Frankfurt am Main – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.
Daniela Birkenfeld lädt ein zum Forum ‚Älterwerden in Frankfurt‘
Seniorendezernentin Birkenfeld lädt alle Bürgerinnen und Bürger aus Niederursel, Ginnheim, Heddernheim, Nieder-Eschbach, Nieder-Erlenbach, Harheim, Berkersheim, Frankfurter Berg, Bonames und Kalbach-Riedberg ein, das Forum „Älterwerden in Frankfurt“ zu besuchen. Das Forum findet am Montag, 28. Mai 2018, um 17 Uhr im Titus Forum NordWestZentrum, Walter-Möller-Platz 2 statt. Der Saal und die zahlreichen Informationsstände sind bereits ab 16 Uhr geöffnet.
Stadträtin Daniela Birkenfeld kommt in die Frankfurter Stadtteile, um mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Zunächst werden typische Fragen rund ums Älterwerden beleuchtet, besondere Projekte und wichtige Ansprechpartner vorgestellt. Die Besucher können berichten oder Fragen stellen und außerdem miteinander oder auch mit den vielen Experten ins Gespräch kommen. Das Forum bietet mit einem Markt der Möglichkeiten außerdem zahlreiche Informationen zu den Angeboten der Stadtverwaltung sowie den Vereinen, Trägern und Initiativen vor Ort, deren Angebot sich speziell auch an Ältere richtet.
Ein einheitliches Pflaster für den Römerberg
Am Römerberg im Herzen Frankfurts wurde in der jüngsten Vergangenheit immer wieder gebaut – mit der Folge, dass an verschiedenen Stellen des Römerbergs das Natursteinpflaster für Erschließungsarbeiten aufgebrochen und wieder versiegelt werden musste. Um zu vermeiden, dass ein unschöner Flickenteppich bleibt, hat das städtische Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) die Sache systematisch in die Hand genommen. Seit September vergangenen Jahres hat das ASE den provisorischen Asphaltbelag an den entsprechenden Stellen durch hochwertigeres Natursteinpflaster ersetzt. Nun sind die Arbeiten abgeschlossen.
In der Saalgasse wurde für die Verschönerungsarbeiten statt des sogenannten Porphyr-Kleinpflasters ein großformatiges Basaltpflaster verwendet. Die neueren Pflastersteine setzen sich farblich zunächst noch von den älteren etwas ab, durch den witterungsbedingten Einfluss des Wetters wird sich der Unterschied in den kommenden Monaten aber geben.
Die Stadt hat rund 300.000 Euro investiert, um ein einheitliches Erscheinungsbild am Römerberg sicherzustellen. Die Materialkosten für das Natursteinpflaster übernehmen die Firmen, die zwecks Bauarbeiten die Straßendecke aufgebrochen hatten.
Das andere 68 in Brasilien – Internationale Tagung über die brasilianische Gegenkultur nach 1968 im Museum Angewandte Kunst
Wenn im Mai 2018 der 50. Jahrestag des Studentenaufstandes begangen wird, richtet sich die Aufmerksamkeit auf die europäische Metropole Paris. Die Tagung „Das andere 68: Anthropophage Revolutionen in der brasilianischen Gegenkultur nach 1968“ stellt dieser Sicht eine andere Perspektive entgegen und eine Revolution an der vermeintlichen Peripherie ins Zentrum: die Zäsur 1968 in Brasilien. Sie bildet den Ausgangspunkt einer Richtungsänderung der globalen Kulturproduktion und einer neuen Art des Umgangs mit der kulturellen Globalisierung.
Vom 23. bis 25. Mai 2018 diskutieren im Frankfurter Museum Angewandte Kunst namhafte internationale Spezialistinnen und Spezialisten über den Zusammenhang der ästhetischen und politischen Umbrüche in Brasilien nach 1968. Die Tagung ist Teil des wissenschaftlich-künstlerischen Projekts „Tropical Underground“, das im vergangenen Semester begonnen hat. Sie wird veranstaltet vom Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft gemeinsam mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt.
Mit Beiträgen von Victoria Langland (Ann Arbor), Peter W. Schulze (Köln), Oliver Precht (Berlin), Moacir dos Anjos (Recife), Lena Bader (Paris), Max Jorge Hinderer Cruz (Rio de Janeiro), Christopher Dunn (New Orleans), Detlef Diederichsen (Berlin), Daniel Fairfax (Frankfurt), Robert Stam (New York).
Das komplette Programm ist unter https://www.tropical-underground.de/tagung-das-andere-68-anthropophage-revolutionen-in-der-brasilianischen-gegenkultur-nach-1968/ einsehbar.
KAV gratuliert Eintracht Frankfurt zum DFB-Pokal
Die Kommunale Ausländer- und Ausländerinnenvertretung der Stadt Frankfurt am Main (KAV) gratuliert der Mannschaft und dem Trainer von Eintracht Frankfurt zum Gewinn des DFB-Pokals.
So international wie unsere Stadt ist auch das Team von Eintracht Frankfurt. Die tolle Leistung des Teams war eine große Freude für alle Frankfurterinnen und Frankfurter. Die KAV gratuliert allen Spielern und allen Frankfurtern und wünscht Niko Kovac alles Gute für seine Zukunft.
Oliver Steller kommt mit seiner Gitarre Frieda auf dem Abenteuerspielplatz Sindlingen
Das Kinder- und Jugendhaus Sindlingen präsentiert am Samstag, 26. Mai, um 15 Uhr Oliver Steller auf dem Abenteuerspielplatz bei einem Open-Air-Nachmittag mit Liedern, Gedichten und Zaubereien mit der Gitarre Frieda.
Wenn Oliver Steller mit seiner Gitarre Frieda spielt, singt, rappt, zaubert und Quatsch macht, leben Gedichte auf. Von ihm vorgetragen und gesungen bringen sie Poesie in den Alltag, feiern lyrisch die Lebenslust und wecken Freude an der Sprache. Nicht Rhythmus und Versmaß von bekannten Gedichten, sondern Spaß mit Sprache steht im Vordergrund.
Oliver Stellers Kinderprogramm ist ausgezeichnet mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik.
Der Eintritt kostet zwei Euro für Kinder und vier für Erwachsene. Frankfurt-Pass- und Kultur-Pass-Inhaber erhalten eine Ermäßigung.
Zuschauer erreichen das Gelände des Abenteuerspielplatzes in der Sindlinger Bahnstraße 124 über den Parkplatz hinter der Stadtbücherei, er liegt etwa 100 Meter neben dem Bahndamm.
Das Kinder- und Jugendhaus/Abenteuerspielplatz Sindlingen ist eine Einrichtung des Eigenbetriebes der Kommunalen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe der Stadt Frankfurt am Main.
Weitere Infos gibt es auf www.kjh-sindlingen.junetz.de.
Gleisbau im Gutleut: Buslinie 37 auf Umwegen
Aufgrund von Gleisbauarbeiten wird die Mannheimer Straße zwischen Heilbronner Straße und Heidelberger Straße im Mai und Juni zeitweise gesperrt. Die Während die Straßenbahnlinien nicht betroffen sind, muss traffiQ die Buslinie 37 über Hafenstraße und Gutleutstraße umleiten.
Die Haltestellen Behördenzentrum Gutleut und Heilbronner Straße werden vorübergehend nicht bedient, zwei weitere werden verlegt.
An folgenden Tagen wird die Buslinie 37 von Betriebsbeginn bis Betriebsende umgeleitet: Freitag, 25. Mai, bis Dienstag, 29. Mai; Freitag, 8. Juni, bis Dienstag, 12. Juni; Freitag, 15. Juni, bis Sonntag, 17. Juni; Freitag, 22. Juni, bis Sonntag, 24. Juni.
Oberbürgermeister Feldmann und Stadträtin Ursula Fechter stellen neue Lärmmessstation im Frankfurter Süden auf
Auf dem Gelände der Sachsenhäuser Martin-Buber-Schule wird die erste Lärmmessstation der Stabsstelle für Fluglärmschutz in Betrieb genommen. Sie ergänzt die bereits bestehenden Lärmmessstationen und liefert der Stabsstelle für Fluglärmschutz Daten, die es ermöglichen, Kriterien für effektive Lärmobergrenzen zu erarbeiten.
Oberbürgermeister Peter Feldmann: „Spätestens seit Veröffentlichung der NORAH-Studie ist nachgewiesen, dass Fluglärm die Gesundheit und das Lernverhalten der Kinder schädigt. Daher ist es bedeutend, dass die Stadt Frankfurt nun endlich auch eine Lärmmessstation auf einem Sachsenhäuser Schulgelände installiert.“
Stadträtin Ursula Fechter: „Wie gemeinsam verabredet, gehen wir mit der Inbetriebnahme unserer ersten Lärmmessstation einen weiteren Schritt zur Erarbeitung von Kriterien für effektive Lärmobergrenzen. Wir werden auch die Daten der bereits bestehenden Lärmmessstationen in unser Fluglärmmonitoring einbeziehen. Unser Ziel ist es, die Wirkung der bestehenden Maßnahmen zur Fluglärmreduzierung einem Realitätstest zu unterziehen. Aus der von Fluglärm betroffenen Bürgerschaft hören wir immer wieder, dass weder die von der Landesregierung sogenannte Lärmobergrenze noch die Änderung des Betriebsablaufs in der Zeit zwischen 22 bis 23 Uhr und 5 bis 6 Uhr zu einer fühlbaren Reduzierung des Lärms führt. Fluglärm macht erwiesenermaßen krank, darum sind die Messungen dringend geboten!“
Feldmann und Fechter stellen gemeinsam fest: „Der Magistrat verfolgt das Ziel, dass es Schritt für Schritt leiser werden muss. Zugleich sind wir uns einig, dass es in ersten Schritten unbedingt zu einer Reduzierung des Lärms in den so genannten Nachtrandstunden kommen muss. Derzeit erleben wir das Gegenteil: Permanent verstößt ein Billigflieger gegen das Nachtflugverbot. Weder die Stadt Frankfurt noch die Landesregierung darf sich weiter auf der Nase herumtanzen lassen. Das Nachtflugverbot muss endlich in der Realität – wenn nötig mit deutlich empfindlicheren Strafen – durchgesetzt werden!“
Die Lärmmessstation besitzt ein wetterfestes Mikrofon auf einem Aluminium-Schiebemast, der knapp 6,5 Meter hoch ist. Dafür wurde ein Stahlständer für den Mast errichtet, der mit vier Betonplatten befestigt ist. Um sämtlichen Witterungen zu trotzen, befindet sich die Auswerteeinheit innerhalb eines wetterfesten Gehäuses. Das Übertragen von Daten funktioniert kabellos über das Mobilfunknetz, welches an das Netzwerk des Deutschen Fluglärmdienstes (DFLD) gekoppelt ist.
Die Leiterin der Stabsstelle für Fluglärmschutz Sarah Schuhmacher: „Die Kooperation zwischen dem DFLD und der Stabsstelle hat sich seit Beginn an bewährt. Unsere Lärmmessstation misst nicht nur den Schallpegel nach der Maßeinheit dBA, die das menschliche Hörempfinden berücksichtigt, sondern auch nach der Maßeinheit dBC, bei der tiefere Frequenzen höher gewichtet werden. Über die DFLD-Homepage http://www.dfld.de werden die gesammelten Daten der Lärmmessstation „Sachsenhausen 1“ für Jedermann zu verfolgen sein. In regelmäßigen Abständen wird die Stabsstelle eine Analyse auf ihrer Website veröffentlichen.“
„Ein Gewinn für alle“ – Oberbürgermeister Peter Feldmann unterstützt den PfennigBazar
Im Jahr 2004 gegründet, ist der PfennigBazar inzwischen ein gesetzter Termin für viele Frankfurter und Bürger aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet. Die einen geben abgelegte Kleidung, nicht mehr benötigtes Geschirr, Spielzeug, aus dem die Kinder längst herausgewachsen sind, her. Die anderen nehmen die Spenden an, sortieren oder verkaufen sie. Wieder andere kommen, um gemäß des Mottos des PfennigBazars für „kleines Geld einzukaufen und im großen Stil zu helfen“. Einige machen auch alles – spenden, helfen, kaufen. Immer ist der Bazar ein großes Ereignis, immer findet er für den guten Zweck statt: Der Reinerlös kommt zum überwiegenden Teil der DMSG Hessen zugute und ist ein wichtiges Standbein zur Finanzierung der Selbsthilfe- und Beratungsarbeit für MS-Betroffene in Frankfurt und Hessen. Dieses Jahr öffnet der PfennigBazar am 4. und 5. September im Dominikanerkloster seine Pforten.
Am 22. Mai fand der vierte von insgesamt sechs Sammelterminen bei der Spedition Fermont in Bockenheim statt, unterstützt von Oberbürgermeister Peter Feldmann. Damit half er den Ehrenamtlichen nicht nur bei der Spendenannahme. Feldmann setzte auch ein Zeichen der Solidarität für MS-Betroffene, für Selbsthilfe, für Bedürftige, die sich dank des PfennigBazars günstig und gut einkleiden können, und für das bürgerschaftliche Engagement.
„Ich finde es großartig, mit wie viel Herzblut die Frauen und Männer sich hier einsetzen. Stundenlang nehmen sie Hosen, Mäntel, Schuhe, Spiele, Kuscheltiere, Kochtöpfe und ganze Teeservice entgegen, sortieren sie und verstauen sie so, dass sie im September heil im Dominikanerkloster ankommen. Dort helfen die meisten von ihnen beim Verkauf – und wer schon einmal beim PfennigBazar war, weiß, dass man bei dem riesigen Kundenandrang gute Nerven braucht“, sagte Feldmann.
Jahr für Jahr packen rund 300 ehrenamtliche Helfer zirka 2000 Kartons, die von der Spedition Fermont gestellt, gelagert und geliefert werden.
„Der PfenningBazar ist eine echte Erfolgsgeschichte. Und ein Gewinn für alle: Für diejenigen, die zu Hause Platz schaffen wollen, für diejenigen, die für kleines Geld gut Erhaltenes und manchmal sogar echte Schätze finden, und allen voran auch die MS-Betroffenen, denen der Erlös zugutekommt“, schloss Peter Feldmann.
Weitere Sammeltermine finden am 5. und 19. Juni bei der Spedition Fermont, Rödelheimer Landstraße 11, satt. Alle Infos gibt es auf www.dmsg-hessen.de/spenden-und-helfen/benefizaktionen/pfennigbazar/.
„Der Sommer kann kommen“ – Eine neue Außenanlage für die Goldgelben Löwenäffchen
Für die Goldgelben Löwenäffchen im Grzimekhaus hat der Zoo eine neue Außenanlage gebaut. Das ist gut für die geselligen Tiere, die sich jetzt sonnen und neue Reize erfahren können. Zugleich wird mit der kleinen aber feinen Außenanlage ein Bereich belebt, in dem bislang keine Tiere zu sehen waren.
Obwohl die Innenanlage im Grzimekhaus groß ist und die Goldgelben Löwenäffchen viel Bewegungsspielraum haben, fehlte ihnen bislang der Zugang zu einem Außenbereich. Der Zoo hat Abhilfe geschaffen und eine circa 42 Kubikmeter umfassende Gehegefläche an der Außenseite des Grzimekhauses geschaffen. „Das ist nicht nur schön für die Tiere, sondern auch für die Besucherinnen und Besucher“, betont Kulturdezernentin Ina Hartwig, „denn im Bereich zwischen Grzimekhaus und Exotarium war bislang kein Tier zu sehen. Die Löwenäffchen mit ihrer charmanten Lebendigkeit werten den gesamten Platz auf.“
Die Konstruktion aus verzinktem Stahl und einer acht Meter langen Glasfront ist bepflanzt und mit Klettermöglichkeiten ausgestattet. Sie beherbergt zunächst eine Gruppe aus drei Goldgelben Löwenäffchen. In der Innenanlage teilen sich die Tiere die Wipfel-Region mit einem Zweifinger-Faultier. Das Faultier ist gerade mit der Jungtieraufzucht beschäftigt, wird die Außenanlage aber zu gegebener Zeit ebenfalls nutzen können.
Im Innbereich des Grzimekhauses sorgen UV-Licht durchlässige Doppelstegplatten und zu öffnende Deckenfenster in den Anlagen für die nötige Versorgung der Tiere mit Tageslicht und frischer Luft. „Doch nun können sich die kleinen Krallenaffen richtig sonnen, und sie erfahren viele zusätzliche Reize etwa durch Geräusche, Vögel und Witterung“, freut sich Zoodirektor Dr. Miguel Casares über die neue Außenanlage, die nach seinen Entwürfen realisiert wurde und später noch um einen weiteren Teil ergänzt werden soll.
Die in einem Regenwaldgebiet Brasiliens heimischen Goldgelben Löwenäffchen werden etwa 34 Zentimeter groß und haben ein Gewicht von 380 bis 800 Gramm. Sie verdanken ihren Namen dem goldgelben Fell und der löwenähnlichen Mähne. Die im Freiland einst stark bedrohte Tierart konnte durch ein Wiederansiedlungsprojekt gerettet werden. Anfang der 1970er Jahre war der Bestand im Freiland auf etwa 200 Individuen gesunken.
Die Wiederansiedlung der Goldgelben Löwenäffchen in Brasilien gilt als eines der erfolgreichsten Auswilderungsprojekte der Welt und wurde über 20 Jahre lang von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) unterstützt. Unter der Federführung des National Zoo in Washington schlossen sich 140 Zoos zusammen und starteten ein internationales Zuchtprogramm. Mit dabei war auch der Zoo Frankfurt. Aus den ehemals 153 ausgewilderten Zootieren, die aus aller Welt nach Brasilien gebracht worden waren, hat sich ein Bestand von mehr als 1.700 Tieren entwickelt. Seit dem Jahr 2000 müssen daher keine weiteren Löwenäffchen mehr im Freiland angesiedelt werden.
Alles in einem: Die neue Leitstelle der VGF
Große Seitenflügel, in denen die Bildschirm-Arbeitsplätze untergebracht sind, eine gedämpfte Atmosphäre und dezente Geräuschkulisse. Die neue Zentrale Leitstelle der VGF macht nicht nur auf den ersten Blick den Eindruck einer Kommando-Zentrale, in der äußerst konzentriert gearbeitet wird.
Alles in einem
Seit März 2018 und rund 30 Monaten Bauzeit ist sie in Betrieb. Eingebaut wurde sie in die 6. Etage einer VGF-Liegenschaft in Nähe der Konstablerwache, die dazugehörende Technik in die Etage darunter. Zu Grunde lag dem Projekt ein Konzept, das die alte Betriebsleitstelle, die für die Betriebsüberwachung der neun U-Bahn- und zehn Straßenbahn-Linien verantwortlich ist, und die seit 2005 arbeitende Sicherheits- und Service-Zentrale (SuS) in einem großen Raum, mithin einer zentralen Leitstelle, zusammen fasst. Das stärkt die Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche der VGF und verkürzt Wege und Kommunikation.
Das Projekt startete die VGF 2010 mit der Machbarkeitsstudie „Neukonzeption der Betriebsleitstelle“. Unterteilt wurde die Modernisierung in drei Einzelprojekte: Planung und Bau der technischen Gebäudeausstattung, der eigentliche Umbau sowie die Systemtechnik. Baubeginn war 2015 mit Abbruch und Sanierung in der ausgewählten Liegenschaft, in die die neue Leitstelle einziehen sollte. Da diese von anderen Abteilungen der VGF genutzt wurde, war im Vorfeld der Umzug von mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Ausweichquartiere zu planen und zu koordinieren.
Angepasste Anforderungen
Ganz geradlinig verliefen die dann folgenden Arbeiten nicht. So stellte sich nach ihrem Beginn heraus, dass der Sanierungsbedarf in der Liegenschaft höher war als vorgesehen, eine Entwicklung, die typisch für derartig schwierige Arbeiten im Bestand ist. Außerdem passte die VGF im laufenden Vorhaben die Zielvorgaben an: Nicht nur das 5. und 6 Obergeschoß für die neue Leitstelle und die Technik sollten saniert werden, sondern auch die darunter liegenden Geschosse 3 und 4. Im Februar 2017 wurden dann auch noch Erd- und 1. Obergeschoß in das Projekt einbezogen. War ursprünglich eine Geschoßfläche von 2.750 qm zur Sanierung vorgesehen, erhöhte sich die zu bearbeitende Fläche im Gebäude so auf mehr als 6.000 qm.
Auch andere Zahlen des Baus lesen sich eindrücklich: 34 Kilometer Stromkabel wurden verlegt, 54 Kilometer neue Datenkabel. Rund 40 Auftragnehmer hat die VGF beschäftigt, 13 Planungsbüros wurde beauftragt. Die mit dem Projekt befassten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der VGF haben mehr als 23.000 Arbeitsstunden investiert.
Gediegen, aber funktional
Das Ergebnis dieser Anstrengungen kann sich sehen lassen: Das Interieur im 6. Stock ist gediegen, aber vor allem funktional, auf den rund 600 Quadratmeter Leitstellenfläche dominieren Beige-Grau und helle Brauntöne. Teppichböden dämpfen die Geräuschkulisse, ein ausgeklügeltes Beleuchtungskonzept – inkl. verstellbarer Innenjalousien, teilweise mit festen äußeren Blendschutzlamellen – ist den Bedürfnissen der an Bildschirmen arbeitenden Kolleginnen und Kollegen angepasst. Eine zentrale Rolle spielt auch die Klimatisierung des Raums, sicher gestellt durch eine aufwendige Klimaanlage mit Kühldecke und Lufteinlässen im Boden.
Die alte Grundfläche der 6. Etage wurde um zwei seitliche Flügel und 169 Quadratmeter auf besagte 600 Quadratmeter erweitert. Das war konstruktiv, statisch und baulich notwendig, um in dem neuen Komplex unterzubringen, was geplant und sinnvoll war. Dazu gehören die elf „Gondeln“ – also die klassischen Arbeitsplätze der Betriebsleitstelle – fünf Arbeitsplätze für die SuS und zwei weitere für die Betriebsüberwachung („Büwa“), die ebenfalls integriert wurde. Die Tische mit verstellbarer Höhe sind Sonderanfertigungen, die hochwertigen Sessel entsprechenden Anforderungen, die eine Achtstundenschicht und ein 24 Stunden langer „Rund-um-die-Uhr“-Betrieb stellen, denn die Leitstelle schläft nie und ist 24 Stunden besetzt und einsatzbereit.
Außer den Arbeitsplätzen von Betriebsleitstelle, SuS und „Büwa“ sind in der Etage Büros für die jeweiligen Schichtleiter vorhanden, ein modern ausgestatteter Krisenraum der VGF, Archiv, Lager, Küchen-, Pausen- und Sozialräume, WC, Spinde und Postfächer für die Mitarbeiter.
Warum kein Neubau?
Es stellt sich die Frage, warum die VGF nicht gleich „auf der grünen Wiese“ neugebaut oder die alte Betriebsleitstelle saniert und stattdessen ein anderes Gebäude genutzt und umfangreich erweitert hat? Komplette Neubauten sind ja in aller Regel unkomplizierter umzusetzen; eine Sanierung scheint auf den ersten Blick kostengünstiger. Die Antworten ergaben sich aus den Variantenbetrachtungen: Ein Neubau einerseits hätte komplett und neu an die Infrastruktur angeschlossen werden müssen, also an Kabel und Leitungen, die Leitstelle und U- und Tram-Strecken verbinden. Diese Anschlüsse sind an der innerstädtischen Liegenschaft schlicht vorhanden. Andererseits handelt es sich bei der neuen Leitstelle nicht „nur“ um eine bauliche Veränderung, die VGF hat auch massiv in neue Systemtechnik investiert. Seit 1987 nutzt die VGF für die Überwachung und Steuerung ihres Bahn-Betriebs ein „RBL“ („Rechner gesteuertes Betriebs-Leitsystem“) genanntes System. Im Einsatz ist jetzt das moderne ITCS-System einer Schweizer Firma („Intermodal Transport Control System“), denn die alte Technik wurde von der Hersteller-Firma nicht weiter entwickelt, Komponenten fehlten, Ersatzteile waren nur noch schwierig und dann auch nur teuer zu beschaffen. Die technischen Rahmenbedingungen des ITCS und die Funkanbindung machten mit Blick auf die Zuverlässigkeit einen Umzug mit der vorhandenen Technik zu einem Risiko. Das galt für Signaltechnik, Bedienplätze der Stellwerke und die Fernsteuerung des Stellwerks Bommersheim.
Diese Rahmenbedingungen, dazu die Anforderungen an eine moderne und zuverlässige Technik sowie die Notwendigkeit, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in einem Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr arbeiten, moderne und angemessene Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, ließen die VGF zu der Erkenntnis kommen, dass eine Sanierung der baufälligen alten Betriebsleitstelle nicht sinnvoll und ein Neubau der Anlage in einer bestehenden Liegenschaft nötig sein würde.