Mainz – Seit nunmehr elf Jahren fördert die Europäische Union herausragende Grundlagenforschung über den Europäischen Forschungsrat – den European Research Council oder abgekürzt ERC.
Die Fördermaßnahmen zählen zu den begehrtesten Finanzierungsinstrumenten in der europäischen Wissenschaft. Sie decken die gesamte Bandbreite der wissenschaftlichen Forschung ab und können für alle Forschungsphasen – von frühem Karrierestart bis hin zu etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern – beantragt werden. Die Vergabe erfolgt ausschließlich nach Exzellenzkriterien. Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist mit ERC-Anträgen ihrer Forscher immer wieder erfolgreich und unterstützt entsprechende Initiativen. Bei einer Infoveranstaltung, zu der das EU-Office der JGU und das Gutenberg Forschungskolleg (GFK) eingeladen hatten, stellte die Universität am Mittwoch die ERC-Maßnahmen vor und ehrte zugleich ihre erfolgreichen Antragsteller.
„Die ERC-Förderung ist für alle Forschungsrichtungen offen, sofern die Forschung exzellent ist“,
sagte GFK-Direktor Prof. Dr. Thomas Hieke zur Begrüßung der Gäste und forderte sie dazu auf, eine Bewerbung in Erwägung zu ziehen.
„Ich bin sicher, dass viele der Anwesenden hier auf ihrem Gebiet brillante Forschung machen. Sie sollten darüber nachdenken, sich um eine ERC-Förderung zu bewerben“,
so Hieke.
„Falls Sie Erfolg haben, wird der ERC Ihnen eine beträchtliche Summe für die Forschung zur Verfügung stellen. Das trägt nebenbei auch erheblich zu Ihrer Reputation bei.“
Der Europäische Forschungsrat vergibt Starting Grants an Wissenschaftler zu Beginn ihrer Karriere, Consolidator Grants für Wissenschaftler, die nach ihrer Doktorarbeit bereits 7 bis 12 Jahre geforscht haben, und Advanced Grants für etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Grants sind mit 1,5 Millionen bis 2,5 Millionen Euro ausgestattet. Als relativ junges Instrument stellte Sarah Raphael von der Kooperationsstelle EU der Wissenschaftsorganisationen (KoWi) außerdem den ERC Synergy Grant vor, der für Kollaborationsprojekte mit mehreren Beteiligten vergeben wird. Nach einer Pilotphase soll diese Förderlinie künftig fest ins Programm mit aufgenommen werden.
Während das EU-Office der JGU bereits seit 10 Jahren über die europäischen Fördermaßnahmen informiert und bei der Antragstellung hilft, war das Gutenberg Forschungskolleg erstmals mit von der Partie.
„Wir möchten mit dieser Einladung die erfolgreichen ERC-Antragsteller ehren, zumal viele von ihnen auch Mitglieder des GFK sind. Auch das GFK fördert individuelle Exzellenz, das heißt, wir wenden uns an die gleiche Zielgruppe. Meines Erachtens können alle GFK-Fellows überlegen, ob sie nicht auch einen ERC-Antrag stellen möchten“,
so Hieke. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der JGU konnten seit dem Start des ERC im Jahr 2007 rund 23,7 Millionen Euro an Drittmittel einwerben – hinzu kommen 7,9 Millionen Euro auf Seiten der Universitätsmedizin und 9,4 Millionen Euro beim Institut für Molekulare Biologie (IMB).