgang zu den Bahnsteigen 1-3 wurde in seiner historischen Form, mit Fliesenbelag und Handläufen, erneuert. Der spätere Anbau an die Unterführung ab Bahnsteig 4 wurde mit einem modernen Belag aus hellen, großformatigen Verbundplatten versehen. Nicht zuletzt durch die Lichtbänder parallel zu den grünen Stahlträgern an der hell gestrichenen Decke entsteht ein ansprechendes Gesamtbild.
Alle Maßnahmen in der Personenunterführung wie auch beim gesamten Ausbau erfolgten in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege.
Am Nordausgang der Personenunterführung wurde der Zugangsbereich angeschrägt, um so einen stufenlosen Übergang auf den städtischen Vorplatz zu ermöglichen.