Pirmasens – Liebhaber klassischer Musik dürfen sich auf eine weitere Perle im Rahmen des Pirmasenser Kulturprogramms freuen: Am Sonntag, 20. Mai 2018, musiziert der international gefeierte Cellist Julian Steckel mit seinen Freunden Lise Berthaud (Viola) und Tobias Feldmann (Violine). Das Kammerkonzert der Mozartgesellschaft steht ganz im Zeichen von Beethoven, Francaix und Mozart. Der Streichtrio-Abend beginnt um 18 Uhr.
Mit der Bratschistin Lise Berthaud und dem Geiger Tobias Feldmann bringt Steckel zwei junge Musiker nach Pirmasens, die sich bereits im internationalen Konzertbetrieb einen großen Namen gemacht haben. Die Französin Lise Berthaud studierte in Paris und machte sehr bald eine steile internationale Karriere. Sie ist Preisträgerin bedeutender Wettbewerbe, war „New Generation Artist“ der BBC und Solistin bei den BBC Proms mit dem BBC Symphony Orchestra, das französische Fachmagazin „Classica“ widmete ihr eine Sonderausgabe. Sie ist Gast in den bedeutenden Konzertsälen wie Wigmor Hall London, Festspielhaus Baden-Baden, Elbphilharmonie Hamburg, Musikverein Wien, Philharmonie de Paris und bei Festivals wie Schubertiade Hohenems, Moritzburg, Baden-Baden. Bei aller solistischen Tätigkeit gehört ihre große Liebe der Kammermusik. Renaud Capucon, Emmanuel Pahud, Baiba Skride, Quatuor Ebène und viele andere sind ihre Partner.
Der Geiger Tobias Feldmann steht ihr trotz seiner jugendlichen 25 Jahre in nichts nach. Er studierte bei Antje Weithaas in Berlin. Auszeichnungen wie etwa bei dem renommierten Concours Reine Elisabeth 2015 in Brüssel, dem Internationalen Joseph Joachim Wettbewerb Hannover 2015 oder dem Deutschen Musikwettbewerb 2012 schmücken seine musikalische Vita. Er zählt zu den hochkarätigsten Musikerpersönlichkeiten seiner Generation. Sowohl als Solist mit bedeutenden Orchestern (Residenzorchester Den Haag, Moscow State Symphony Orchestra etc.) als auch als Kammermusiker und Gast bedeutender Festivals wie Rheingau Musik Festival, Schleswig-Holstein Musikfestival, Kissinger Sommer, Schwetzinger Festspiele findet er großes Lob bei der Presse.
Den Cellisten Julian Steckel kennen Pirmasenser Musikfreunde durch seine vielfältigen und vielseitigen Auftritte in seiner Heimatstadt. Man erinnert sich gern an das jüngste denkwürdige Konzert in der Johanneskirche mit den sechs Cellosuiten von Bach.
Das Konzert am Sonntag beginnt mit Beethovens Streichtrio c-Moll op. 9 Nr. 3, entstanden 1798 und dem Grafen von Browne gewidmet. Beethoven hatte als Vorbild für seine insgesamt drei Streichtrios Mozarts Divertimento Es-Dur KV 563, das den Kammermusikabend am Sonntag beschließt. Es ist Mozarts längstes Kammermusikwerk, auch sein einziges dieser Gattung, über das Albert Einstein schrieb, es sei „das Vollendetste, Feinste, das je in dieser Welt hörbar geworden ist. Eingerahmt von beiden Klassikern steht Jean Francaix’ Streichtrtio auf dem Programm. Sein einziges Streichtrio, 1933 geschrieben für das Trio Pasquier, zeigt, wie sehr Francaix sich der Tradition der Klassik verbunden fühlte. Nach seinen Worten komponierte er „Musique pour faire le plaisir“.
Auf einen Blick: In Kooperation mit der Mozartgesellschaft Zweibrücken-Bitsch-Pirmasens findet am Sonntag, 20. Mai 2018, der Trioabend „Julian Steckel und Freunde“ in der Pirmasenser Festhalle statt. Das Konzert beginnt um 18 Uhr. Eintrittskarten (inklusive Garderobengebühr) zum Preis von 14, ermäßigt sieben Euro, sind im Vorverkauf beim Kulturamt im Rathaus am Exerzierplatz, Telefon: 06331/842352, E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de erhältlich. Die Tageskasse ist am Veranstaltungstag ab 17 Uhr geöffnet.
Zur Person: Bereits zuvor Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe, gewann Julian Steckel 2010 den ersten Preis und zahlreiche Sonderpreise beim Internationalen ARD-Wettbewerb. Seitdem konzertiert der in Pirmasens geborene und aufgewachsene Musiker mit bedeutenden Orchestern wie den drei Münchner Spitzenorchestern, dem Gewandhausorchester Leipzig, einer Vielzahl der deutschen und europäischen Radiosinfonieorchester, dem Royal Philharmonic Orchestra London, dem Orchestre de Paris, dem Helsinki Philharmonic Orchestra, den Sankt-Petersburger Philharmonikern und vielen anderen. Zu seinen Partnern am Dirigentenpult gehören u.a. Sir Roger Norrington, Sir Neville Marriner, Valery Gergiev, Gustavo Gimeno, Mario Venzago, Christopher Hogwood, Heinrich Schiff, Andrey Boreyko, John Storgårds, Jakub Hrusa, Andrew Litton, Fabien Gabel und Michael Sanderling.
2012 erhielt Julian Steckel den begehrten ECHO Klassik für seine Einspielung der Cellokonzerte von Korngold und Goldschmidt und Blochs „Schelomo“ bei AVI music mit der Rheinischen Philharmonie Koblenz unter Daniel Raiskin. Neben der solistischen Tätigkeit widmet sich Julian Steckel intensiv der Kammermusik. Dabei sind Musiker wie Janine Jansen, Christian Tetzlaff, Antje Weithaas, Renaud Capucon, Veronika Eberle, Lena Neudauer, Vilde Frang, Nils Mönkemeyer, Gustav Rivinius, Lars Vogt, Elisabeth Leonskaja, Menahem Pressler und Denis Kozhukhin als Partner an seiner Seite. Ebenso konzertiert er mit den Quartetten Armida, Modigliani und Ébène und ist regelmäßig zu Gast bei Festivals wie „Spannungen“ Heimbach, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Rheingau, Bonn, Schwetzingen, Luzern, Zermatt und Jerusalem.
Die CD-Veröffentlichungen von Julian Steckel und seinem Klavierpartner Paul Rivinius werden von den Kritikern regelmäßig als Referenzeinspielungen gelobt. Die jüngste Veröffentlichung, eine Gesamteinspielung der CPE Bach Cellokonzerte mit dem Stuttgarter Kammerorchester, wurde ebenfalls international ausgezeichnet.
In der laufenden Saison gibt Julian Steckel Debuts u.a. beim Göteborgs Symfoniker, dem Orchestre de Paris, dem Residentieorkest Den Haag, geht mit der Camerata Bern auf Italientournee, folgt Wiedereinladungen des Luzern Festivals, „Spannungen“ Heimbach, des Festspielhauses Baden-Baden sowie der Elbphilharmonie Hamburg, widmet sich wiederholt allen Bach-Suiten, und ist ansonsten in München, London, Dresden, Istanbul, Brüssel, Antwerpen, Jerusalem, Moskau und in seiner Pfälzer Heimat Pirmasens zu hören.
Julian Steckel ist Professor für Violoncello an der Hochschule für Musik und Theater München. Er spielt ein Instrument von Urs W. Mächler (Speyer 2005) und lebt in seiner freien Zeit in Berlin.
Tobias Feldmann zählt zu den hochkarätigsten Musikerpersönlichkeiten seiner Generation. Ausgezeichnet u.a. als Preisträger des Königin Elisabeth Wettbewerbs 2015 und Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbs2012 erlangt seine Karriere seither internationale Reichweite und Anerkennung. Solistisch überzeugte Tobias Feldmann in der Zusammenarbeit mit zahlreichen international bekannten Orchestern wie dem Utah Symphony Orchestra, dem Beethoven Orchester Bonn, der NDR Radiophilharmonie Hannover, den Bremer Philharmonikern, dem Münchener Kammerorchester und dem Brussels Philharmonic Orchestra. Zu seinen Partnern am Dirigentenpult gehörten dabei u.a. Karl-Heinz Steffens, Christoph König, Gilbert Varga, Nicholas Milton, Hannu Lintu, Michel Tabachnik, Toshiyuki Kamioka und Marin Alsop.
Auch die Kammermusik findet ihren Platz in Tobias Feldmanns Schaffen und stellt einmal mehr seine musikalische Vielseitigkeit unter Beweis. In unterschiedlichen Ensembleformationen gastierte er bei bedeutenden Festivals wie den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, dem Rheingau Musik Festival, dem Schleswig-Holstein Musikfestival, dem Moritzburg Festival, dem Kissinger Sommer, dem Turina Festival in Sevilla und der Schubertiade Hohenems.
Tobias Feldmanns Aufnahmen beim Label GENUIN und Alpha Classics mit Boris Kusnezow (Klavier) fanden großes Lob und Beachtung bei der internationalen Kritik und Presse. Im Frühjahr 2018 erscheint seine Einspielung der Violinkonzerte von Sibelius und Rautavaara mit dem Orchestre Philharmonique Royale de Liège bei Alpha Classics.In der Saison 2017/18 debütiert Tobias Feldmann unter anderem mit dem Museumsorchester Frankfurt, dem Residentieorkest Den Haag, dem Moscow State Symphony Orchestra, dem Uppsala Chamber Orchestra, ist zu Gast bei Festivals wie den Schwetzinger Festspielen, dem Beethovenfest Bonn, dem Stavelot Festival, der Schubertiade und Lockenhaus, konzertiert außerdem in Belgien, Österreich, Schweden, der Türkei, Ukraine, Spanien und in der Schweiz. Des Weiteren ist er im Streichtrio mit Lise Berthaud und Julian Steckel zu hören. Tobias Feldmann wird seit 2015 als stART Künstlervon Bayer Kultur unterstützt. Er spielt auf einer Violine von Nicolò Gagliano (Neapel, 1769).
Lise Berthaud begann mit fünf Jahren mit dem Violinunterricht, entdeckte jedoch schon früh ihre Affinität zur Viola. Studien bei Pierre-Henry Xuereb und Gérard Caussé am Pariser Conservatoire, 2000 Preisträgerin der European Young Instrumentalists Competition, 2005 Gewinnerin des Hindemith-Preises des Concours des Genéve, 2006 aufgenommen in ein Radio France-Förderprogramm für außergewöhnliche junge Künstler, 2009 »Révélation de l’Année« bei den Victoires de la Musique Classique und 2013 Teilnehmerin des »New Generation Artists«-Programms der BBC – das sind nur einige Stationen einer steilen Karriere.
Auftritte führten Lise Berthaud auf die großen internationalen Podien und Festival wie das Théâtre des Champs-Elysées Paris oder die Londoner Wigmore Hall London, das Festival de Montpellier, das Davos Festival oder die Rencontres Musicales d’Evian, wo sie u. a. mit Laurent Aimard, Guy Braunstein, Gautier und Renaud Capuçon, David Grimal, Martin Helmchen, Daishin Kashimoto, Éric Le Sage, Emmanuel Pahud, Christian Poltera, dem Quatuor Ebène und dem Modigliani Quartett zusammenarbeitete.
Als Solistin spielte sie mit sämtlichen Orchestern der BBC (Proms-Debüt 2014), mit dem Isländischen Symphonieorchester, dem Orchestre National de Belgique, den Düsseldorfer Symphonikern, dem Orchestre National de Lyon, den Musiciens du Louvre, dem Orquestra Sinfônica do Estado de São Paulo und der Hong Kong Sinfonietta, unter Dirigenten wie Sakari Oramo, Fabien Gabel, Emmanuel Krivine, Leonard Slatkin, François Leleux, Paul McCreesh und Marc Minkowski.
Ihre Leidenschaft für zeitgenössische Musik führte zu Projekten mit Komponisten wie Philippe Hersant, Thierry Escaich, Henri Dutilleux, György Kurtág, Guillaume Connesson und Florentine Mulsant. CDs mit Lise Berthaud erscheinen bei Naxos und Aparté. Sie spielt ein Instrument von Antonio Casini aus dem Jahr 1660, die ihr von Bernard Magrez zur Verfügung gestellt wird.