Polizeipräsident Günther Voß (Bildmitte) mit seiner Mitarbeiterin Conny Jehnert (2. von rechts) und seinen Mitarbeitern Daniel Muth, Christian Stahl und Rainer Knacker (von links)
OSTHESSEN – Immer mehr Menschen in Deutschland sind älter als 65 Jahre. Viele von ihnen sind gesund, aktiv und fit bis ins hohe Alter.
In der ländlich geprägten Region Osthessen sind die Seniorinnen und Senioren in besonderem Maße auf individuelle Mobilität mit ihren Pkw oder auf Zweirädern angewiesen. Dabei nehmen die Herausforderungen des Straßenverkehrs zu: Wachsendes Verkehrsaufkommen, neue Mobilitätsformen wie E-Bikes oder Pedelecs, moderne Pkw mit einer Vielzahl an technischen Assistenzsystemen sind nur einige Beispiele dafür. Zusätzlich können Einschränkungen in der individuellen Leistungs- und Wahrnehmungsfähigkeit die Konzentration auf das Verkehrsgeschehen beeinträchtigen.
Für Kriminelle stellt die “Generation 65+” aus unterschiedlichsten Gründen ein lohnendes Ziel dar. Fast immer haben sie es dabei auf die Ersparnisse der Seniorinnen und Senioren abgesehen. Mit perfiden Tricks missbrauchen Straftäter dabei deren Vertrauen, beispielsweise in die Polizei oder in ihre Familien. Oder sie nutzen die schnellen Veränderungen, die der technische Fortschritt vor allem im Bereich Computer und Internet mit sich bringt, gezielt aus. “Falsche Polizeibeamte”, “Enkeltrick” oder Betrug beim Online-Banking sind nur einige der Maschen, mit denen Betrüger Straftaten zum Nachteil älterer Menschen begehen.
“Prävention ist die vornehmste Aufgabe der Polizei.” Mit dieser Kernaussage präsentierte Polizeipräsident Günther Voß einen Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit in Osthessen. Gemeinsam mit Rainer Knacker, Leiter der Direktion Verkehrssicherheit und Sonderdienste, und Daniel Muth, Leiter der Kriminaldirektion, stellte Voß bei einer Pressekonferenz am Montagvormittag (14.05.) die Kampagne unter dem Motto “Mehr Sicherheit für Sie im Alter – Senioren sind auf Zack!” der Öffentlichkeit vor.
Wo sind Seniorinnen und Senioren besonderen Gefahren im Straßenverkehr ausgesetzt? Wann stellen ältere Menschen für Straftäter bevorzugte Opfer dar? Voß und seine Fachleute in den Bereichen der Verkehrssicherheitsarbeit und der Kriminalitätsbekämpfung schilderten an konkreten Fällen den Bedarf für eine solche zielgruppengerechte Präventionskampagne.
Wie diese Kampagne konkret ablaufen wird, erklärte Conny Jehnert, stellvertretende Leiterin des Präsidialbüros und Projektleiterin: “Bei insgesamt sechs Vortragsveranstaltungen mit einem parallelen “Markt der Sicherheit” richten wir uns in diesem Jahr gezielt an Seniorinnen und Senioren, aber auch an deren Familien, Vereine und andere Netzwerkpartner, um auf verschiedene Betrugsmaschen und Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen.”
Für die Auftaktveranstaltung am Donnerstag, 24. Mai 2018, von 14:00 bis 18:00 Uhr, in der Orangerie Fulda hat das Polizeipräsidium Osthessen mit Kristin Gesang eine bekannte Persönlichkeit für die Moderation eines Fachgesprächs rund um Themen der Verkehrs- und Kriminalprävention gewinnen können. Mit ihr diskutieren der Staatssekretär im hessischen Innenministerium, Werner Koch, Polizeipräsident Günther Voß, Torsten Buchmann vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat, Polizeidirektor Theo Wiegand, Prof. Dr. med. Martin Hessmann vom Klinikum Fulda, Kriminaloberrat Daniel Muth, der Sicherheitsberater für Senioren Ewald Hofmann und IT-Spezialist Johannes Bittner.
Auf dem “Markt der Sicherheit” bietet die Polizei gemeinsam mit Kooperationspartnern zum Beispiel kostenlos die Möglichkeit, Fahrräder codieren zu lassen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat informiert zum Thema “Sekundenschlaf”, ein Optiker bietet kostenlose Sehtests an. Hinzu kommen zahlreiche andere Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden oder sich maßgeschneidert Informationen zu verschiedenen Themen einzuholen.
Die Termine der einzelnen Veranstaltungen haben wir auf dem beigefügten Handzettel zusammengestellt.