Frankfurt am Main – Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat in seiner Sitzung am Freitag, 18. Mai, der Anmietung der Liegenschaft in der Schwedlerstraße und der Untervermietung an den Verein Atelierfrankfurt für weitere zehn Jahre zugestimmt und der Stadtverordnetenversammlung zur Beratung und Beschlussfassung zugeleitet. Damit ist für das Atelierfrankfurt eine langfristige Lösung gefunden worden, die den Verbleib im Frankfurter Osten sichert.
„Ich freue mich sehr, dass es uns in intensiven Verhandlungen gelungen ist, dieses kulturelle Zentrum für Frankfurt und seine Künstlerinnen und Künstler zu erhalten. Dieses Haus bietet den Kreativen die Möglichkeit, in einer immer teurer werdenden Stadt zu vertretbaren Preisen Räume anzumieten und verhindert damit die Abwanderung in andere Städte. Das Atelierfrankfurt trägt maßgeblich zur Kulturlandschaft unserer Stadt bei, sowohl nach innen, als auch nach außen“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig.
„Es ist erfreulich, dass mit dem Verkauf an ForteCap nun ein Ergebnis erzielt werden konnte, dass für das Atelierfrankfurt und die vielen Künstlerinnen und Künstler, für den Verkäufer Herrn Loulakis, den Käufer und auch für uns als Stadt ein alle Seiten zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden konnte“, urteilt Baudezernent Jan Schneider. „Die Stadt hätte sich an dieser Stelle keinen Gefallen damit getan, die Immobilie selbst zu erwerben, da sie nicht in das Portfolio der Stadt passt und daher nicht zielführend bewirtschaftet würde.“
Das Mietverhältnis von Deutschlands größtem Künstlerhaus im Osten der Stadt läuft nach fünf Jahren zum 30. Juni 2018 aus. In dem Gebäude in der Schwedlerstraße befinden sich derzeit rund 130 Ateliers, in denen 220 Künstler und Kreative arbeiten, darunter 28 geförderte Ateliers der Stadt Frankfurt am Main. Der Fortbestand günstiger Atelier- und Arbeitsräume ist der Stadt Frankfurt und dem Atelierfrankfurt ein Anliegen.
Der derzeitige Hauseigentümer Michael Loulakis hat bereits vor einiger Zeit das Vorhaben geäußert, die Immobilie zu veräußern. Seitdem liefen Verhandlungen über den möglichen Verbleib des Vereins Atelierfrankfurt in dem Gebäude an der Schwedlerstraße. „Nach dem geplanten Abschluss des Kaufvertrages freue ich mich, dass das Atelierfrankfurt mit ForteCap einen professionellen und kunstaffinen Vermieter für die kommenden zehn Jahre gefunden hat“, so Michael Loulakis.
Die Forte Capital Deutschland GmbH, ein in Frankfurt ansässiger Immobilieninvestor, vertreten durch den Geschäftsführer Roland Schmidt, wird in den kommenden Wochen das Gebäude in der Schwedlerstraße 1 bis 5 von Michael Loulakis erwerben. Forte hat sich bereits in der Vergangenheit im Bereich Kunst und Kultur erfolgreich in Wien engagiert. Damit wird dem Atelierfrankfurt und seinen 220 Kreativen ein weiteres Bestehen in Form eines Zehn-Jahres-Mietvertrags gesichert.
„Wir sind überglücklich, dass wir unser einzigartiges Projekt in der Schwedlerstraße fortsetzen- und durch spannende, neue Projekte erweitern können. Eine Planungssicherheit von zehn Jahren ist für einen Off-Space wie das Atelierfrankfurt ein Geschenk. Ich freue mich für die 220 Künstler und Kreativen im Haus, die sich nun entspannt ihren Projekten widmen können und nicht mehr um ein Dach über dem Kopf bangen müssen“, so Jörg Mugrauer und Corinna Bimboese vom Atelierfrankfurt.
Die aktuellen Mietpreise für ein Atelier in dem Gebäude liegen deutlich unter dem Marktwert und waren auch in den letzten Jahren stabil. Aus den Mitteln des städtischen Atelierprogramms stellt das Kulturdezernat jährlich 357.000 Euro zur Unterstützung des Vereins bereit.