Mosbach – Auch im Neckar-Odenwald-Kreis führte die anhaltend trocken-warme Aprilwitterung bereits vor Wochen zu einer frühen Hauptflugphase der Fichtenborkenkäfer in den Waldbeständen. Neben den ohnehin schon hohen Käferzahlen der zum Teil extrem warmen Vorjahre kommt jetzt das Schadholz vom Sturmtief „Burglind“ im Januar verstärkend als mögliche Brutplätze hinzu. Die Käfer finden daher vom Neckarland über das Bauland bis in die höheren Lagen des Odenwaldes reichlich Nahrung.
Die Forstbehörde des Kreises bittet daher alle Waldbesitzer, ihre Fichtenbestände auf Käferbefall zu kontrollieren. Bevorzugt geht es um Kontrollen in vorjährigen Befallsorten, den Rändern von Windwurf- und Schneebruchnestern vom vergangenen Winter sowie den Fichtenbeständen in sonnigen Lagen. Je nach Witterung müssen die Baumkontrollen bis in den Spätsommer hinein im mindestens zweiwöchigen Turnus erfolgen. Es geht darum, den Käfern das bruttaugliche Material zu entziehen und befallene Bäume rechtzeitig vor Ausflug der Käfer zu entfernen. Nur die intensive Kontrolle von Baum zu Baum ist zielführend.
Die Befallssymptome sind einfach zu erkennen: Im Anfangsstadium sind kleine Harztropfen oder Harzfluss im Stammbereich typisch. Durch die Anlage von Brutgängen tritt ständig braunes Bohrmehl aus der Rinde aus, das sich häufig an der Rinde oder am Stammfuß sammelt. Auch sogenannte „Spiegelflecken“, die von Spechthieben an befallenen Rindenteilen herrühren, kennzeichnen den Käferbefall. Ganz typisch ist dann noch das charakteristische Fraßbild unter der Rinde. Ist der Käferbefall schon fortgeschritten, so kommt es zur Rötung der Nadeln in der Krone. Der Abfall grüner oder roter Nadeln ist die Folge.
Zur Vermeidung einer Massenvermehrung müssen alle bruttauglichen Schadhölzer zügig eingeschlagen und vom Holzkäufer rasch abgefahren werden. Durch die Entrindung der aufgearbeiteten Fichten wird dem Borkenkäfer weiterer Brutraum entzogen. In Ausnahmefällen können die eingeschlagenen Nadelbäume als zeitlich begrenzte Zwischenlagerung auch in reine Laubbaumbeständen verbracht werden.
Für weitere Informationen zum aktuellen Borkenkäfergeschehen stehen den Waldbesitzern die Forstbetriebsleitungen Schwarzach, Adelsheim und Walldürn gerne zur Verfügung.