Hoffenheim: „Wir setzen auf die Zukunft“

Holt sich die TSG II gegen Niederkirchen den Meistertitel?

Sinsheim – Für die TSG steht am Sonntag (11 Uhr) die nächste Partie gegen eines der abstiegsbedrohten Teams der Allianz Frauen-Bundesliga an. Beim MSV Duisburg kämpft die Mannschaft von Chef-Trainer Jürgen Ehrmann um den zweiten Sieg der Rückrunde. Das Hinspiel entschied die TSG mit 1:0 (1:0) für sich, dabei erzielte Stephanie Breitner das entscheidende Tor.

Chef-Trainer Jürgen Ehrmann über…

…den Gegner.

„Der Tabellenstand des MSV Duisburg in der Vorrunde entsprach definitiv nicht ihrer Qualität. Der MSV hat in der ersten Saisonhälfte viele Spiele sehr knapp verloren und deshalb keine Punkte geholt. In der Winterpause hat sich Duisburg punktuell verstärkt und auch der neue Trainer scheint neuen Wind ins Team gebracht zu haben. Nun hat der Tabellenneunte schon vier Siege hingeknallt, darunter auch gegen den SC Freiburg. Sie haben bis zum Saisonende definitiv noch Aussicht auf weitere Punkte und deshalb gute Chancen auf den Klassenerhalt. Duisburgs große Stärke ist die Kampfkraft, seit der Winterpause treten sie taktisch sehr diszipliniert auf. An unseren letzten Aufenthalt in Duisburg haben wir keine guten Erinnerungen, trotz Überzahl haben wir in der vergangenen Saison dort verloren.“

…das Personal.

„Nicole Billa ist nach ihrer roten Karte in der Partie gegen den FF USV Jena bis zum Saisonende gesperrt. Michaela Specht und Tamar Dongus werden mit ihren Nasenbeinbrüchen am Sonntag ebenfalls nicht zur Verfügung stehen. Sharon Beck hat sich im Training am Sprunggelenk verletzt, hinter ihrem Einsatz steht ein großes Fragezeichen. Emily Evels musste zuletzt krankheitsbedingt pausieren.“

…die sportliche Situation.

„Normalerweise hat man gute Chancen ein Spiel zu gewinnen, wenn man vorne zwei Tore schießt. Da unsere Abwehrarbeit aber zu wünschen übriggelassen hat, haben wir gegen den FF USV Jena verloren. Dabei hat die Einstellung eigentlich gestimmt, es ist nur schwierig, wenn man die ganze Zeit einem Rückstand hinterherrennt. Insgesamt war es eine unnötige Niederlage, das hat uns auch die Spielstatistik gezeigt. Wir sind uns der Situation bewusst, dass die Rückrunde für uns nicht gut läuft. Es sind einige Faktoren, die derzeit zusammenkommen. Zwar haben phasenweise auch die Leistungen nicht gestimmt, hinzu kommt aber, dass uns auch oft das Spielglück fehlt, beispielweise in Sand. Wir haben die Endspiele, wie ich die Begegnungen mit Köln, Jena oder Sand bezeichne, in der Rückrunde allesamt verloren. Ich werfe den Spielerinnen aber nicht vor, dass es an der Einstellung liegt. Wir wollen nun in Duisburg gewinnen und auch unsere spielerischen Vorhaben umsetzen. Den jungen Spielerinnen merkt man an, dass ihnen jede Minute Spielpraxis guttut, sie sind unsere Zukunft. Und wir setzen auf die Zukunft.“

Die bisherigen Duelle:

In der Hinrunde der laufenden Saison siegte die TSG gegen den MSV Duisburg mit 1:0 (1:0). Das Tor des Tages erzielte Spielführerin Stephanie Breitner per Foulelfmeter kurz vor der Pause (44.). Gegen den MSV fand die Mannschaft von Chef-Trainer Jürgen Ehrmann im November gut ins Spiel, nutzte die Überlegenheit jedoch zunächst nicht zur Führung. Nach der Pause entwickelte sich deutlich mehr Feuer und immer wieder ging es im Dietmar-Hopp-Stadion hin und her, die besseren Chancen hatte die TSG. Den knappen Vorsprung retteten die Hoffenheimerinnen bis zum Schlusspfiff.

Die Form des Gegners:

Keinen einzigen Punkt holte der MSV Duisburg vor der Winterpause und belegte damit den letzten Platz. Deutlich besser läuft für die „Zebras“ nun die zweite Saisonhälfte, zwölf Zähler hat Duisburg mittlerweile auf dem Konto. Damit führt der MSV das abstiegsbedrohte Quartett der Liga an, befindet sich jedoch immer noch mitten im Kampf um den Klassenerhalt. Nach fünf Niederlagen in Folge gegen die Teams aus der oberen Tabellenhälfte holte der MSV Duisburg zuletzt wichtige Punkte gegen den 1. FC Köln. Beim 2:0-Erfolg trafen Genoveva Anonman (56.) und Lucia Harsanyova (72.).


Holt sich die TSG II gegen Niederkirchen den Meistertitel?

Für das Zweitligateam steht am Sonntag (14 Uhr) im heimischen Ensinger Stadion in St. Leon das Saisonfinale an. Die TSG II empfängt am letzten Spieltag der 2. Bundesliga Süd den bereits abgestiegenen 1. FFC Niederkirchen. Während es für die Gäste um nichts mehr geht, könnte sich die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht mit einem Punktgewinn die dritte Meisterschaft in Folge sichern. Belohnt sich die TSG für eine überragende Saison?

Siegfried Becker und Lena Forscht über…

…den Gegner.

„Mit dem 1. FFC Niederkirchen wartet ein spannender Gegner auf uns, der alles dafür tun wird, uns kurz vor der Ziellinie noch möglichst viele Steine in den Weg zu legen. Niederkirchen ist bereits abgestiegen und hat damit nichts mehr zu verlieren, das scheint sie zuletzt gegen Andernach beflügelt zu haben. Der FFC setzt normalerweise auf eine sichere Defensive, da es für sie aber um nichts mehr geht, überraschen sie uns vielleicht mit einer anderen taktischen Ausrichtung. Niederkirchen hat es uns in den bisherigen Aufeinandertreffen nie besonders einfach gemacht, die Begegnungen haben oft Derby-Charakter und sind heiß umkämpft.“

…das Personal.

„Im Saisonfinale müssen wir neben unseren Langzeitverletzten Anna Hausdorff, Helena Pasmakis und Selina Häfele auch weiterhin auf Janina Müller und Dana Leskinen, die mit der finnischen U17-Nationalmannschaft an der Europameisterschaft teilnimmt, verzichten. Ein Fragezeichen steht zudem hinter Annika Eberhardt, die sich in Wetzlar am Fuß verletzt hat. Mayalu Rausch verpasst die Trainingswoche aufgrund einer Studienfahrt.“

…die sportliche Situation.

„Die Vorfreude auf das Spiel am Sonntag ist sehr groß. Am letzten Spieltag der Saison noch so eine entscheidende Begegnung zu haben, ist eigentlich eine tolle Sache, wenngleich die Situation natürlich mit Druck verbunden ist. Dass wir damit umgehen können, hat die Mannschaft aber zuletzt in Wetzlar bewiesen. Die Einstellung hat gestimmt, nach dem Ausgleich haben wir eine tolle Moral bewiesen und am Ende können wir mit vier Toren sehr zufrieden sein. Hätten wir unsere Chancen aber bereits in der ersten Halbzeit genutzt, wäre das Spiel nicht so spannend gewesen. Wir haben aber wieder einmal durch unsere mannschaftliche Geschlossenheit überzeugt, das zeichnet uns in dieser Saison auch aus. Und so wollen wir auch die Partie am Sonntag gegen den 1. FFC Niederkirchen noch für uns entscheiden. Wir haben die Chance, unsere tolle Saison mit dem Titel zu krönen, das wollen wir uns nicht nehmen lassen. Wir vertrauen zu 100 Prozent auf die Stärken unserer Mannschaft, die wir aber über 90 Minuten auf den Platz bringen müssen. Wir unterschätzen Niederkirchen nicht, denn das sind immer heiße Spiele mit Derby-Charakter. Aber wir wollen auch die letzte Hürde der Saison überspringen!“

Die bisherigen Duelle:

Das Hinspiel in der 2. Bundesliga Süd gegen den 1. FFC Niederkirchen entschied die TSG II knapp mit 2:1 (1:1) für sich. Dabei verschlief die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht die Anfangsphase und geriet nach neun Minuten in Rückstand. Diesen glich Annika Eberhardt noch vor der Pause aus (20.). Im zweiten Durchgang verlagerte sich das Spiel mehr in die Hälfte der Gastgeberinnen. In der Schlussphase kam dann nochmal Feuer in die Partie. Erst verwehrte die Schiedsrichterin Niederkirchen einen Treffer aufgrund einer Abseitsposition (86.), im Gegenzug entschärfte FFC-Torhüterin Vanessa Erbes einen Distanzschuss von Chantal Hagel (87.). Doch der darauffolgende Eckball führte um Siegtreffer für die TSG. Niederkirchens Ann Kathrin Strieker beförderte den Ball ins eigene Tor zum 2:1 (88.).

Die Form des Gegners:

Am vergangenen Sonntag feierte der 1. FFC Niederkirchen gegen die SG 99 Andernach seinen vierten Saisonsieg. Doch den Abstieg der Niederkirchnerinnen verhindert der Dreier nicht mehr, insgesamt 16 Punkte reichen derzeit nur für den zehnten Tabellenplatz und auch mit einem Sieg gegen die TSG II würde der FFC nicht mehr weiter nach oben klettern.