Mannheim – Über 150 Gäste aus ganz Deutschland waren dabei, als die Ausstellung „Sleeping Beauty – Reinventing Frei Otto’s Multihalle“ feierlich eröffnet wurde. Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, betonte nach einem Rundgang durch die Schau die Notwendigkeit gerade in heutigen Zeiten, Mut zum Experimentieren zu haben. Aus seiner Sicht ist die Multihalle ein kulturelles Erbe, das auch heute noch Maßstäbe setzt und die Menschen inspiriert.
Er lobte das jetzige Engagement der Stadt zur Entwicklung eines Konzepts für die Multihalle. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz sagte in seiner Eröffnungsrede, dass er die Ausstellung als einen gelungenen Beitrag zum Architekturdiskurs auf der Biennale sieht und beglückwünschte die Kuratoren Sally Below und Georg Vrachliotis.
Multihalle auf der Architekturbiennale in Venedig
Anlässlich der 16. Internationalen Architektur-Biennale Venedig, die vom 26. Mai bis zum 25. November 2018 stattfindet, stellt das saai am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in Kooperation mit der Stadt Mannheim die Multihalle Mannheim mit einer Ausstellung in den Kontext des diesjährigen Biennale-Themas „Freespace“. „Sleeping Beauty – Reinventing Frei Otto’s Multihalle“ ist der Titel der Ausstellung zur Multihalle, die aus ihrem „Dornröschenschlaf“ wieder erwachen soll. Die Ausstellung in Venedig stellt die Multihalle und die Idee ihrer Zukunft einer internationalen Szene vor – oder erzählt denjenigen, die schon von ihr wissen, mehr. Als Ausstellungsraum dient ein Hafengebäude auf der Guidecca, ein authentischer venezianischer Ort.
Die Ausstellung
„Sleeping Beauty“ knüpft an die erfolgreiche Ausstellung „Frei Otto – Denken in Modellen“ an, die von November 2016 bis März 2017 im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe zu sehen war. Die Ausstellung in Venedig konzentriert sich nun auf die Multihalle. Es ist damit die weltweit erste Ausstellung über dieses faszinierende Bauwerk. Das Konzept eröffnet den Besuchern einen doppelten Blick auf die Multihalle: Einerseits wird anhand von wertvollem Archivmaterial die experimentelle Entstehungsgeschichte des Bauwerks gezeigt. Andererseits wird anlässlich der aktuellen Debatten um den Erhalt auch ein Blick in die Zukunft geworfen und neue Ideen, Programme und Konzepte der Nachnutzung werden vorgestellt – und damit auch die Entwicklung vom Bau-Objekt zum Diskurs-Objekt.
Neues und nachhaltiges Konzept für die Multihalle
Heute, 40 Jahre nach dem Bau der ursprünglich als temporäres Bauwerk geplanten Multihalle und einigen Jahren Leerstand, arbeitet die Stadt Mannheim zusammen mit einer engagierten Gruppe aus Kulturschaffenden, Architekten, Nachbarn, Bürgern, Ingenieuren und Universitäten an einem neuen und nachhaltigen Konzept für die Halle im Herzogenriedpark, um damit den langfristigen Erhalt sicherzustellen. Dieser offene und kollektiv gestaltete Prozess ist einmalig in Deutschland.