Ludwigshafen – Unter völlig verschiedenen Vorzeichen steht der vorletzte Spieltag in der DKB Handball-Bundesliga für die Eulen Ludwigshafen und ihrem Nachbarn, den Rhein-Neckar Löwen aus Mannheim. Während die Mannschaft von Trainer Ben Matschke noch um jeden Punkt in Richtung Ligaverbleib kämpft, haben die Löwen wahrscheinlich am vergangenen Donnerstagabend die Möglichkeit auf die Meisterschaft und das Double verspielt. Deshalb benötigt die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jakobson jeden Zähler um noch mit dem zweiten Tabellenplatz die Teilnahme an der Champions League abzusichern. Anpfiff des „Nachbarschaftsduell“ und Top-Spiel des 33. Spieltages ist am Sonntag 15:00 Uhr in der SAP Arena. Die Partie leiten die beiden Unparteiischen Martin Thöne und Marijo Zupanovic aus Lilienthal und Berlin.
Er hatte sich lange auf das Duell gefreut. Umso enttäuscht ist Maximilian Haider, dass er in vorletzten Partie gegen seinen Ausbildungsverein, den Rhein-Neckar Löwen nicht dabei sein kann. „Ich habe alles versucht, aber es macht derzeit keinen Sinn“, sagt der 22 Jahre alte Kreisläufer. Der in Wiesbaden geboren und bis zu seinem Wechsel ins Internat der Junglöwen in München aufgewachsen, plagt eine Reizung am rechten Außenmeniskus des Knies, weshalb er gemeinsam mit Trainer Matschke auf einen geplanten Einsatz in der SAP-Arena verzichten werden. „Ich werde aber definitiv auch in der Halle sein und den Eulen die Daumen drücken“. Haider, der Kapitän der Junglöwen hat das Kapitel im Badischen mit dem letzten Spieltag in der dritten Liga abgeschlossen und fokussiert sich ganz mit den Zielen der Eulen. „Es war eine wunderbare Zeit in Kronau und bei den Löwen, das werde ich niemals vergessen, aber derzeit will ich mein Blick nur nach vorne richten und alles dafür tun, dass wir auch in der nächsten Saison in der ersten Liga spielen“, meint Haider. Gegen den HC Erlangen will er auf jedem Fall wieder im Kader sein. „Wir sind alle noch hochmotiviert und haben es selbst in der Hand. Und diese Chance wollen wir nutzen. Und wenn wir die Möglichkeit getan haben, dann schauen wir erst danach, was die anderen Clubs an diesem Nachmittag getan haben“, sagt Haider.
Noch ist es nicht soweit. Zunächst gilt die Konzentration auf die Partie gegen die Gelbhemden. „Es wird ein besonderes Spiel, für beide Mannschaft steht noch viel auf dem Spiel. Besonders wird man sich fragen, wie werden die Löwen nach der wohl verpassten Meisterschaft und den zuletzt beiden Niederlagen in Berlin und gegen Melsungen sowie dem Unentschieden in Erlangen“, sagt Haider. Dennoch ist der amtierende deutsche Meister für ihn immer noch der klare Favorit. „Sie haben lange souverän die Liga angeführt und sie werden nach diesen Rückschlägen auch wieder zurückkommen. Sie haben sehr viel Qualität und sind auch eine abgezockte Mannschaft“. Das Ziel ist klar: Nach der so gut wie verspielten Meisterschaft wollen die Jungs von Nikolaj Jacobsen einen versöhnlichen Saisonabschluss hinlegen und ihren treuen Fans mit einem starken Heimauftritt zumindest ein bisschen Trost spenden für die Enttäuschung von Donnerstagabend.
Dennoch werden sich die Eulen bei ihrem ersten Gastspiel in der SAP-Arena nicht verstecken. „Die Löwen sind klarer Favorit und wir können befreit aufspielen“, meint Haider, der derzeit auch eine positive Stimmung in seiner Mannschaft spürt. „Wir haben alle noch große Lust auf erste Liga“. Ein Grund, weshalb seine Kameraden und er auch bis zum letzten Spieltag alles geben werden, um nach dem dritten Aufstieg in die Bundesliga auch dort weiter verbleiben zu können. Mit weniger als voller Kraft, so viel steht fest, werden die Löwen diese moralisch und taktisch gefestigte Truppe von Trainer Ben Matschke nicht auseinandernehmen. Denn eine Reihe von Eulen-Akteure haben eine Löwen-Vergangenheit und werden entsprechend hochmotiviert in das Derby gehen.